Download PDF

Download Word


Platons fundamentale Einsichten

Viele Gedanken, die als grundlegend für unser heutiges sittliches Bewusstsein und Handeln gelten können, sind von Platon und seinem Lehrer Sokrates zum ersten Mal geäußert worden. Im folgenden Teil sind ein paar dieser auch heute noch zu bedenkenden und zu beherzigenden Äußerungen Platons zusammengestellt.

„Im Vergleich zu diesem Menschen bin ich (= Sokrates) der Weisere. Denn wahrscheinlich weiß ja keiner von uns beiden etwas Ordentliches und Rechtes; er aber bildet sich ein, etwas zu wissen, obwohl er nichts weiß, während ich, der ich nichts weiß, mir auch nichts zu wissen einbilde. Offenbar bin ich im Vergleich zu diesem Mann um eine Kleinigkeit weiser, eben darum, dass ich was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube.“ (Apologie)

„Denn ich (= Sokrates) tue, während ich euch (den Athenern) nachlaufe, nichts anderes, als dass ich euch, die Jüngeren und wie die Älteren, dahin zu bringen suche, euch nicht zuallererst um euer leibliches Wohl und um Geld zu kümmern und auch nicht mit solchem Eifer wie um einen möglichst guten Zustand eurer Seele, wobei ich sage, dass nicht der Reichtum sittlichen Wert hervorbringt, sondern der sittliche Wert Reichtum und alle übrigen Güter, für jeden einzelnen wie für die Allgemeinheit.“ (Apologie)

„Nicht das Leben ist das höchste Gut, sondern das gute Leben. „Gut“ leben ist soviel wie „edel und gerecht“ leben.“ (Kriton)

„Wer ein großer Mann werden will, darf weder in sich noch in seine eigenen Sachen verliebt sein, sondern in das, was recht ist.“ (Gesetze)

„In meinen Augen ist ein echter Künstler ... wer in Wahrheit sein Dasein zur schönsten Harmonie gebracht hat, indem er selbstkräftig so lebt, dass Rede und Tat zu gutem Klange sich vereinen.“ (Laches)

„Man darf keinem Menschen Unrecht mit Unrecht, Böses mit Bösem vergelten, was man auch von ihm erlitten hat.“ (Kriton)

„Wer zur Gemeinschaft unfähig ist, der ist es auch zur Freundschaft.“ (Phaidros)

„Die äußerste Ungerechtigkeit ist: gerecht zu scheinen, während man es nicht ist.“ (Staat)

„Wo das Alter keine sittliche Scheu mehr hat, da muss notwendig die Jugend vollends das sittliche Gefühl verlieren.“ (Gesetze)


Download PDF

Download Word