Der schottische
Philosoph, Historiker, Ökonom und Essayist David Hume ist der einflussreichste,
vollendetste Naturalist in der modernen Philosophie und eine entscheidende
Figur der Aufklärung. Geboren als zweiter Sohn eines kleinen schottischen
Landeigners besuchte Hume die Universität von Edinburgh. Von 1734-37 hielt er
sich in Frankreich auf und wurde, nach vergeblichem Versuch die
Universitätslaufbahn einzuschlagen, Sekretär des Generals Saint Cloud. Seit
1752 war er Bibliothekar in Edinburgh. 1767/68 war er Unterstaatssekretär im
Auswärtigen Amt. Er war befreundet mit Adam Smith, dem er auch in der
Nationalökonomie nahe stand, verkehrte in den Kreisen der Enzyklopädisten, bot
Rousseau ein Asyl in England.
Seine Philosophie:
Das Fundament seiner Philosophie liegt
in der Alltagswelt und seine Beobachtungen bzw. Schlussfolgerungen legt er in
einem seiner Hauptwerke: ” Ein Traktat über die menschliche Natur” dar. Da Hume
ein Empiriker war, versuchte er alles einfach und logisch aufzubauen. Für ihn
war es ebenso wichtig alles ursprünglich zu empfinden und über die täglichen
Erfahrungen nachzudenken. Hume setzte folgendes für seine Philosophie voraus:
Der Mensch sollte sich ganz sicher über seine Vorstellungen sein. Um dieses zu
erreichen stellte er sich folgende Fragen: ” Enthält er ( ein Wissensstand)
irgendeinen abstrakten Gedankengang über Größe oder Zahl? Nein. Enthält er
irgendeinen auf Erfahrung gestützten Gedankengang über Tatsachen und Dasein?
Nein. Nun, so werft ihn ins Feuer, denn er kann nichts als Blendwerk und
Täuschung enthalten.” Ebenso bemerkte er, dass ein Mensch Wahrnehmungen
(Impressions) als auch Vorstellungen (Ideas) hat. Bei Wahrnehmungen empfinden
wir die äußere Wirklichkeit, bei einer Vorstellung erinnern wir uns an eine
Wahrnehmung, denn diese ist die direkte Ursache der Vorstellung, die im
Bewußtsein gespeichert wird. Wahrnehmungen als auch Vorstellungen können
zunächst einfach als auch zusammengesetzt auftreten. Dadurch können auch
falsche Vorstellungen entstehen, indem man Dinge zusammensetzt, die in der
Wirklichkeit gar nicht existieren. Um die menschlichen Vorstellungen genauer zu
untersuchen versucht Hume alle einzelnen Wahrnehmungen auf Wirklichkeit hin zu
untersuchen und nach den ursprünglichen Eindrücken zu forschen. Aus diesen
Überlegungen schließt Hume, dass alle unsere Traumbilder aus einfachen
Wahrnehmungen entstanden und in unser Bewußtsein gelangt sind. Zu der Vorstellung
von Gott sagt Hume, dass man Gott sich so vorstellt, wie man ihn sich
vorstellen möchte oder besser gesagt, wie man gelernt hat ihn sich
vorzustellen. Wenn einem nie etwas Böses, Trauriges passiert ist, ist Gott ein
gutherziges und gutes Wesen, wenn man aber nie Liebe und Klugheit erfahren hat,
kann Gott auch nicht diese Eigenschaften repräsentieren. Seine Ethik ist
gekennzeichnet von der Auffassung, dass Gut und Böse nicht von der Vernunft
abhängig sind, sondern bloß aus ihrer Bedeutung für das eigene Glück erwachsen.
Das Wohlwollen, d.h. die selbstlose Rücksichtnahme auf das allgemeine
Wohlergehen der Gesellschaft sieht er als das höchste moralische Gut.
Seine wichtigsten philosophischen Werke sind:
A Treatise of Human Nature (1739-40)
An Abstract of a Book lately Published, entituled A Treatise of Human
Nature (1740)
Enquiry concerning Human Understanding (1748)
Enquiry concerning the Principles of Moral (1751)
Dissertation on the Passions (1757)
Dialogues concerning Natural Religion (1779)
Zitat:
Examine
the religious principles which have, in fact, prevailed in the world, and you
will scarcely be persuaded that they are anything but sick men's dreams.
(David Hume, zitiert von James A. Haught in "Honest Minds, Past and
Present" Talks for History of Freethought Conference, 20.-21. September,
1997, Cincinnati, Ohio)
Literatur:
* Dialoge
über natürliche Religion. (Lernmaterialien)
Taschenbuch-Verlag Reclam, Ditzingen, 1981
ISBN: 3150076927, 8,- DM
* Eine Untersuchung über die Prinzipien
der Moral. (Lernmaterialien)
Taschenbuch-Verlag Reclam, Ditzingen,
1984
ISBN: 3150082315, 14,- DM
* Die
Naturgeschichte der Religion.
Taschenbuch-Verlag Meiner, Hbg., 2000, 2. durchges. Aufl.
ISBN: 3787314512, DM 35,97