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David Hume (1711 - 1776)

 

Der schottische Philosoph, Historiker, Ökonom und Essayist David Hume ist der einflussreichste, vollendetste Naturalist in der modernen Philosophie und eine entscheidende Figur der Aufklärung. Geboren als zweiter Sohn eines kleinen schottischen Landeigners besuchte Hume die Universität von Edinburgh. Von 1734-37 hielt er sich in Frankreich auf und wurde, nach vergeblichem Versuch die Universitätslaufbahn einzuschlagen, Sekretär des Generals Saint Cloud. Seit 1752 war er Bibliothekar in Edinburgh. 1767/68 war er Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt. Er war befreundet mit Adam Smith, dem er auch in der Nationalökonomie nahe stand, verkehrte in den Kreisen der Enzyklopädisten, bot Rousseau ein Asyl in England.

 

Seine Philosophie:

 

Das Fundament seiner Philosophie liegt in der Alltagswelt und seine Beobachtungen bzw. Schlussfolgerungen legt er in einem seiner Hauptwerke: ” Ein Traktat über die menschliche Natur” dar. Da Hume ein Empiriker war, versuchte er alles einfach und logisch aufzubauen. Für ihn war es ebenso wichtig alles ursprünglich zu empfinden und über die täglichen Erfahrungen nachzudenken. Hume setzte folgendes für seine Philosophie voraus: Der Mensch sollte sich ganz sicher über seine Vorstellungen sein. Um dieses zu erreichen stellte er sich folgende Fragen: ” Enthält er ( ein Wissensstand) irgendeinen abstrakten Gedankengang über Größe oder Zahl? Nein. Enthält er irgendeinen auf Erfahrung gestützten Gedankengang über Tatsachen und Dasein? Nein. Nun, so werft ihn ins Feuer, denn er kann nichts als Blendwerk und Täuschung enthalten.” Ebenso bemerkte er, dass ein Mensch Wahrnehmungen (Impressions) als auch Vorstellungen (Ideas) hat. Bei Wahrnehmungen empfinden wir die äußere Wirklichkeit, bei einer Vorstellung erinnern wir uns an eine Wahrnehmung, denn diese ist die direkte Ursache der Vorstellung, die im Bewußtsein gespeichert wird. Wahrnehmungen als auch Vorstellungen können zunächst einfach als auch zusammengesetzt auftreten. Dadurch können auch falsche Vorstellungen entstehen, indem man Dinge zusammensetzt, die in der Wirklichkeit gar nicht existieren. Um die menschlichen Vorstellungen genauer zu untersuchen versucht Hume alle einzelnen Wahrnehmungen auf Wirklichkeit hin zu untersuchen und nach den ursprünglichen Eindrücken zu forschen. Aus diesen Überlegungen schließt Hume, dass alle unsere Traumbilder aus einfachen Wahrnehmungen entstanden und in unser Bewußtsein gelangt sind. Zu der Vorstellung von Gott sagt Hume, dass man Gott sich so vorstellt, wie man ihn sich vorstellen möchte oder besser gesagt, wie man gelernt hat ihn sich vorzustellen. Wenn einem nie etwas Böses, Trauriges passiert ist, ist Gott ein gutherziges und gutes Wesen, wenn man aber nie Liebe und Klugheit erfahren hat, kann Gott auch nicht diese Eigenschaften repräsentieren. Seine Ethik ist gekennzeichnet von der Auffassung, dass Gut und Böse nicht von der Vernunft abhängig sind, sondern bloß aus ihrer Bedeutung für das eigene Glück erwachsen. Das Wohlwollen, d.h. die selbstlose Rücksichtnahme auf das allgemeine Wohlergehen der Gesellschaft sieht er als das höchste moralische Gut.


Seine wichtigsten philosophischen Werke sind:
   A Treatise of Human Nature (1739-40)

   An Abstract of a Book lately Published, entituled A Treatise of Human Nature (1740)

   Enquiry concerning Human Understanding (1748)

   Enquiry concerning the Principles of Moral (1751)

   Dissertation on the Passions (1757)

   Dialogues concerning Natural Religion (1779)

 

Zitat:

Examine the religious principles which have, in fact, prevailed in the world, and you will scarcely be persuaded that they are anything but sick men's dreams.
(David Hume, zitiert von James A. Haught in "Honest Minds, Past and Present" Talks for History of Freethought Conference, 20.-21. September, 1997, Cincinnati, Ohio)

 

Literatur:

* Dialoge über natürliche Religion. (Lernmaterialien)

   Taschenbuch-Verlag Reclam, Ditzingen, 1981
   ISBN: 3150076927, 8,- DM
* Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral. (Lernmaterialien)
   Taschenbuch-Verlag Reclam, Ditzingen, 1984

  ISBN: 3150082315, 14,- DM

* Die Naturgeschichte der Religion.
  Taschenbuch-Verlag  Meiner, Hbg., 2000, 2. durchges. Aufl.
   ISBN: 3787314512, DM 35,97

 

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