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Konfuzius

24.10.2005

Biographie:

Kong Qiu Zhongni (551 – 479 v. Chr.) wurde im Staat Lu (im heutigen Shandong) geboren. Seine Vorfahren waren Mitglieder des Adelsfamilie der Kong, sind aber verarmt. Er verlor seinen Vater schon früh und wurde von seiner Mutter aufgezogen. 539-533 v. Chr. nahm er Privatunterricht bei seinem Großvater Yian Xian.

In den ersten Jahren danach verrichtete Konfuzius verschiedene niedere Arbeiten, u. a. Scheunenaufseher.

Ab 530 v. Chr. begann er zu unterrichten. Insgesamt soll er ungefähr 3000 Schüler gehabt haben. Ein paar Jahre später studierte er noch Musik. Ca. 500 v. Chr. war der Beginn seiner politischen Karriere. Erst wurde er Bauminister bei Herzog Ding und später Justizminister von Lu. 498 v. Chr. wurde Konfuzius stellvertretender Kanzler und ließ den Unruhestifter Shaozheng Mao hinrichten. Ein Jahr später nahm der Herzog von Lu als Geschenk 80 Mädchen vom Nachbarstaat Qi an. Aus Entrüstung darüber ging Konfuzius für 13 Jahre ins Exil. Während dieser Zeit zog er als Wanderlehrer und Philosoph mit seinen Schülern durch die damaligen Lehensstaaten und beriet verschiedene Fürstenhöfe. 484 v. Chr. kehrte er nach Lu zurück, wo er auch starb.

 Lehre:

Konfuzius war der Meinung, der Sinn des Lebens bestehe darin Harmonie mit dem Universum zu erlangen. Es gebe fünf Grundbeziehungen, die alles im Lot halten: Die Verhältnisse von Vater und Sohn, Herrscher und Untertan, Mann und Frau, Älterem und Jüngerem, Freund und Freund. Söhne, Frauen, Untergebene und Jüngere müssen gehorchen.

Konfuzius’ Sittenlehre beruht also auf Pflicht und Gehorsam. Verehrung der Ahnen und Wahrung der Traditionen sind außerdem Voraussetzungen für eine harmonische Welt.

Kinderlosigkeit = großes Unglück. Empfohlen wurden Adoption oder Nebenfrauen.

Frauen gelten als wertlos für die eigene Familie, da sie nach d. Heirat zu den Schwiegereltern gehen. Dort müssen sie gehorchen und die Kinder großziehen. Zitat: „Mit Frauen und Dienerschaft ist schwer umzugehen. Wenn man sie zu vertraut behandelt, werden sie respektlos. Wenn man Abstand zu ihnen hält, murren sie.“

Meditation, Kalligraphie und Malerei sind Übungen um sich in die kosmische Harmonie einzufühlen. Das Ziel eines Jeden sollte sein, ein edler Mensch zu werden. Dafür muss er sich an fünf Tugenden halten:

     1. Ren, die gegenseitige Liebe

     2. Yi, die Rechtschaffenheit

     3. Zhong, die Gewissenhaftigkeit

     4. Shu, die Gegenseitigkeit : was du nicht willst, das man dir tu...

     5. Zhi, die Ehrlichkeit

Konfuzius glaubte, dass nur durch eine strenge Hierarchie und eine gewissenhafte Erfüllung seiner Pflichten den Vorgesetzten gegenüber ein friedliches und harmonisches Zusammenleben im Staat gewährleistet werden könnte.

Paradies oder Hölle existieren im Konfuzianismus nicht. Er akzeptiert ein vages Jenseits, dazu gehören auch Geister ohne spezifische Gestalt. Man „lebt“ im Jenseits entweder als guter oder böser Geist. Der Status hängt vom Leben im Diesseits und den Opfern und Gebeten der Verwandten ab.

Schriften:

Konfuzius’ Hauptwerk „Lun Yu“ und die Schriften seiner Schüler werden als Leitfaden für die rechte Art zu leben hoch geschätzt.

 Heiligtümer:

Es existieren Tempel (z.B. in Taipeh), jedoch keine Wallfahrtsorte.

Der Konfuzius-Tempel Taipei  ehrt Konfuzius als den größten Philosophen und Lehrer aller Zeiten, sowie einige andere Philosophen. Konfuzius schätzte Schlichtheit, und Schlichtheit ist das dominierende Merkmal des ihm gewidmeten Tempels.

Perfektion durch ständigen Zwang
Die im gleichen Winkel geneigten Bäume symbolisieren die Perfektion, die gemäß der Lehre des Konfuzius durch sanften, ständigen Zwang erzielt werden kann

  

Warum ist Konfuzianismus keine Religion?

  • Konfuzius bezeichnete sich nicht als übermenschlich, sondern als Philosoph

  • Seine Lehren sind diesseitsbezogen

  • Es gibt keine personifizierten Götter

  • Himmlische Freuden als Anreiz für ein tugendhaftes Leben im Diesseits existieren nicht

  • In den Konfuziustempeln sind keine Priester

  

Konfuzius sagte....

 „Der Weg ist das Ziel.“

 „Der wahrhaft Edle predigt nicht was er tut, bevor er nicht getan hat was er predigt.“

 „Wer nicht begeisterungsfähig ist, den unterrichte ich nicht. Wer nicht selbst nach Worten sucht, den leite ich nicht an. Wer mir nicht die restlichen drei Ecken zeigt, wenn ich eine Ecke aufgezeigt habe, den unterweise ich nicht weiter.“

 „Die Natur der Menschen lässt sie einander nah sein, doch die Gebräuche halten sie voneinander fern.“

 „Essen und Beischlaf sind die beiden großen Begierden des Mannes.“

 „Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern.“

 „Ein Mensch muss seine Existenz auf Aufrichtigkeit erbauen. Denn der Unaufrichtige fristet seine Existenz nur durch glückliche Zufälle.“

 „Erkläre es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern. Lass es mich selber tun und ich werde es verstehen.“

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