Manavendra Nath Roy (1887-1954) Indien.


 

Große internationale Bedeutung erhielt der weltliche Humanist  und Atheist M. N. Roy (1887-1954). Roy war Sohn eines Tempelpriesters und Sanskritlehrers aus Kalkutta. Schon von Jugend an vertrat er starke nationale Interessen. Unter der englischen Kolonialherrschaft musste er viel leiden, da er politisch aktiv die indische Unabhängigkeitsbewegung unterstützte. M. N. Roy ging 1916 nach Amerika und wurde dort während seiner Studien Marxist. Er erhielt internationale Anerkennung und war Mitarbeiter des Komintern, der kommunistischen Internationale. Zeitweise lebte er auch in Moskau. Allerdings kam er frühzeitig, ab 1927 in Konflikt mit der stalinistisch orientierten Partei und wurde 1929 aus dem Komintern ausgeschlossen.

1930 kehrte M. N. Roy nach Indien zurück wo er sich erneut stark für die Unabhängigkeit seines Landes einsetzte. Wegen seiner politischen antikolonialen Agitation 1931 wurde er verhaftet und kam für fünf Jahre ins Gefängnis. Diese Jahre nutzte der Autodidakt Roy weiter zum Studium. Er schrieb verschiedene philosophische und religionswissenschaftliche Bücher. Nach Entlassung aus dem Gefängnis gab er die Wochenzeitung “Independent India” heraus, die später den Namen “Radical Humanist” erhielt. In späteren Jahren gab er noch eine weitere Zeitschrift heraus: “Humanist Way”.

Roy entwickelte zunehmend ein eigenständiges philosoph-politisches Weltbild.  “Roy betont die Wichtigkeit der Gefühle im menschlichen Verhalten, er betont jedoch noch mehr, dass die politische Praxis durch Intelligenz geleitet sein muss” (Hiorth). Er schuf einen “Radikalen Humanismus” den er erfolgreich propagierte. Er setzte sich dabei für ein solidarisches Miteinander, bei Wahrung der Individualität ein.  Später verfasste er “die 22 Thesen des Radikalen Humanismus”, in diesen heißt es u.a. “Kollektives Wohlergehen ist eine Funktion des Wohlergehens der Individuen” (in These 1); “Streben nach Freiheit und Suche nach Wahrheit machen ein Grundbedürfnis des menschlichen Fortschritts aus” (in These 2).

 

Literatur:

Fingeir Hiorth: “Atheismus - genau betrachtet. Eine Einführung”, Angelika Lenz Verlag1995.

Fingeir Hiorth: “Humanismus - genau betrachtet. Eine Einführung”, Angelika Lenz Verlag1996.

Dr. Volker Müller: “Hat säkularer Humanismus (k)eine Zukunft?, Dachverband freier Weltanschauungen. Internet: www.dfw-dachverband.de

 

 

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