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Suttner, Bertha von (1843-1914) . . .

. . .  widmete ihre Schriftstellerei einem leidenschaftlichen Pazifismus. Ihre gräfliche Familie (sie war Tochter des Franz Graf Kinsky von Wchinitz und Tettau) ließ sie wegen ihrer Heirat mit dem Schriftsteller Baron von Suttner fallen, wonach sie sich notdürftig mit Musik- und Sprachunterricht durchschlug. Über Friedenskongresse und einflussreiche Diplomaten suchte sie Kriege zu verhindern. Sie gründete die neuzeitliche Friedensbewegung Anfang der 1890er Jahre: direkt die österreichische Friedensgesellschaft, deren Vorsitzende sie bis zu ihrem Tod war, indirekt - durch ihre weitgespannten Friedensbemühungen - auch die Deutsche Friedensgesellschaft. Ihr pazifistischer Roman "Die Waffen nieder!" machte sie berühmt. Sie wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Dagegen wurde der Adelsname dieser starken Persönlichkeit  aus dem Gothaer Almanach entfernt.

Ihre religionsfreie Weltanschauung bezeugte Bertha von Suttner in einer ihrer ersten Publikationen: " . . . wir schöpften unsere Kenntnisse aus den Werken der neuesten Naturgelehrten, die zugleich Naturphilosophen sind und aus deren Forschungen eine neue strahlen­de Entdeckung hervorbricht, nämlich die, dass unsere ganze herrliche Welt unter dem Gesetz der Entwicklung steht. Durch die Ent­wicklung aus den einfachsten Ursprüngen hat sie sich zu ihrer heutigen Kompliziert­heit entfaltet, ist ihre noch unabsehbare Zukunftsgestalt verbürgt . . . Die Autoren, in die wir uns vertieften, waren Darwin, Haeckel, Spencer . . . " In ihrem einflussreichsten Werk, "Die Waffen nieder!", lässt sie mehrmals ihre Kritik an der Rolle des Kir­chenkultes durchscheinen: " . . . Gott (hatte) diesmal das Gebet der anderen erhört und unsere Wut unterdrückt - der schäumende, mordgierige Feind, der durch die Kraft der göttlichen Verteidigung (wir nannten es zwar Zündnadelgewehr) zurückgeworfen worden, das waren ja wir - 0 du heiliger Widersinn.

 

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