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Xenophanes von Kolophon (ca. 570 - 480 v. u. Z.)

 

Der griechische Philosoph, Dichter und Rhapsode war der erste Begründer der eleatischen Philosophie.

Xenophanes verließ, vor den Persern fliehend, seine Heimatstadt und kam schließlich nach einem unsteten Leben als Wanderer und fahrender Sänger nach Elea in Unteritalien. Kolophons Gründung und Eleas Besiedlung feierte er in Epen. Insbesondere wurde er durch seine Sillen bekannt, in denen er die homerische Religion kritisiert.

Berichten zufolge war er Schüler von Anaximandros und Lehrer von Parmenides. Seine Philosophie geht von der Auseinandersetzung mit dem überlieferten Götterglauben aus. Er kritisiert, dass die Menschen, darunter nicht zuletzt Homer und Hesiod, den Göttern menschliche Eigenschaften - auch die schlechtesten - zugeschrieben

haben.

 

Die Naturtheorien des Xenophanes kamen, typisch für die Theorien der ionischen Naturphilosophen, ohne das Wirken von Göttern aus. Aber Xenophanes war der erste, der innerhalb seiner Lehren den Glauben an die alte patriarchalische Götterfamilie ausdrücklich kritisierte.

 

Über die Göttervorstellungen der Griechen schrieb er: "Homer und Hesiod haben die Götter mit allem befrachtet, was bei Menschen übel genommen wird und getadelt wird: stehlen und ehebrechen und einander betrügen." Er konstatierte, dass diese Götter nur eine  Nachbildung von Menschen waren:

 

  "Die Afrikaner behaupten, ihre Götter seien stumpfnasig und schwarz, die Thraker meinen, sie seien blauäugig und blond." Und: "Die Menschen nehmen an, die Götter seien geboren, sie trügen Kleider, hätten Stimme und Körper - wie sie selbst."

 

Berühmt ist auch folgender Gedanke des Xenophanes:

"Wenn aber die Rinder und Pferde und Löwen Hände hätten und mit diesen Händen malen könnten und Bildwerke schaffen wie Menschen, so würden die Pferde die Götter abbilden und malen in der Gestalt von Pferden, die Rinder mit der Figur von Rindern. Sie würden solche Statuen meißeln, die ihrer eigenen Körpergestalt entsprechen."

Bemerkenswert sind Xenophanes Versuche, Naturbeobachtungen rational-materialistisch zu deuten. So ging er z.B. davon aus, dass die Welt zunächst eine Mischung aus Erde und Wasser gewesen ist und dass zu dieser Zeit das Leben entstanden ist. Er erhärtete die Entstehung der Lebewesen  aus dem Urschlamm durch den Hinweis auf im Gestein gefundene Abdrücke von Seetieren wie auf den Fund von Muscheln im Binnenland und in den Bergen.

 

Literatur:

·       Senofane - Testimonianze e Frammenti, a cura di M. Untersteiner, Florenz 1955

·       West, M.L., Iambi et elegi graeci, Bd. 2, Oxford 1972

·       Babut, D. ”Sur la théologie de Xenophane”, in Revue philosophique 164 (1974)

·       Steinmetz, P., ”Xenophanes-Studien”, in Rheinisches Museum für Philologie 109 (1966) S. 13 ff.

 

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