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 Materialien zum Ethikunterricht    

Sikhismus

von Prof. Dr. Vallabhbhai J. Patel

Prof. Dr. Vallabhbhai J. Patel wurde 1934 in Indien geboren, hat Zoologie und Medizin studiert. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit in Deutschland befasste er sich in zahlreichen Vorträgen mit philosophischen Themen. Sein Buch „Das Glück liegt diesseits des Todes“ (ein-FACH-Verlag Aachen, 1998, Reihe Lebendige Philosophie, ISBN 3-928089-20-X) widmet sich der Notwendigkeit einer  rational begründeten Ethik und dem Glück als Leitmotiv menschlichen Handelns. Der folgende Vortrag über den Sikhinismus wurde am 1. April 2006 in Neuburg ad Donau gehalten.

Die Zahl der Sikhs; das sind die Leute, die in Europa mit ihrem spezifischen Turban und Bart auffallen; beträgt etwa 20 Millionen. Sie sind überall auf der Welt anzutreffen, in Groß-Britannien z.B. mehr als 250,000.

Die Geschichte:

Nachdem die Moguls Indien erobert hatten, breitete sich der Islam in Indien aus. Der große Kaiser Akbar versuchte alles, um die Harmonie zwischen den Islam und Hinduismus herzustellen. Er gründete sogar eine eigene Religion, die, die Elemente aus Islam und Hinduismus  inkorporierte. Aber diese starb mit ihm aus. So gab es immer wieder Versuche Islam und Hinduismus in einer Lehre zu vereinen. Nur dem Sikhismus ist es gelungen bis heute zu überleben.

Sie schafften Polytheismus ab und meinten, es gibt nur einen Gott, den sie aber einen hinduistischen Namen gaben, nämlich Hari, Bahm oder Parmesur.

Die Lehre:  Der Kosmos mit seiner Vielheit von Weltsystemen und die endlichen Wesen sind nur Erscheinungen des Höchsten. Sie glauben auch an Seelenwanderung, aber die Anzahl wird auf 400, ooo begrenzt. Da sie meinen, dass der Höchste undefinierbar ist, gibt es auch keine Götterstatue in ihren Tempeln. Sie meinen also nicht, dass der Gott die Menschen nach seinem Ebenbild schuf. Sie verehren das heilige Buch „Granth Sahib“, das von mehreren Lehrern geschrieben wurde.

Sie lebten in Nord-Indien, im Lande Punjab, das nach der Teilung Indiens, auch geteilt wurde. Der Großteil von Ihnen musste aus Pakistan fliehen. Sie sind heute in ganz Indien und in der Welt zerstreut. Diese sind hochgewachsene hellhäutige Menschen, und viele haben in der indischen Armee Karriere gemacht. Die meisten von ihnen halten streng die Vorschriften ein. Alkohol, Tabak und Würfelspiel sind verboten. Die Männer dürfen Haare nicht schneiden lassen und einen Turban tragen. Deswegen gab es ja auch Probleme in Kanada und Großbritannien. In Indien ist eine Helm-Pflicht für Motorradfahrer, aber die Sikhs sind davon befreit. Der Ministerpräsident Indiens ist ein Sikh und trägt immer den typischen Sikh-Turban. Übrigens er war ein Mitarbeiter meines Bruders in Genf bei der UNO und ich hatte ihn auf unsere Farm in Indien kennen gelernt. Mit dieser unwichtigen Anmerkung schließe ich die Ausführungen ab.

Vielen Dank für das Zuhören.

  V. J. Patel, 1.4.2006

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