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D E R  U R K N A L L

 

Kurzbeschreibung und Literatur-Verweis

Dipl.-Physiker Dietmar Michalke

  (siehe auch Darstellung bei Wikipedia)

Die Urknalltheorie sagt aus, dass die gesamte Materie und Energie des Universums von einer einzigen Explosion herrühren. Am Anfang war dieses entstehende Universum praktisch in einem Punkt konzentriert und unvorstellbar heiß. Mit zunehmender Ausbreitung des Universums kühlte es sich ab. Dieser abfallende Temperaturverlauf war bestimmend für die Entwicklung des Universums, denn die Temperatur bestimmt die Energie der Strahlung und damit deren Fähigkeit Teilchen zu bilden.

 Im 1. Kapitel wird zunächst der Ablauf des Urknalls beschrieben. Im 2. Kapitel werden die Begründungen zu den im 1. Kapitel aufgestellten Behauptungen behandelt.

 

 

1.    Das Urknall- Szenario

 

Der Ablauf des Urknalls läßt sich in 8 Epochen (nach Fritzsch) einteilen (siehe Bild 1),

 

Bild 1: Die 8 Epochen des Universums vom Anfang (unten) bis heute (oben), wo es Galaxien gibt. Der sich
           öffnende Trichter steht für die Expansion des Universums 

 

 

 

1. Epoche : Entstehung des Raumes und der Zeit

        

t < 10-36 sec  (siehe Ref. [1] )

 

            * Eine mehrdimensionale Raumzeit könnte spontan in einem quantenmechanisch

              zu betrachtenden Vakuum entstanden sein, ähnlich der spontanen Teilchen-

              Entstehung (Vakuumfluktuation).

 

            * Die Raumkrümmung dieses kleinen Raumansatzes wirkt sich als Urkraft aus,

              deren Energiequanten sind die Urteilchen.

 

            * Diese anfangs sehr kleine Raumzeit dehnt sich in vier Dimensionen aus. Auf

              Grund der Metrik erscheinen drei als räumliche und eine als zeitliche Dimen-

              sion. Die übrigen Dimensionen verbleiben in der ursprünglichen mikroskopisch

              kleinen Ausdehnung.

 

            * Durch die räumliche Ausdehnung wandelt sich die Urkraft: die Gravitation

              spaltet sich ab, kurz darauf die starke Wechselwirkung. Als dritte Wechsel-

              wirkung tritt vorübergehend eine abstoßende Kraft, die Gegengravitation, auf.

 

2. Epoche : Entstehung von Materie aus Energie

   

t< 10-11  sec   (siehe Ref.  [1] )

 

            * Die abstoßende Kraft bewirkt eine besonders schnelle Ausdehnung, Inflation

              genannt.

 

            * Die Energie, die den Betrag 0 haben kann, teilt sich unter Wahrung des

              Energieerhaltungssatzes in positive Anteile (Strahlung, Masse, abstoßende

              Kraft) und negative (Gravitation, alle anziehenden Kräfte) auf. Die positiven

              Energieanteile mit den sich ebenfalls wandelnden Urteilchen bewirken eine

              hohe Temperatur. Bei der abstoßenden Gegengravitation führt die Ausdehnung

              des Universums zu einem weiteren Anstieg der Temperatur, die den folgenden

              klassischen Urknall einleitet.

 

            * Mit Ende der Inflations-Phase verharrt das Universum vorübergehend in

              seiner momentan tennisballgroßen Ausdehnung.

 

            * Die abstoßende Gegengravitation verschwindet. Neben der Gravitation und

              der starken Wechselwirkung tritt jetzt die elektroschwache Wechselwirkung

              auf.

 

            * Ebenso wie die Urkraft wandelt sich das Urteilchen - es nimmt unterschiedli-

              che Zustände ein, in denen es aufgrund der mit der Ausdehnung des Univer-

              sums fallenden Temperatur (seit Verschwinden der Gegengravitation) verharrt.

              So entstehen Photonen. Aus diesen Photonen können durch Paarbildung alle

              Teilchen nebst ihren Antiteilchen paarweise entstehen oder sich durch die

              ebenfalls stattfindende Paarvernichtung wieder in Photonen zurückverwandeln.

              (In dem Zusammenhang ist das Bild der Teilchen als 'eingefrorene Energie'

              passend.)

              (Siehe Ref. [2] und Bild 2).

 

            * Auf diese Weise entstehen die X-Teilchen (nebst ihren Antiteilchen). Diese

              können in 2 u-Quarks, 1 d-Quark und 1 Elektron zerfallen. Ein entsprechen-

              der Zerfall tritt beim Anti-X-Teilchen auf. Auf diese Art entstehen Bau-

              steine, aus denen sich später der Wasserstoff bildet (siehe Bild 3).

 

            * Durch die sogenannte CP-Verletzung (sh. Ref. [ 3] ) entsteht bei diesem X-

              Teilchen-Zerfall ein Überschuß von Teilchen gegenüber den Antiteilchen von

              1 auf 10 9 Teilchen. Zu dieser Zeit gibt es im Universum Photonen, Neutrinos,

              Quarks, Elektronen und X-Teilchen sowie deren Antiteilchen.

 

            * Als letzte Umwandlung der Kräfte  "spaltet" sich die elektroschwache Wech-

              selwirkung auf in die elektromagnetische und die schwache Wechselwirkung

              (sh. Ref.  [4 ]), die von da an mit der Gravitation und der starken Wechsel-

              wirkung die einzigen 4 Kräfte sind, auf denen sämtliche Erscheinungen der

              Physik beruhen.

 

 

 

 

 

 

3. Epoche : Die Ära der Quarks

   

t<10-6  sec

            * Die X-Teilchen zerfallen nun restlos in Quarks und Elektronen oder durch

              Paarvernichtung in Photonen. Neue X-Teilchen können nicht mehr entstehen,

              weil die Photonen wegen der gesunkenen Temperatur dazu nicht mehr genug

              Energie haben.

 

            * Durch die Paarvernichtung entstehen Photonen in großer Zahl, die später die

              Hintergrundstrahlung bilden.

 

            * Die Materie - bestehend aus Elektronen, Neutrinos und Quarks - hat jetzt

              den Überschuß von 1 auf 10 9  Teilchen gegenüber der Antimaterie.

 

4. Epoche : Die Ära der Nukleonen

     

t <10-3  sec

            * Die Energie der Photonen sinkt mit der Temperatur unter den Wert, der

              nötig ist, um Quark-Antiquark-Paare neu zu bilden. Die bestehenden Quarks

              und Antiquarks vernichten sich paarweise bis auf den Überschuß von 1 auf

              109 Teilchen. Dieser Überschuß begründet die heutige Materie des Univer-

              sums.

 

            * Mit fallender Temperatur können die Quarks ihre Anziehung (starke Wechsel-

              wirkung nicht mehr überwinden:

                2 u-Quarks und 1 d-Quark schließen sich zu 1 Proton zusammen

                2 d-Quarks und 1 u-Quark schließen sich zu 1 Neutron zusammen

 

            * Durch die schwache Wechselwirkung (Ref. [6] ) werden ständig Protonen in

              Neutronen umgewandelt und umgekehrt:

 

                             v - + p+  <----> e+  + n   und   v+ + n  <----> e-  + p

 

              Da die Neutronen 1,3 MeV schwerer sind als die Protonen, verschieben sich

              mit fallender Temperatur diese Reaktionen zu Gunsten der Protonen. Es

              stellt sich ein Verhältnis von 75% Protonen zu 25% Neutronen ein.

 

            * Strahlung und Materie (Photonen einerseits und Protonen, Neutronen, Elek-

              tronen, Positronen und Neutrinos andererseits) befinden sich trotz der Ex-

              pansion des Universums im termodynamischen Gleichgewicht. Das hat fol-

              gende Konsequenzen:

                o Die Strahlung nimmt die Eigenschaften einer Schwarzkörperstrahlung

                  die Strahlung einer ganz charakteristischen Wellenlängen-Intensitäts-

                  Verteilung ist, an. (Ref. [7])

                o Der weitere Verlauf des Urknalls hängt nicht von der bisherigen Vor-

                  geschichte ab, sondern ist nur noch eine Funktion der Temperatur und

                  der vorliegenden Teilchen (Ref. [8] ).

 

5. Epoche : Elektron-Positron-Vernichtung

 

t <  100 sec

            * Die Energie der Photonen reicht nicht mehr aus, um Elektronen-Positro-

              nen-Paare zu erzeugen. Durch die Paarvernichtung werden die bestehenden

              vernichtet bis auf den Überschuß von 1 auf 109 Teilchen.

 

            * Entkopplung der Neutrinos:

              Durch die Verdünnung der Materie endet die Streuung der schwach wechsel-

              wirkenden Neutrinos an der übrigen Materie.

 

6. Epoche : Entstehung von Atomkernen

 

t  < 3,5 min

            * Mit der Temperatur sinkt die Energie der Nukleonen (=Neutronen, Protonen)

              so daß sie ihre Anziehung nicht mehr überwinden können. Protonen und

              Neutronen schließen sich zu Atomkernen zusammen. Dabei entstehen haupt-

              sächlich das sehr stabile Helium He , Deuterium (pn) und Kerne mit bis zu

              8 Nukleonen. (Ref. [9] )

 

            * Die zu 25% vorliegenden Neutronen werden bei dieser Kernbildung rasch auf-

              gebraucht, so daß einzelne der 75% Protonen (=Wasserstoff-Kern) übrigblei-

              ben. Es stellt sich ein Verhältnis

                               77% H und 23 % He4  (und Sonstiges)

              ein.

 

7. Epoche : Entstehung von Atomen

t = 300.000 Jahre

            * Mit fallender Temperatur können die Elektronen die elektromagnetische

              Wechselwirkung mit den Atomkernen nicht mehr überwinden und werden

              eingefangen - es bilden sich Atome.

 

            * Bisher wurden die Photonen an den ungebundenen Elektronen und den Atom-

              kernen stark gestreut. Das Universum war dadurch "trübe". Die elektrisch

              neutralen Atome hingegen streuen die Photonen kaum noch. Sie werden frei

              das Universum "durchsichtig". Diese frei gewordene Strahlung bildet die kos-

              mische Hintergrundstrahlung (siehe Bild 4). Sie wurde 1965 von Penzias und

              Wilson erstmals nachgewiesen. (Ref. [10] ).

 

              Diese Hintergrundstrahlung zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

                o Sie ist eine Schwarzkörperstrahlung wegen des vorher herrschenden

                  termodynamischen Gleichgewichtes (siehe 4.Epoche)

                o Sie entspricht der Strahlung eines 3 o Kelvin heißen (schwarzen) Körpers,

                  da die Atombildung bei der Temperatur von 3000o K stattfand und die

                  anschließende Rotverschiebung (wegen der Expansion des Universums)

                  eine Wandlung der Strahlung zu 3oK bewirkte.

                o Sie ist isotrop, d.h. ihre Intensität ist richtungsunabhängig, da sie nicht

                  von einer einzigen Quelle stammt, sondern von der überall im Universum etwa

                  gleichzeit stattfindenten Atombildung herrührt.

 

            * Mit dem Freiwerden der Photonen ist eine gewaltige Drucksenkung verbun-

              den (um Faktor 109 ). Dadurch kann die atomare Materie beginnen, sich unter

              Einwirkung der Gravitation zu großen Strukturen zusammenzuballen (Ref. [11] ).

 

8. Epoche : Die Ära der Strukturen

t = 1 Mio Jahre bis heute

 

            * Durch die Zusammenballung der Materie entstehen zunächst Vorstufen von

              Galaxien, die Quasare. Etwa nach 2 Mrd. Jahren gibt es höhere materielle

              Strukturen wie Galaxien.      

                                           

            * Die dichtesten Zusammenballungen führen zur Aufheizung der Materie, so daß

              termonukleare Reaktionen zünden: Die ersten Sterne entstehen.

              Bei diesen Reaktionen verschmelzen Wasserstoff-Kerne zu Helium und letzt-

              lich zu den schwereren Elementen. Die Elemente mit mehr als 8 Nukleonen

              entstehen nur durch Fusion in Sternen. Massereiche Sterne enden nach einigen

              Millionen Jahren in einer Supernova-Explosion, bei der die höheren Elemente

              in den Raum geschleudert werden.

 

            * Dadurch können sich Planeten wie die Erde vor ca 4 Mrd. Jahren bilden, die

              im Gegensatz zur sonst im Universum herrschenden Elemente-Verteilung

              überwiegend aus schweren Elementen bestehen (Silizium, Eisen, Sauerstoff,

              Kohlenstoff usw.).

 

            * Erst einige Mrd. Jahre nach dem Urknall können aus den Atomen komplexe

              Molekularstrukturen entstehen, die Voraussetzung für die Entstehung von

              Leben und Intelligenz sind.

              Die Erde mit ihren Lebewesen bis hin zum Menschen bestehen aus der

              "Asche" ausgebrannter Supernova-Sterne.

 

            Ein Blick in den Weltraum zeigt die Abfolge der Ereignisse der 8.Epoche, da

            ein Blick in die Ferne auf Grund der endlichen Lichtgeschwindigkeit auch zu-

            gleich ein Blick in die Vergangenheit ist (siehe Bild 5).

            Wir befinden uns ganz unten links in der Ecke des Bildes. Die Galaxien gruppieren sich
            um uns herum. Dahinter sehen wir  eine Kugelschale von Quasaren - Galaxien im Geburts-

            stadium. Dahinter liegt eine Zone aus Gas im Zustand vor der Galaxienbildung gefolgt von
            einer undurchsichtigen (trüben) Sphäre - dem Weltraum der Bildung von Atomen mit seiner
            stark gestreuten Strahlung. Diese Struktur des Universums ist jedoch wegen des unterschied-

            lichen Alters des uns erreichenden Lichtes nur scheinbar. In Wirklichkeit sind im Weltall

            überall Galaxien vorhanden.

 

Bild 5: Der Anblick des Universums. Da das Licht, das uns aus den entferntesten Bereichen des
            Universums erreicht, auch das ältestest ist, ist der Blick in die Ferne zugleich ein Blick in die
            Vergangenheit.

 

 

2. Stand des Nachweises des Urknall-Scenarios

 

2.1 Nachweis des Urknalls allgemein

 

   - Beweiskette zur Expansion des Universums

 

     * 1. Aussage

       Ein Universum, in dem die darin enthaltene Materie aufeinander eine Kraft ausübt,

       kann nicht zugleich endlich und statisch sein. (Ist es endlich, so gibt es ein Kraft-

       zentrum, auf das sich die Materie zubewegt oder von der sie sich wegbewegt.)

       (Ref. [12]  und  [13] )

 

     * 2. Aussage

       Das Universum ist endlich. Diese Aussage folgt aus

       

        o der Allgemeinen Relativitäts-Theorie, die die Aussagen macht:

          1. Das Universum ist ein in der 4. Dimension gekrümmter Raum endlichen

             Volumens (Ref. [16 ] und  [17] )

          2. Das Universum ist nicht statisch, d.h. es expandiert oder kontrahiert.

             (Ref. [13])

          3. Die Raumkrümmung und der Expansionsverlauf sind miteinander gekoppelt.

              Sie hängen ab von der Gesamtmasse des Universums (deren Betrag jedoch

              nicht bekannt ist). Ref.  [18]

 

     * 3. Aussage

         Das Universum expandiert.

         E.Hubble beobachtete als erster, daß die Spektrallinien von Licht entfernter

         Galaxien in den langwelligen ("roten") Bereich verschoben sind (Rotverschiebung

         siehe Ref. [19 ] und Bild 6). Ursache dieser Verschiebung ist die Fluchtbewegung

         der Galaxien, die nach dem Dopplereffekt zu einer Vergößerung der Wellen-

         länge führt (Andere -vergebliche - Interpretations-Versuche sh. Ref. [20] ).

 

   - Die experimentellen Nachweise des Urknalls

 

     * Kosmische Hintergrundstrahlung

       Dicke und Gamow schlossen aus der Expansion des Universums auf einen Urknall

       (ein Expandieren des Universums von einem Punkt aus) und leiteten als beobacht-

       bare Konsequenz die Existenz einer kosmischen Hintergrundstrahlung her (siehe

       Kap. 1 - 7.Epoche) mit einzigartigen Eigenschaften, die 1965 von Penzias und Wilson

       entdeckt wurde (siehe Ref. [7] , [21] , [22] , [23]).

 

     * Verteilung der Elemente im Universum

       Aus der Annahme eines Urknalls folgt eine praktisch ortsunabhängige Verteilung

       von 77% Wasserstoff und 23% Helium (in Spuren auch Deuterium und andere leichte

       Kerne), während schwere Elemente nur in geringer Menge und im Bereich der Gala-

       xien auftreten. Dieses wurde auch experimentell für die sichtbare Materie nachge-

       wiesen (Ref.[ 7]  und [ 24]) .

 

   - Das Alter des Universums

     Das Alter des Universums läßt sich auf unterschiedliche Arten abschätzen und man

     kommt dabei zu konsistenten Aussagen:

      1. Zurückrechnen der Expansion

        Das ergibt ein Alter von 10 - 20 Mrd. Jahren. Genauere Werte sind wegen der

        unbekannten Gesamtmasse des Universums und Ungenauigkeiten bei der Entfer-

        nungsmessung nicht möglich (Ref.[ 7] ).

      2. Alter von Uran und Uran-Isotopen

        Über die Radioaktivität dieser Elemente läßt sich ihr Alter bestimmen. Die ältesten

        hatten ein Alter von 15 Mrd. Jahren. (Ref.[ 7]) .

      3. Alter von Sternen und Galaxien

        Aus der Kenntnis der Sternenentwicklung kann man das Alter bestimmen. Die

        ältesten Sterne der Milchstraße sind 10-15 Mrd. Jahre alt.

        Der älteste bekannte Quasar (mit der Bezeichnung PC 1158+4635) ist 18 Mrd.

        Jahre alt (Ref. [25] ).

 

    Bild 6: Doppler-Effekt in Extragalaktischen Nebelhaufen. Die Rotverschiebung der H u. K-Spektrallinien
                von Kalzium (jeweils dargestellt durch den weißen Pfeil) nimmt mit der Entfernung der
               Nebelhaufen zu, was die zunehmende Fluchtgeschwindigkeit beweist.

 

   - Urknall und Entropie

     Nach dem 2.Hauptsatz der Thermodynamik entwickeln sich geschlossene Systeme -

     von statistischen Schwankungen abgesehen - aus dem Zustand der Ordnung (genauer

     niedriger Entropie) in den Zustand der Unordnung (hoher Entropie).

     Der Verlauf des Urknalls ist im Einklang mit dieser Forderung. Quelle der Entro-

     pie sind die

          o Zusammenballung der Materie zu Galaxien

          o Kernfusion von Wasserstoff zu höheren Elementen (bis hin zum Eisen

            mit der höchsten Entropie) in Sternen

     (Ausführliche Diskussion siehe Ref.[31]  und  [34] ).

 

2.2 Nachweis der einzelnen Epochen

 

  - 1. Epoche

    Die Aussagen zu dieser frühen Phase sind zwar plausibel aber spekulativ, weil

 

    * die Quantenmechanik auf Objekte und Ereignisse, die kleiner als die

                                 

                 Plancksche Elementarlänge (1,6 x 10-33  cm) und die

                 Plancksche Elementarzeit (5.4 x 10 -44  sec)

       nicht anwendbar ist (Ref. [ 26] ).

 

    * eine die Quantenmechanik und die allgemeine Relativitätstheorie umfassende

      Theorie, wie sie für kleinste Objekte mit großen Massen nötig wäre, nur in

      Ansätzen(von Stephen Hawkins) formuliert wurde (Ref. [26] ).

 

    * zu der Abspaltung der Gravitation und der starken Wechselwirkung nur voneinan-

      der abweichende Theorien (Supergravitation genannt) existieren, die zwar schlüssig

      aber durch keine experimentellen Ergebnisse gestützt sind. Im Falle der starken

      Wechselwirkung ergäbe sich eine Klärung durch ein laufendes Experiment zum

      vorhergesagten Protonen-Zerfall (Ref. [27]  und  [28] ).

 

    * Die spontane Entstehung des Raumes und der Zeit aus dem "Nichts" (genauer:

      quantenmechanisches Vakuum) ist eine angenommene Analogie zur spontanen

      Teilchen-Entstehung (Vakuumfluktuation), bei denen das experimentell nachgewiesen
      und verstanden ist (Ref. [29] )

 

    * Die Kräfte als Konsequenz der Raumkrümmung

      Im Falle der Gravitation wurde im Rahmen der Allgemeinen Relativitätstheorie

      bewiesen, daß diese Kraft die Wirkung der Krümmung in der 4. Dimension ist

      (Ref. [17]). Kaluza wies nach, daß es mathematisch möglich ist, sowohl die Gra-

      vitation als auch die elektromagnetische Wechselwirkung als Auswirkung einer

      Raumkrümmung herzuleiten. Er ging dabei von 5 Dimensionen aus (Ref. [30] ).

      In der modernen Theorien zur Vereinheitlichung der 4 Wechselwirkungen (zu

      einer Urkraft) werden alle Kräfte der Natur als Krümmung der Raum-Zeit-Struk-

      tur behandelt, für deren Mehrdimensionalität es noch andere tiefere mathema-

      tische und physikalische Gründe gibt (gute Darstellung Ref  [32] ).

 

  - 2.Epoche

 

    * Die Inflationstheorie, der zufolge in der 2.Epoche eine besonders schnelle Aus-

      dehnung des jungen Universums stattgefunden hat, stützt sich auf die heutigen

      Vorstellungen zur Vereinheitlichung der 4 Wechselwirkungen. Zwar fehlt diesen

      für die Gravitation und die starke Wechselwirkung der experimentelle Nachweis,da

      dazu sehr hohe Energien und Temperaturen notwendig wären. Aber wie diese

      mathematisch schon erfolgreich war bei der Geometrisierung der 4 Wechselwir-

      kungen, so liefert auch die Inflations-Theorie mögliche wissenschaftliche Er-

      klärungen für viele Charakteristiken des Urknalls, die bis dahin ad hoc als An-

      fangsbedingungen eingeführt werden mußten (Ref. [1] , [33] , [35 ]).

 

        1. Das Horizont-Problem (oder: Warum war das frühe Universum so homogen?)

          Die kosmische Hintergrundstrahlung weist mit ihrer hohen Gleichförmig-

          keit auf eine ebenso hohe Homogenität des jungen Universums hin. Diese

          war unverständlich, da nicht erkennbar war, wie sich weit voneinander ent-

          fernte Bereiche aneinander angeglichen haben sollen.

          Gemäß der Inflationstheorie verdünnten sich anfängliche Inhomogenitäten

          in Folge der raschen Ausdehnung und glichen sich vollends aus während

          des Verharrens der Ausdehnung am Ende der Inflationsphase.

 

        2. Das Smoothness-Problem

          Die normalen statistischen Dichteschwankungen der Atome in der 7.Epoche

          reichen allein nicht aus, um Galaxien innerhalb von 20 Mrd. Jahren entstehen

          zu lassen. Unregelmäßigkeiten als Keime späterer Galaxien müssen schon vor

          der 7. Epoche vorhanden gewesen sein.

          Die Erklärung liegt im Ende der Inflationsphase begründet. Es geht einher mit

          dem Zerfall eines quantenmechanischen Zustandes (der das Ende der Gegen-

          gravitation und damit der Inflation einleitet), der die für quantenmechanische

          Phämomene typische räumliche und zeitliche Fluktuationen aufweist. Diese

          sind die gesuchten Unregelmäßigkeiten.

 

        3. Das Flatness-Problem

          Computersimulationen ergaben, daß die Expansionsrate des Universums nahe

          bei dem "kritischen Wert" liegt, bei dem es gerade seiner Gravitation entkom-

          men und für alle Zeit expandieren kann. Ginge die Ausdehnung nur etwas lang-

           samer vonstatten, so ergeben die Simulationen einen erneuten Kollaps des Uni-

          versums, bevor es zur Galaxienbildung kommt. Wäre die Ausdehnung etwas

          schneller, so würde sich die Materie zerstreuen, ohne Galaxien zu bilden.

          Die Inflationstheorie liefert eine Erklärung für diese Feineinstellung. Unabhängig

          von speziellen Anfangsbedingungen nimmt die Expansionsrate genau den "kriti-

          schen Wert" und damit zwangsläufig den zur Galaxienbildung richtigen Wert

          ein.

        Wichtig ist, daß die Ergebnisse der Inflationsphase unabhängig von besonderen

        Anfangsbedingungen sind.

 

    * Entstehung der X-Teilchen

      Diese Teilchen sind Prognosen der "Grand Unified Theory" (GUT), die die Vereini-

      gung der starken mit der elektromagnetischen und schwachen Wechselwirkung

      zum Gegenstand hat. Die X-Teilchen sind experimentell noch nicht bestätigt

      worden. Ihre Existenz würde jedoch einen selten stattfindenden Protonenzerfall

      verursachen. Laufende Experimente sollen diesen Zerfall und damit indirekt die

      X-Teilchen nachweisen (siehe Ref. [36 ] und [37]).

 

    * Die Existenz von Quarks

      Die Quarks wurden 1964 von Murray Gell-Mann und George Zweig anhand theoreti-

      scher Überlegungen vorhergesagt und erstmals durch zwei unterschiedliche Ex-

      perimente nachgewiesen:

      o 1969 in Standford (SLAC) durch Elektronenbeschuß von Protonen

      o 1970 bei CERN durch Neutrinobeschuß von Protonen und Neutronen

      (Ref. [ 3 ],  [39] )

 

    * Die CP-Verletzung (Ref. [3] )

      Dieser Effekt wurde theoretisch und experimentell 1964 nachgewiesen. Dafür

      ging 1980 der Nobelpreis an Jame W.Cronin und Val Logsdon Fitch.

 

    * Paarbildung und Paarvernichtung

      Konform mit der Äquivalenz von Masse und Energie (Relativitätstheorie)

      sich beliebige Teilchen-/Antiteilchen-Paare aus Photonen bilden. Als Um-

      kehrung dieses Prozesses können sich Teilchen-/Antiteilchen paarweise ver-

      nichten zu Photonen. Vorgänge dieser Art sind in Beschleuniger-Anlagen

      physikalischer Alltag (Ref. [2] ).

      Sinkt mit der Expansion des Universums die Temperatur, so reicht die Ener-

      gie der Photonen nicht mehr aus, energie- bzw. massereiche Teilchen nachzu-

      erzeugen. Es findet dann für diese Teilchen nur noch die Paarvernichtung statt.

 

    * Elektroschwache Wechselwirkung

      Das Bestreben, die 4 Wechselwirkungen zu einer zu vereinheitlichen, war erstmals

      erfolgreich im Falle der elektromagnetischen und schwachen Wechselwirkung.

      Salem und Weinberg veröffentlichten 1969 ihre Theorie und zeigten,

        o daß die elektromagnetische und schwache Wechselwirkung mit zunehmender

          Temperatur sich ähnlicher werden bis sie ihre Unterschiede ganz verlieren

        o warum diese beiden Wechselwirkungen bei normaler Temperatur so verschieden

          sind

        o daß die Träger (Botenteilchen) der schwachen Wechselwirkung die soge-

          nannten W- und Z-Quanten sind

        o den entscheidenden mathematischen Weg, der zur Vereinheitlichung zweier

          Wechselwirkungen führt (Symmetrie-Brechung). Damit gelangen dann auch

          die ersten Theorien zur Vereinheitlichung der starken Wechselwirkungen und

          der Gravitation.

      Für diese Arbeit erhielten sie 1979 den Nobelpreis für Physik. 1983 wurde ihre

      Theorie mit der Entdeckung der W- und Z-Quanten bei CERN triumphal experi-

      mentell bestätigt (Ref. [4] ).

 

    * Die 4 Wechselwirkungen

      Mit der letzten Abspaltung sind die 4 Wechselwirkungen (Gravitation, starke,

      schwache und elektromagnetische Wechselwirkung) entstanden, auf denen alle

      Aktivitäten der Natur beruhen. Dabei sind jedoch nur die Prozesse möglich,

      bei denen die Energie, der Impuls und die elektrische Ladung erhalten bleiben

      (es gibt unter speziellen Bedingungen weitere Erhaltungsgesetze, die aber nicht

       fundamental - weil ableitbar - sind).

      Die Feldgleichungen der 4 Wechselwirkungen sowie die Erhaltungssätze sind das

      Fundament der Natur. Alle Phänomene (Thermodynamik, Optik, chemische Reak-

      tionen usw ) sind "nur" mathematische Schlußfolgerungen dieser Feldgleichun-

      gen und Erhaltungssätze. Gäbe es weitere Wechselwirkungen, so wären bei ihrer

      Nicht-Berücksichtigung die Erhaltungssätze verletzt (Ref. 40 ).

 

  - 3. Epoche

 

    Der Nachweis ist in der 2. Epoche enthalten.

 

  - 4. Epoche

 

    * Der Aufbau von Protonen und Neutronen

      Deren Aufbau durch Quarks wurde zusammen mit den Quarks nachgewiesen

      (siehe 2.Epoche).

 

    * Die Verteilung von Protonen und Neutronen

      Diese wird in der Diskussion der 6. Epoche mit den übrigen Elementen behan-

      delt.

 

  - 5. Epoche

 

    Paarweise Elektronen-/Positronen-Vernichtung siehe 2.Epoche.

 

  - 6. Epoche

 

    * Die Elemente im Universum lassen sich durch Spektralanalyse des Lichtes nach-

      weisen. Dabei zeigt sich, daß

      o die leichten Elemente Wasserstoff, Helium und Deuterium gleichmäßig

        in dem von der Urknalltheorie vorhergesagten Verhältnis im Weltraum verteilt

        sind

      o die Häufigkeit schwerer Elemente hingegen mit wachsender Entfernung von

        Galaxien-Zentren abnimmt

      Diese Verteilung zeigt, daß die leichten Elemente vor der Galaxienbildung und

      die schweren erst danach entstanden sind, so wie es gemäß Urknall sein muß.

      (Ausführlich Ref.[ 7]).

 

  - 7. Epoche

 

    * Nachweis der Hintergrund-Strahlung

      Diese Strahlung muß laut Urknalltheorie die einzigartigen Eigenschaften der

      Isotropie (Richtungsunabhängigkeit) und der Schwarzkörperstrahlung von rund

      3o K haben.

      o Nachweis der Isotropie

        Der erfolgte erstmals durch Zyan-Moleküle (Ref. [ 7] , [ 41] ).

        Zyanmoleküle verfügen über Energieniveaus, auf die die Elektronen ihrer Hülle

        durch Einwirkung der Hintergrund-Strahlung gehoben werden können. Schon

        1937 fiel es Dunham und Adams auf, daß sich Zyanmoleküle im Kosmos nicht

        im Grundzustand sondern in diesem angeregten Zustand befanden. Zwecks

        Nachweis der Hintergrungstrahlung wurden zunächst 8 weit auseinanderliegende

        Gasnebel untersucht und ausnahmslos in allen Fällen befanden sich die Zyan-

        Moleküle in dem besagten Anregungszustand. Seit dem wurde die Isotropie

        mit Zyan-Molekülen nachgemessen und nachgewiesen, daß sie mit einer Gleich-

        förmigkeit von besser als 1:10000 erfüllt ist.

        Ein weiterer Nachweis auf ganz andere Art erfogte durch den Forschungs-

        Satelliten COBE (siehe unten).

      o Nachweis des Schwarzkörper-Charakters (Ref [ 7]  und  [45])

         Die 3o K-Schwarzkörperstrahlung ist durch eine ganz bestimmte Wellenlängen-

         Intensitäts-Verteilung gekennzeichnet. Zuletzt wurde diese durch zwei Experi-

         mente mit hoher Genauigkeit nachgemessen:

          1. durch den Satelliten COBE (Cosmic Background Explorer) im Jahre 1989

            Die kosmische Hintergrund-Strahlung wurde außerhalb des Störeinflusses

            der Erdatmosphäre genau vermessen und es wurde damit nachgewiesen,

            daß sich die Hintergrundstrahlung um weniger als 1% von dem eines

            schwarzen Körpers unterscheidet.

          2. durch das Raketen-Experiment COBRA im Jahre 1990

            COBRA war eine Verfeinerung des COBE-Experimentes und bestätigte dessen

            Ergebnisse.

        Zitat aus Ref.  [45] : So zeigten die Daten des amerikanischen Forschungssatelliten

        COBE ..., daß diese Strahlung wirklich mit vollkommen gleichmäßiger Intensität

        aus allen Richtungen bei uns ankommt. Da sie gewissermaßen das Nachglühen

        des Urknalls ist, lassen die Daten keinen Zweifel mehr an der Urknall-Theorie

        über den Ursprung des Kosmos.

 

  - 8. Epoche

 

    * Der Prozeß der Galaxienbildung

      Der genaue Hergang der Galaxienbildung ist noch nicht endgültig geklärt. Der Grund

      liegt darin, daß die Gesamtmasse des Universums unbekannt ist.

      Zwar läßt sich die Masse der leuchtenden Materie anhand der Helligkeit ausrech-

      nen. Es ist aber bekannt, daß diese leuchtende Materie oftmals nur einen kleinen

      Teil der gesamten Materie ausmacht und dunkle Formen existiert:

      o Der Zwergnebel DDO 154 (Ref.  [42] )

        Die Rotationsgeschwindigkeit konnte gemessen und daraus die Masse errech-

        net werden. Sie war zwölfmal größer, als die aufgrund der Leuchtkraft be-

        stimmten.

      o Der Comahaufen wurde auf die gleiche Weise untersucht und festgestellt,

        daß die leuchtende Masse nur 10% der gesamten beträgt (Ref. [43]) .

 

      Die Galaxien und Galaxienhaufen bewegen sich so, als wären sie von großen Materie-

      ansammlungen umgeben, so als wären die leuchtenden Galaxien nur die Spitze des

      Eisberges (Ref. [44]) .

      "Kandidaten" für die dunkle Materie können sein:

 

      o Kosmischer Staub (Wasserstoff und Helium), der sich noch nicht zu Sternen

        zusammengeballt hat. Bei ESO wurde nachgewiesen, daß insbesondere Spiralgalaxien

        im Bereich der Spiralarme diese dunkle Materie haben.

      o Ausgebrannte Sterne wie weiße Zwerge, Neutronensterne und Schwarze Löcher

      o Neutrinos ; von diesen schwach mit anderer Materie wechselwirkenden Teilchen

        kann man zur Zeit nur sagen, daß ihre Masse nicht größer als 20 MeV sein

        kann (Rev. [43] ). Da die Neutrinos im Universum aber sehr zahlreich sind, würde

        eine so kleine Masse dazu führen, daß der größte Teile der Gesamtmasse des

        Universums in den Neutrinos steckt (Ref. [46] ).

 

      Ungeklärt ist bei der Galaxienbildung bisher, wie das heutige recht klumpige Uni-

      versum sich aus einem zum Zeitpunkt der Atombildung (7.Epoche) gleichförmigen

      Zustand heraus gebildet hat. Riesige Galaxien-Ansammlungen wie die Große Wand

      (1.500 Mio LJ lang, 600 Mio LJ breit und 50 Mio LJ dick) existieren neben großen

      Blasen, die keine leuchtende Materie enthalten. Wären die riesigen Galaxien-An-

      sammlungen erst in der 7. Epoche dadurch entstanden, daß die großen Blasen

      "leergefegt" worden wären, so hätte die Zeit nach dem Urknall bei weitem nicht

      dazu ausgereicht (Ref. [47] ). Als Erklärung solcher großen Strukturen kommen u.a.

      die folgenden 3 in Frage:

 

      o Annahme: Die Neutrinos haben eine Masse

        Dann begannen die Neutrinos bereits in der 5.Epoche, nach ihrer Entkopplung von

        Materie und Strahlung, mit der Zusammenballung, die später die Kondensations-

        Keime zur Galaxienbildung waren. Dieser Prozeß würde sich nicht als Inhomo-

        genität in der kosmischen Hintergrund-Strahlung bemerkbar machen, da sich diese

        erst später durch die homogen verteilten - da durch den hohen Strahlungsdruck

        am Zusammenballen gehinderte -  Atomkerne (siehe 7. Epoche) bildete (Ref. [49] ).

 

      o Annahme: Die Inflations-Theorie trifft zu

        Wie mit dem "Smoothness-Problem" (siehe 2.Epoche) beschrieben bewirken quan-

        tenmechanische Effekte Unregelmäßigkeiten, die sich bildende Materie übertragen

        würden. Trifft das zu, so müssen in der kosmischen Hintergrundstrahlung in die-

        sem Fall ebenfalls kleine Unregelmäßigkeiten vorhanden sein. Eine Wiederholung

        der Experimente COBE und COBRA mit höherer Genauigkeit könnte den Nach-

        weis bringen (Ref.[ 7] ).

        Nachtrag: Verbesserte Messungen, die bis 1992 mit COBE durchgeführt wurden, wie-

                  sen diese Unregelmäßigkeiten in der Hintergrundstrahlung nach!! (Ref. [50])

 

      o Annahme: Die großen Blasen sind nicht leer

        Sie enthalten dunkle Materie. Die Galaxienhaufen hätten sich dann an den Rändern

        der Blasen durch Kondensation gebildet: erste zufällige Schwankungen führten zu

        ersten Sternen. Dadurch bildeten sich in deren Umgebung weitere Dichte-Schwan-

        kungen, die weitere Sterne nach sich zogen, so daß sich auf die Art große Gala-

        xien-Ansammlungen bildeten, ohne jedoch die Blasen zu leeren (Ref. [48] ).

        Wie oben gezeigt wurde (DDO 154, COMA), ist die dunkle Materie in der Nähe

        leuchtender Materie nachgewiesen. Fernab von dieser ist der Nachweis schwierig

        und steht noch aus

 

    * Expansion und Kontraktion des Universums

      Ebenfalls wegen der unbekannten Gesamtmasse bzw. Dichte des Universums  ist

      derzeitig nicht entschieden, ob der Kosmos

 

      1. ständig expandieren wird

      2. durch die Gravitation der eigenen Masse abgebremst wird und dann

        wieder in sich zusammenfällt

      3. zwar die Expansions-Bewegung zum Stillstand kommt, ohne jedoch wieder zu

        in sich zusammenzustürzen.

 

      Welcher der drei Fälle eintritt hängt davon ab, ob die Masse-Dichte kleiner, grö-

      ßer oder gleich der "kritischen Dichte" von 10-30 g/cm3  ist.

      Die derzeitig nachgewiesene Materie ist weit von diesem Wert entfernt und sprä-

      che für den 1. Fall. Die Inflations-Theorie sagt den Fall 3 voraus und impliziert

      damit eine rund zehnmal größere Masse als die der sichtbaren Materie (siehe

      "Flatness Problem" 2.Epoche).

 

Literatur-Verweise

 

 

  [1 ]       Paul Davies: Die Urkraft, S.252-258

  [2 ]       Harald Fitzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S.213 ff

  [3 ]       Isaac Asimov: Die exakten Geheimnisse unserer Welt - Kosmos ..., S.333

  [4 ]       Paul Davies: Die Urkraft, S.159-162

  [5 ]       Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S 167

  [6 ]       Paul Davies: Die Urkraft, S.156

  [7 ]       Joseph Silk: Beweise für den Urknall, Zeitschrift 'Sterne und Weltraum' 1/1991

                       S.26 ff

  [8 ]        Steven Weinberg: Die ersten drei Minuten, S.94 mitte

  [9 ]        Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S.272 ff

 [10]        Rudolph Kippenhahn: Licht vom Rande der Welt, S.300-302

 [11]        Steven Weinberg: Die ersten drei Minuten, S.115

 [12]        Steven Weinberg: Die ersten drei Minuten, S.59 mitte

 [13]        Hoimar v. Ditfurth: Im Anfang war der Wasserstoff, S.33 - 35

 [16]        Hoimar v. Ditfurth: Im Anfang war der Wasserstoff, S.31

 [17]        Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit, S.47 - 52

 [18]        Rudolph Kippenhahn: Licht vom Rande der Welt, S.178 - 194

 [19]        Stephen Weinberg: Die ersten drei Minuten, S.38-56

 [20]        Rudolph Kippenhahn: Licht vom Rande der Welt, S.150 - 152

 [21]        Rudolph Kippenhahn: Licht vom Rande der Welt, S.290 - 295

 [22]        Hoimar v. Ditfurth: Im Anfang war der Wasserstoff, S.38 - 39

 [23]        Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S.257-264

 [24]        Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, 272-274

 [25]        Rudolph Kippenhahn: Licht vom Rande der Welt, S.312

 [26]        Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S.125-127

 [27]        Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S.201-212

 [28]        Paul Davies: Die Urkraft, S.177-180

 [29]        Paul Davies: Die Urkraft, S.263-271

 [30]        Paul Davies: Die Urkraft, S.196-197 u. 206-207

 [31]        Paul Davies: Gott und die moderne Physik, S.79 u. 228-233

 [32]        Paul Davies: Die Urkraft, S.208-216

 [33]        Paul Davies: Die Urkraft, S.259-271

 [34]        Paul Davies: Die Urkraft, S.295-304 u. 242-246

 [35]        Joseph Silk: Der Urknall, S.131-135

 [36]        Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S.196-212

 [37]        Paul Davies: Die Urkraft, S.170-176

 [38]        Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S.161-191

 [39]        Paul Davies: Die Urkraft, S.117 ff

 [40]        Paul Davies: Die Urkraft, S.93-106, insb. 95 o

 [41]        Hoimar v. Ditfurth: Im Anfang war der Wasserstoff, S.39 m

 [42]        Bild der Wissenschaft Nr.? , S.16: Unsichtbare Galaxien

 [43]        Harald Fritzsch: Vom Urknall zum Zerfall, S.290-291

 [44]        Rudolph Kippenhahn: Licht vom Rande der Welt, S.214 ff

 [45]       Bild der Wissenschaft 12/90 S.124: 'Klumpiges Universum'

 [46]       Joseph Silk: Der Urknall, S.237---246

 [47]       Bild der Wissenschaft 7/90 S.14-19: 'Kosmischer Schaum'

 [48]       Joseph Silk: Der Urknall, S.252

 [49]       Bild der Wissenschaft 5/91 S.57: 'Der große Attraktor'

 [50]       Bild der Wissenschaft 9/92 S.48-65: 'Der Urknall fand doch statt'

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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