Materialien zum Ethikunterricht
Wie die Bibel
gemacht wurde
Alte Anschauungen und neue Erkenntnisse über die Entstehung
und Entwicklung des Alten Testaments
Helmut Steuerwald
Vortrag
( Erstmals am 13. Juni 2008 beim bfg Fürth)
Die Bibel mit „Altem-“ und „Neuem Testament“ ist mit Abstand das
am meisten bekannte Werk auf unserer Erde und ist wie kein anderes Buch in die
verschiedensten Sprachen, die wir kennen, übersetzt worden. Es gilt als das
Buch der Bücher. Auch offen- und freidenkende Menschen kommen an diesem Werk
nicht vorbei. Die Auswirkungen der Institutionen - vor allem die Kirchen - die
dieses Grundlagenbuch des Juden- und Christentums benützen, betreffen uns alle,
und wir werden auch heute noch ständig damit konfrontiert. Die Geschichte des
Abendlandes sowie die Entwicklung Israel-Palästinas hängen eng damit zusammen.
Natürlich vertreten heute nur
noch engstirnig denkende, fundamentalistische Menschen und Gruppierungen die
Meinung, dass die Bibel das Wort Gottes ist, und absoluten Wahrheitsgehalt
besitzt, aber auch freiere Christen und Juden vertreten die Meinung, dass die
Bibel die Basis ihres Glaubens und zumindest von Gott inspiriert ist.
Inhalt der Bibel
Lassen Sie mich ein paar Worte
zum Inhalt der Bibel sagen, welche manche von Ihnen gut kennen, andere weniger
oder fast überhaupt nicht. Das „Alte Testament“ – heute oft als „Hebräische
Bibel“ bezeichnet oder jüdisch „Tanach“ genannt – hat als Kern die „5
Bücher Moses“ (Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium), griechisch „Pentateuch“
und jüdisch „Thora“ genannt. Darüber hinaus sind im Alten Testament
viele weitere Beiträge zur Geschichte - vor allem des Judentums – aufgeführt.
Besonders wird auf Fragen des Glaubens eingegangen. Wir finden die Gebote
Gottes, es geht um den Umgang mit Gott; auch zu ethischen Fragen wird Stellung
genommen. Weiter beinhaltet das Werk Lehrweisheiten, Psalmen und prophetische
Aussagen. Im „Neuen Testament“ wird hauptsächlich auf das Wirken Jesu
eingegangen, so in den vier anerkannten Evangelien. Darüber hinaus enthält es
die Apostelgeschichte, Briefe und die Offenbarung des Johannes.
Je nach Glaubensrichtung gibt
es kleine bis mittlere Unterscheidungen im Aufbau und die aufgenommenen Beiträge
der Bibel. Für die Juden gilt natürlich nur die hebräische Bibel.
Bei der Zusammenstellung des
Alten Testaments und erst recht bei der des Neuen Testaments – bei der
Kanonisierung – wurde
eine Vielzahl religiöser Schriften nicht aufgenommen und im jeweiligen
Kanon verworfen: heute nennen wir diese Schriften „Apokryphen“. Sie sind
sehr interessant für die kritische Beurteilung der Bibel.
Soweit diese Miniübersicht.
Wahrheitsgehalt der Bibel
Ich denke, dass es vielen so
ergangen ist wie mir, auch wenn die meisten jünger sind. Als ich zur Schule
ging, Geschichtsbücher las oder auch sonst beim Thema Altertum etwas von der jüdischen
Geschichte hörte, wurde stets eine starke Übereinstimmung zwischen dem Alten
Testament und geschichtlichen Begebenheiten herausgestellt. Ich wusste es nicht
anders, und so habe ich die Vorkommnisse im Kern für historische Wahrheiten
gehalten, auch wenn ich nicht gottgläubig war und einzelne Geschehnisse dann
bald als märchenhaft ausgeschmückt empfand. Auch für mich galt z.B., dass
Moses aus Ägypten auszog und seine Nachkommen Israel/Kanaan eroberten. Auch für
mich galt, dass Salomo ein prachtvoller König war, usw. Ihnen ging es
vermutlich nicht anders, auch wenn man das Drumherum so nicht glaubte. Viele Bücher
sind über das alte Palästina, über Israel, geschrieben worden, in denen die
Ereignisse der Bibel bestätigt wurden, am bekanntesten im Werk von Bernhard
Keller: „Und die Bibel hat doch Recht“[1],
das bereits 1955 erschien und bis heute nachgedruckt wird, obwohl schon damals
und erst recht heute viele Aussagen des Buches angezweifelt und auch widerlegt
wurden.
Natürlich gab es im Laufe der
Geschichte kritische Einstellungen zu den Aussagen der Bibel. Schon im Spätmittelalter,
erst recht zu Beginn der Neuzeit kamen z.B. Zweifel daran auf, ob die 5 Bücher
Moses von diesem selbst geschrieben wurden, und es wurde auch auf Widersprüche
in der Bibel hingewiesen. Die Kirchen duldeten solche Zweifel allerdings nicht,
und die Bücher landeten durchwegs auf dem Index verbotener Bücher, wurden
verbrannt und ihre Autoren verfolgt – auch wenn sie selbst Theologen waren –
und ins Gefängnis geworfen. Auch der berühmte aus dem Judentum kommende
Philosoph Baruch Spinoza (1632-1677) wurde wegen seiner Zweifel an der Bibel
verfolgt. Er schrieb:
„Es
ist sonnenklar, dass der Pentateuch nicht von Mose geschrieben wurde, sondern
von jemandem, der lange nach Mose gelebt hat.“[2]
Allerdings, insbesondere seit
der Aufklärungszeit, konnte die Ausbreitung der Bibelkritik kaum noch
verhindert werden. Neue Ideen setzten sich durch, zunächst in England durch den
Philosophen Thomas Hobbes (1588-1679). Auch er wies darauf hin, dass Mose den
Pentateuch nicht geschrieben haben konnte. Deutlichere Christentums- und
Bibelkritik kam dann aus Frankreich. Bedeutende Kritiker im 19. Jahrhundert sind
in Deutschland David Friedrich Strauß,
Bruno Bauer oder Ludwig Feuerbach. Auch von theologischer Seite kam Kritik, und
man erkannte sogar an, dass die Bibel von unterschiedlichen Leuten geschrieben
wurde.
Ab dem 20. Jahrhundert bis in
die Gegenwart wurde die Kritik massiver, so in Deutschland durch Karlheinz
Deschner, Gerd Lüdemann, Joachim Kahl, Michael Schmidt-Salomon und viele
andere. Auch weltweit hat die Kritik an der Bibel zugenommen, siehe Richard
Dawkins, Michel Onfray usw. Die neuere Forschung erkannte, dass viele
historische Dinge nicht stimmen konnten, dass es Widersprüche in den Texten
gab, dass die Texte meist nicht aus der angegebenen Zeit stammten oder Angaben
über die Autoren falsch waren. Vor allem wurde auf die ungleichen Schreibstile
in Verbindung mit der Wortwahl hingewiesen sowie unterschiedliche
Entstehungszeiten festgestellt. In seinem Werk „Wer schrieb die Bibel? So
entstand das Alte Testament“[3],
hat u.a. der amerikanische Professor Richard Elliott Friedman vor zwanzig Jahren
darauf hingewiesen.
Ja, sogar Gott wird in der
Bibel je nach Autor unterschiedlich benannt als Jahwe oder Elohim. Selbst in
theologischen Kreise werden inzwischen die Autoren in Jahwisaten (J), Eloisten
(E), Schreiber der Priesterschriften (P) Verfasser des Deuteronomiums (D) und in
spätere Redaktoren (R) eingeteilt. Die Abkürzungen werden heute häufig
verwendet. Der Schweizer Markus Jud schreibt:
„Eine
genauere sprachwissenschaftliche Untersuchung der Bücher Genesis, Exodus,
Leviticus und Numeri zeigte schon im 19. Jahrhundert, dass diese Bücher ... von
Wortschatz, Grammatik [Sprachregeln], Stil und auch von der Aussage her derart
uneinheitlich sind, dass sie unmöglich aus einem Guss entstanden sein können.“[4]
Man fand auch heraus, dass die
Texte immer wieder verändert wurden, und man sah, dass der Kanon sowohl des
Alten wie des Neuen Testaments vor allem nach machtpolitisch opportunen
Gesichtspunkten geschrieben und zusammengestellt wurde.
Die Theologie kommt heute
nicht mehr daran vorbei, dass die Bibelkritik ernst genommen werden muss. So
schreibt der Theologieprofessor Richard Elliott Friedmann:
„Der
religiöse Widerstand gegen die neuen Forschungen hielt das 19. Jahrhundert
hindurch an...Aber im 20. Jahrhundert begann sich die Situation zu ändern...
die Enzyklika Divino Afflante Spiritu des
Papstes Pius XII von 1943 war ein wichtiger Wendepunkt....
Auch
unter Protestanten hat sich der Widerstand gegen die kritische Untersuchung der
Bibel verringert.“[5]
Die Bibel ist ein oft
verwirrendes Werk und mit vollem Recht schreibt Richard Dawkins in seinem
Buch „Der Gotteswahn“:
„Die
Bibel ist in großen Teilen nicht systematisch böse, sondern einfach nur
grotesk. Nichts anderes erwartet man von einer chaotisch zusammengestöpselten
Anthologie zusammenhangloser Schriften, die von Hunderten anonymer Autoren,
Herausgebern und Kopisten verfasst, umgearbeitet, übersetzt, verfälscht und
‚verbessert’ wurden, von Personen, die wir nicht kennen, die sich meist auch
untereinander nicht kannten und deren Lebenszeiten sich über neun Jahrhunderte
erstrecken. Das erklärt wahrscheinlich schon einen Teil der Ungereimtheiten in
der Bibel. Doch leider halten uns religiöse Eiferer dies seltsame Buch als
unfehlbare Quelle für Ethik und Lebensregeln unter die Nase“[6]
Besonders in den letzten
Jahrzehnten haben viele Forscher, vor allem Archäologen und Historiker, aber
auch kritische Theologen, ganz neue Erkenntnisse gewonnen. Sie konnten nun
nachweisen, dass vieles nicht so ablief und auch nicht so ablaufen konnte, wie
es das „Alte Testament“, also die „Hebräische Bibel“, oder dann auch
das „Neue Testament“ uns schildert. Dadurch konnten viele in der Bibel
genannten Vorkommnisse und Schilderungen in die Welt der Sagen und Erzählungen
verwiesen werden. Forscher haben auch festgestellt, dass zwar in der einen oder
anderen Geschichte ein wahrer Kern vorhanden ist, dass es bestimmte historische
Geschehnisse gegeben hat, die aber dann unendlich überhöht, oft verdreht, in
eine andere Zeit verlegt und vor allem politisch opportun angepasst wurden, ja
zum „Polit-Triller“ gemacht wurden.
Zusammenfassend lässt sich
schon hier sagen, dass wesentliche Aussagen zur Geschichte der Welt – und vor
allem auch Israels –nicht den inzwischen erkannten historischen Gegebenheiten
entsprechen, sondern dass alles ganz anders ablief! Um zu dieser Erkenntnis zu
kommen hat es der Aufklärung und der wissenschaftlichen Aufarbeitung bedurft: 1
½ Jahrtausende christliche Geschichte haben verhindert, Zeitabläufe und
Zusammenhänge wissenschaftlich und historisch korrekt zu sehen. Zweifel an der
Bibel durften in dieser Zeit nicht geäußert werden, und das biblische Weltbild
war allgemein verbindlich. Dafür sorgte schon der kirchliche Machtapparat.
Feststellen möchte ich zunächst:
Heute wissen wir, dass die
Erde mit allem was darauf „fleucht und kreucht“ nicht in 6 Tagen geschaffen
wurde, dass die Erzväter, wie sie die Bibel schildert, erfundene Gestalten
sind, dass es die Sintflut so nicht gab und dieser Bericht aus anderen Kulturen
übernommen wurde. Jahwe war zunächst auch nicht der „eine Gott“, sondern
ein Gott von vielen und hatte eine Gattin. Die 5 Bücher Moses wurden nicht von
Moses geschrieben; sie sind auch nicht 3200 Jahre alt. Den Exodus, den Auszug
aus Ägypten mit Moses, hat es nie gegeben und die zehn Gebote finden wir –
formal und inhaltlich etwas verändert
– schon in den Totenbüchern der Ägypter. Kanaan wurde nicht in geschilderter
Weise erobert, und so wurden auch Jerichos Mauern nicht von den Hebräern mit
Gottes Hilfe zerstört. Salomo war kein prächtiger König usw. usw.
Darüber werden wir heute noch
mehr erfahren.
Konservative und
fundamentalistisch denkende Juden und Christen haben natürlich ein Interesse
daran, die überlieferte Darstellung der biblischen Geschichte weiter aufrecht
zu erhalten. Zu viele Macht- und Glaubensfragen sind damit verbunden. Da leugnet
und verschweigt man lieber neue Erkenntnisse. Wenn es nicht anders geht, tut man
sie einfach ab oder versucht die neuen Erkenntnisse zu relativieren oder auch zu
fälschen. Dazu kommt, dass manche Fanatiker in ihrem Starrsinn gar nicht bereit
sind, Aussagen der Bibel in irgendeiner Form in Frage zu stellen oder auf neue
Erkenntnisse einzugehen.
Neuere Forschungen
In den letzten Jahrzehnten kam
es, wie gesagt, zu massiver Kritik an den Darstellungen der Bibel, vor allem aus
Israel selbst. Zunächst war es Professor Ze’ev Herzog von der Universität
Tel Aviv, der mit seinen Äußerungen Aufsehen erregte. Er betonte: „Alle
Geschichten biblischer Urzeit, nicht nur der mythologische Garten Eden, auch
Abraham, Isaak und Jakob, der Auszug aus Ägypten, die kriegerische Eroberung
des Landes Kanaan - sie alle gehören ... ins Reich der Legenden.“[7]
Im weiteren Verlauf waren es vor allem der in Israel geborenen Direktor des Archäologischen
Instituts der Universität von Tel Aviv Israel Finkelstein (*1949) und der
amerikanische Archäologe und Historiker Neil Silberman (*1950), die aufgrund
ihrer Recherchen viele Widersprüche zwischen der Bibel und der Wirklichkeit
herausstellten. Gemeinsam haben sie das bedeutende Buch „Keine Posaunen vor
Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel“, herausgebracht (2001
erstmals erschienen, auf Deutsch 2002). Es wurde zu einem viel beachteten Werk.
Im übrigren hat Dr. Gerhard Czermak sich ausgiebig mit diesem Buch befasst. Ein
wichtiger Beitrag von ihm steht in unserer Broschüre „Gedanken über das
Christentum“ unter dem Titel „Die hebräische Bibel im Licht neuer archäologischer
Erkenntnisse“[8].
Diesen Artikel kann ich nur jedem empfehlen.
Eine Vielzahl weiterer
Wissenschaftler, Archäologen und Naturwissenschaftler, Historiker u.a., ja
sogar Theologen – z.B. Gerd Lüdemann - betrachten die Bibel äußerst
kritisch. Philosophen und Ethiker befassten sich differenziert mit ihren
Aussagen. Dabei wiesen sie auch auf die vielen grausamen Massenmorde hin, die
laut Bibel von einem rachsüchtigen Gott angeordnet, befürwortet,
unterstützt oder sogar von diesem selbst vollzogen wurden. Ich nenne in diesem
Zusammenhang besonders das Werk von Franz Buggle: „Denn
sie wissen nicht, was sie glauben. Oder warum man redlicherweise nicht mehr
Christ sein kann.“[9]
Natürlich hat auch Karlheinz Deschner uns über viele Einzelheiten im „Neuen
Testament“ aufgeklärt, etwa in seinem ersten großen Buch „Abermals krähte
der Hahn“[10]
oder in seiner umfangreichen „Kriminalgeschichte des Christentums“[11]
Zu Richard Dawkins Werk „Der
Gotteswahn“ kommt neu hinzu „Wir brauchen keinen Gott“, ein Buch des französischen
Philosophen Michel Onfray. Er
schrieb beispielsweise:
„Gott legt sich schwer ins
Zeug, um Palästina zu erobern.
Er
ruft zum totalen Krieg auf, würde man heute sagen: Er teilt das Meer und lässt
darin eine ganze Armee ertrinken (keine halben Sachen!). Er unterbricht den Lauf
der Sonne, damit die Hebräer genug Zeit haben, um ihre Feinde, die Amoriter,
auszulöschen ... Er lässt Steine und Frösche regnen, stellt ganze Armeen
von Mücken und Schnaken auf, verwandelt Wasser in Blut - ein Hauch von Poesie
und Farbe -, entfesselt Pest, Geschwüre und Eiterbeulen, schon als eine Form
bakteriologischer Kriegführung - und realisiert das, was die Soldateska seit
jeher praktiziert: Die Tötung allen Lebens, auch das der Frauen, der Kinder,
der Greise und der Tiere (Exodus XII 12). Verwüstung,
Brandstiftung und die Ausrottung ganzer Völkerschaften sind keine Erfindung
der Gegenwart.
Jahwe
segnet Krieg und Kampf und diejenigen, die ihn betreiben.“[12]
Kulturen in Vorderasien und
seiner Umgebung
Betrachten wir die
Vergangenheit Vorderasiens und der angrenzender Länder:
Zwei große kulturelle Gebiete
mit bedeutenden Machtzentren waren es vor allem, welche Vorderasien ab
zweieinhalbtausend Jahre v.u.Z. in der Zange hielten: Ägypten im westlichen Süden
auf der einen Seite und Mesopotamien um die Flüsse Euphrat und Tigris im Gebiet
des heutigen Iraks bzw. der südöstliche Türkei - mit verschiedenen Kulturen
(Sumerer, Assyrer, Babylonier u.a.).
Eine weitere bedeutende
Kultur, die aber nur zeitweise Einfluss hatte und im Süden der Türkei lag, war
die der Hethiter. Im vorderasiatischen Raum waren auch noch andere Völker
kulturell präsent, etwa die Hyksos (selbst Semiten), Seevölker wie die
Philister, die Phönizier und andere mit längerer oder kürzerer Vorherrschaft.
Wirtschaftlich und militärisch-politisch
interessant waren vor allem die Gebiete im Westen am Mittelmeer und die nördlichen
Gebiete, da im Zentrum und im Süden riesige Wüstengebiete liegen. Uns
interessiert hier heute vor allem Israel-Palästina, das biblische Kanaan, und
die angrenzenden Gebiete.
Dadurch dass der Vordere
Orient – vor allem eben Kanaan, später Israel, Palästina – Durchzugs- und
Besatzungsgebiet der verschiedensten Völker war, wurden diese Gebiete
unterschiedlich stark von außen beeinflusst, was auch Auswirkungen auf die
Kultur und Glaubensvorstellungen vor Ort hatte. Das Gebiet wurde lange von den
Pharaonen Ägyptens beherrscht und beeinflusst, aber eben auch stark von
Mesopotamien aus, von Sumer. Erst später erhielten zeitlich recht begrenzt örtlich
angesiedelte Völker Bedeutung: die Hyksos, die oben erwähnten Hethiter, die
Philister, Aramäer und Phönizier. Im letzten Jahrtausend v.u.Z. kam es erneut
zu Eroberungen aus dem mesopotamischen Raum durch die Assyrier und Babylonier.
Von weiter östlich kamen schließlich die Perser als Eroberer und dann noch von
Norden die Griechen und Römer.
In diesen Jahrtausenden wurden
viele Menschen versklavt oder gingen aus wirtschaftlicher Not als Fremdarbeiter
eine Zeit lang ins Ausland. Das alles bedeutete auch, dass sich diese Menschen
mit den Besatzern oder in der Fremde vermischten. Dadurch haben sie selbstverständlich
Kulturelles und Religiöses von anderen Ländern angenommen.
Religiöse Entwicklung und
Widersprüche in den Texten
Welche Folgen hatte das nun für
die jüdische Kultur, für die jüdische Religion?
Die jüdische Religion hat
sich Jahrhunderte lang entwickelt, immer wieder auch gewandelt, sich dem
jeweiligen Zeitgeist mehr oder weniger opportunistisch angepasst oder
gelegentlich sich auch bewusst gegen bestimmte Ansichten des Zeitgeistes
gestellt.
Auf diese langsame Entwicklung
des Glaubens, auf die vielfältige Autorenschaft und Bearbeitung der Texte im
Laufe vieler Jahrhunderte wird in der Bibel natürlich kaum eingegangen. Für
uns aber wird so verständlich,
warum wir eine Unmenge Widersprüche in ihr finden.
Zunächst
sei gleich festgestellt, dass Texte der Bibel, die sich auf frühe Zeiten
beziehen, erst viel später niedergeschrieben wurden, als es den Anschein hat.
Weniges, was man später in der Bibel findet, dürfte bis ins 9. Jahrhundert
v.u.Z. zurückgehen. Einiges davon könnte auf noch älteren Legenden aufgebaut
sein. Aber: die wesentlichen Texte der Bibel stammen erst aus dem späten 7.
Jahrhundert v.u.Z., aus der babylonischen Gefangenschaft, oder sie sind danach
niedergeschrieben worden. Es sind Texte aus der Sicht des jeweiligen Zeitgeistes
in den Tagen der Niederschrift; sie sind entsprechend politisch heroisierend
oder auch verdammend motiviert.
Es ist also kein Wunder, dass
es zahlreiche Unstimmigkeiten in der Bibel gibt, auch wenn man durch spätere Überarbeitungen
versucht hat, diese möglichst auszumerzen.
Der Inhalt vieler Texte wird
oft an verschiedenen Stellen wiederholt, wobei dem aufmerksamen Leser beim
Vergleich Widersprüche in Inhalt, Sprache oder Auslegung auffallen. Die
Verfasser der Bibel stammen aus verschiedenen Zeiten und hatten ihre
individuellen Eigenarten und Anschauungen. Ausdruck und Wortschatz der Schreiber
und Überarbeiter sind unterschiedlich. Mehrere Widersprüche finden sich
beispielsweise schon gleich am Anfang der Bibel, in der Genesis. Ein Beispiel:
Im 1. Buch Moses heißt es bei der Erschaffung der Welt
– in Gen 1,24 – dass Gott
am 5. Tag die Landtiere schuf und am
6. Tag den Menschen. Dagegen heißt es in Genesis 2,18:
„Dann
sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will
ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ Erst
in Gen 2,19 steht: „Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere
des Feldes und alle Vögel des Himmels ...“
[13]
Wie gesagt, solche Widersprüche
sind in der Bibel Legion. Konservative Theologen bemühen sich, diese mit allen
möglichen Winkelzügen irgendwie in Einklang zu bringen.
Einflüsse und Übernahmen aus
anderen Kulturen
Nicht zu unterschätzen ist,
dass viele Gedanken, Vorstellungen und Geschichten der jüdischen Religion,
welche dann in der Bibel niedergeschrieben wurden, aus anderen Kulturkreisen,
aus älteren Religionen stammen – eben aus Kulturkreisen von denen man
beherrscht und beeinflusst worden war. Natürlich wurde dabei auch manches verändert
und den örtlichen Gegebenheiten und Anschauungen angepasst. Dazu kurz einige
Beispiele: Die Erschaffung der Welt ging nach alten sumerischen Vorstellungen ähnlich
von statten wie in der Bibel. Die Erschaffung des ersten Menschen aus Lehm,
durch Gott nach seinem Abbild, finden wir auch in der ägyptischen Religion, wo
es der Gott Chnum ist, der den 1. Menschen auf einer Töpferscheibe schuf. In
den Lebensweisheiten von Amenemope heißt es: „Der Mensch ist Lehm und Stroh und Gott ist sein Töpfer“.
Nach den Lehren aus Mesopotamien haben die Göttinnen Nammu und Ninmach
den Menschen aus Lehm nach dem Abbild der Götter
geschaffen.
Moses Geburt, Kindheit und
Jugend entsprechen vielfach Legenden aus dem mesopotamischen Raum: Die
Geburt von König Sargon I von
Akkad (um 2350-2294 v.u.Z.) wird in
Mesopotamien ähnlich geschildert.
„Auch
er wird heimlich geboren. Seine Mutter, eine Gottesdienerin, legt ihn in
ein Gefäß aus Schilf, dichtet es mit Erdpech ab und setzt es auf das
Wasser... der Strom trug es fort und brachte ihn zum Wasserschöpfer Akki.
Dieser nahm ihn als Sohn auf und zog ihn groß.“ [14]
Die Verwandtschaft zwischen
Texten der „Heiligen Hochzeit“ in Sumer und dem „Hohen Lied“ Salomos ist
unverkennbar, obwohl die Texte der Bibel viel, viel später niedergeschrieben
wurden.
Das Sündenbewusstsein finden
wir vor allem bei den Hethitern, und von dort dürfte es ins Juden-Christentum
übernommen worden sein.
In der Bibel gibt es Gebote,
die eindeutig aus Alt-Babylonien stammen, aus dem Codex Hammurabi, dem ersten
berühmten Gesetzestext der Welt. Auch die „Zehn Gebote“ hat dieser Codex
beeinflusst, wobei allerdings der Einfluss der Totenbücher Ägyptens hier noch
stärker erkennbar ist. Ich komme noch darauf.
Inhaltliche und formale Übereinstimmungen
finden wir in anderen Texten ebenso, z.B. zwischen dem wunderschönen „Großen
Sonnengesang“ Echnatons und dem Psalm 104. Auch gibt es große Konkordanzen
bei Texten aus der ägyptischen „Weisheitslehre des Amenemope“ mit Psalmen
und Sprüchen des Alten Testamentes.
Die Sintflutlegende
Eine besonders auffällige Übereinstimmung
möchte ich etwas näher erläutern, die Sintflut:
Im 1. Buch Moses, in der
Genesis, wird nach der Vertreibung aus dem Paradies etwas über die Nachkommen
von Adam und Eva erzählt und dann von Noah und der Sintflut.
Es
fällt auf, dass in vielen alten Kulturen Flutmythen bekannt sind. Das ist verständlich,
denn große Überschwemmungen haben immer die Lebensqualität der Menschen
grundlegend beeinflusst. Oft sah man solche Verheerungen als Strafe von
Gottheiten an, und das hat in der Folgezeit zur Legendenbildung beigetragen. So
gibt es solche Erzählungen in Indien, China, aber auch in Amerika. Hintergrund
für die Sintflutgeschichte der Bibel ist allerdings eindeutig das
Gilgamesch-Epos aus dem mesopotamischen Raum. Es ist
lange vor der israelitischen Zeit entstanden: Utnapischti(m)
ist das Vorbild für Noah. Die
Götter beschließen voreilig eine Sintflut, weil gottlos
gelärmt und göttliche Gebote nicht eingehalten wurden. Der Ende des 19.
Jahrhunderts entdeckte Text des Epos liegt uns in Keilschrift vor. Ein paar
Ausschnitte:
Am
fünften Tage entwarf ich des Schiffes Außenbau;
Ein
„Feld“ groß war seine Bodenfläche,
Je
zehnmal zwölf Ellen hoch seine Wände,
Zehnmal
zwölf Ellen ins Geviert der Rand seiner Decke.
Ich
entwarf seinen Aufriss und stellte es dar:
Sechs
Böden zog ich ihm ein,
in
sieben Geschosse teilt‘ ich es ein.
....
Was immer ich hatte, lud ich
darein:
Was immer ich hatte, lud ich
darein an Silber,
Was immer ich hatte, lud ich
darein an Gold,
Was immer ich hatte, lud ich
darein an allerlei Lebenssamen:
Steigen ließ ich ins Schiff
meine ganze Familie und die Hausgenossen,
Wild des Feldes, Getier des
Feldes,
Alle die Meistersöhne hab ich
hineinsteigen lassen.
Eines Tages landet das Schiff
am Berg Nißir. Dann heißt es:
Wie
nun der siebente Tag herbeikam,
Ließ
ich eine Taube hinaus;
Die
Taube machte sich fort – und kam wieder:
Kein
Ruheplatz fiel ihr ins Auge, da kehrte sie um.
Eine
Schwalbe ließ ich hinaus;
Die
Schwalbe machte sich fort – und kam wieder:
Kein
Ruheplatz fiel ihr ins Auge, da kehrte sie um. –
Einen
Raben ließ ich hinaus;
Auch
der Rabe machte sich fort; da er sah, wie das Wasser sich verlief,
Fraß
er, scharrte, hob den Schwanz – und
kehrte nicht um.
Da
ließ ich hinausgehen nach den vier Winden; ich brachte ein Opfer
dar,
Ein
Schüttopfer [Feinbier, Honig mit Mehl?] spendete ich auf dem Gipfel des Berges:
Sieben
und abermals sieben Räuchergefäße stellte ich hin,
In ihre
Schalen schüttete ich Süßrohr, Zedernholz und Myrte.[15]
Es
gibt viele Parallelen zwischen Bibel und Gilgamesch-Epos, so unter anderem:
Die
Sintflut kommt wegen der Nichteinhaltung göttlicher Gebote. Gott bzw. die Götter
beschließen eine Sintflut. Gott warnt den rechtschaffenen Noah. Im Epos ist es
der Gott Ea, der den rechtschaffenen Utnapischtim (auch Atrahasis
oder sumerisch Ziusudra) warnt.
In beiden Fällen wird zum Bau der Arche geraten. Ähnlichkeiten gibt es beim
Bau, Abweichungen allerdings bezüglich wer und was mitgenommen wird. Im
Gilgameschepos u n d
bei Noah landet die Arche im Ararat-Gebirge in Ostanatolien, und nach der
Landung werden zunächst Tauben und Raben ausgesandt.
So heißt es
in der Bibel betreffs Landung der Arche:
6
Nach vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte,
7 und ließ einen Raben hinaus.
Der flog aus und ein, bis das Wasser auf der Erde vertrocknet war. 8
Dann ließ er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob das Wasser auf der Erde
abgenommen habe. 9 Die Taube fand
keinen Halt für ihre Füße und kehrte zu ihm in die Arche zurück, weil über
der ganzen Erde noch Wasser stand. Er streckte seine Hand aus und nahm die Taube
wieder zu sich in die Arche. 10
Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ wieder die Taube aus der
Arche.11 Gegen
Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie
einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noah, dass nur noch wenig Wasser auf
der Erde stand.12
Er wartete weitere sieben Tage und ließ die Taube noch einmal hinaus. Nun
kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück.[16]
Nach der sicheren Landung brachte Utnapischtim
den Göttern Opfer dar, Noah opferte Gott. Gott bereut seine Tat, im
Gilgameschepos sind es die Götter, die bereuen.
Es ist offensichtlich, dass
die Legenden der Nachbarländer Ägypten und Mesopotamien großen Einfluss auf
Kanaan-Israel hatten. Die Geschichten wurden meist mündlich weitergegeben und
haben sich dadurch verändert. Die Masse der Bevölkerung Israels konnte weder
lesen noch schreiben. Zumindest war dies so bis ins 7. Jahrhundert v.u.Z..
Der Neuanfang und die
Patriarchen
Betrachten wir etwas den
Fortgang in der Bibel: Nach der Sintflut, nach der Geschichte mit Noah, kommt es
zu einer Art Neuanfang. Anschließende Erzählungen spielen vor allem in
Mesopotamien wie in der Geschichte vom Turmbau zu Babel. (Diese und ähnliche
Sagen sind ebenfalls in anderen Kulturen zu finden.)
Laut dem 1. Buch Mose zog der
Patriarch Abraham mit Familie aus Ur – im Süden Mesopotamiens – weg in
Richtung Westen. Er gilt als Stammvater Israels. Mit Sohn Isaak und Enkel Jakob
handelt es sich um die Patriarchenzeit, aus der die 12 Stämme der Juden
gekommen sein sollen. Abraham soll im Auftrag Gottes nach Kanaan und dann auch
nach Ägypten gezogen sein. Viele Legenden werden gesponnen, so auch die
grausame Geschichte, dass er seinen Sohn im Auftrag Gottes opfern soll. Gott
will Abrahams Gehorsam prüfen! Im letzten Moment musste Abraham dann doch nur
ein Lamm opfern. Von Theologen wird dies als großer Fortschritt gesehen, weil
die Juden damit dem Menschenopfer entsagten. Allerdings: Die Ablehnung der
Menschenopfer und ihr Ersatz durch Tieropfer – vor allem Lämmer – finden
wir bereits in Mesopotamien und eben nicht erst bei den Juden.
Wir können hier nicht auf die
vielen weiteren Geschichten der Erzväterzeit und den Aufenthalt in Ägypten
eingehen, etwa auf die Begegnungen mit dem Pharao oder die Geschichte von Joseph
und seinen Brüdern.
Man fragt sich, warum es
keinerlei Hinweise außerhalb der Bibel auf die Patriarchen gibt, weder aus dem
mesopotamischen Raum noch aus Ägypten, obwohl diese Länder ausgiebige
Chroniken führten. Keine Zeile über angebliche Begegnungen mit dem Pharao oder
über die fetten und mageren Jahre. Nichts, absolut nichts. Die Erzvätergeschichte
dürfte eine Erfindung späterer Zeit sein, sicherlich aufgebaut auf im Umlauf
befindliche Sagen über Vorkommnisse, einzelne Persönlichkeiten oder Stämme.
Der Exodus und die Eroberung
Kanaans
Nicht viel anders ist es mit
dem Kernstück der Bibel. In Moses 2 bis 5 (Exodus, Leviticus, Numeri und
Deuteronomium) geht es um den Auszug aus Ägypten bis zur Eroberung des
ehemaligen Kanaan. Natürlich geht es auch um das Weltbild im hebräischen
Glauben, um den Eingottglauben, um die Verkündung der 10 Gebote – auf die ich
noch eingehen werde.
Zum Exodus, zum Auszug aus Ägypten,
heißt es in Moses 2, Kapitel 12:
„37
Die Israeliten brachen von Ramses nach Sukkot auf. Es waren an die
sechshunderttausend Mann zu Fuß, nicht gerechnet die Kinder. 38
Auch ein großer Haufen anderer
Leute zog mit, dazu Schafe, Ziegen und Rinder, eine sehr große Menge Vieh. 39 Aus dem Teig, den sie aus Ägypten
mitgebracht hatten, backten sie ungesäuerte Brotfladen...“[17]
Schon die hohen Zahlen sind
abenteuerlich, denn die Bevölkerung war klein. Wie sollte eine solche Menge
Menschen und Tiere 40 Jahre in der Wüste in kleinen Oasen überleben?
Seit langem wurde
angezweifelt, ob es die Riesenauswanderung der Juden aus Unterägypten, aus dem
Deltagebiet je gegeben hat, ja ob sie überhaupt möglich gewesen wäre. Der
Exodus soll unter Ramses II. oder kurz danach stattgefunden haben. Unter Ramses
II. stand Ägypten auf dem Höhepunkt seiner Macht, danach unter Merenptah nahm
diese etwas ab, aber trotzdem beherrschte Ägypten Kanaan, und man hatte vor
allem die Wege unter Kontrolle.
Überhaupt gibt es aus Ägypten
nur einen kleinen Hinweis auf die Juden. Auf einer ägyptischen Siegesstele von
Pharao Merenptah, der von 1213 bis 1203 v. Chr
regierte, heißt es:
„Merenptah
ist zu Ägyptens Retter bestimmt: Die Häuptlinge werfen sich nieder und rufen ‚Frieden’...
Kanaan ist mit allem Übel erbeutet ... Israel
ist verwüstet und hat kein Saatgut mehr.“
[18]
Nach Auffassung jüngerer
bedeutender Wissenschaftler, vor allem nach Meinung von Archäologen, hat es den
Auszug, diese große Umsiedlung nie gegeben! Wir finden keine archäologischen
oder sonstige historische Hinweise darauf! Ägypten war im 2. Jahrtausend v.u.Z.
kulturell und politisch auf der Höhe und pflegte ein reges Schrifttum.
Geschichte, militärische Züge, wichtige Tätigkeiten in eroberten und
besetzten Gebiete wurden schriftlich fixiert, doch wir finden keinerlei
Hinweise, dass große Menschenmassen, eben die Hebräer, das Land auf einen
Schlag verlassen hätten. Eine Rückkehr kleinerer
Gruppen von Fronarbeitern aus Ägypten mag es gegeben haben, aber nur mit
Kenntnis der Behörden des Großreiches.
Wissenschaftler gehen heute
davon aus, dass der Auszug aus Ägypten unter Moses und die Eroberung Kanaan ein
Märchen ist, mit dem man in späterer Zeit die Bedeutung Israels und besonders
des Reiches Juda begründete sowie den Monotheismus durchsetzte! Alles spricht
dafür, dass die Juden selbst nur ein Stamm der Kanaaniter waren und aus diesem
hervorgegangen sind!
Die
Herausbildung des Monotheismus
Von besonderer historischer
Bedeutung ist die Tatsache, dass sich im Gebiet Israels erstmals auf lange Sicht
ein monotheistischer Glaube durchgesetzt hat. Wie kam es dazu? Jedenfalls war
es, wie wir heute wissen, ein über viele Jahrhunderte sich hinziehender
Prozess, dem lange nur eine vermutlich mehr oder weniger gebildete Minderheit
angehörte.
Der Eingottglaube war keine
Erfindung der Israeliten. Den ersten uns bekannten, bedeutenden monotheistischen
Glauben gab es in Ägypten unter Amenophis IV, genannt Echnaton, einem Pharao
aus der 18. Dynastie. Echnaton regierte
im 14. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Sein modern wirkender Atonkult, ein
Sonnenkult, konnte sich auf lange Sicht aber nicht durchsetzen. Die
Priesterschaft im alten Ägypten verlor durch diesen Kult an Einfluss, und sie
hat nach Echnatons Tod den Vielgötterglauben mit Macht wieder eingesetzt. Der
Eingottglaube lebte jedoch im Verborgenen weiter, beeinflusste andere Menschen
und Kulturen, vermutlich auch die
Hebräer. Ägypten beherrschte ja Kanaan, also die Gebiete des heutigen Israel.
Auch hebräische Sklaven und Fremdarbeiter in Ägypten dürften die Geschehnisse
im Lande der Pharaonen mitbekommen haben. Natürlich hat der Monotheismus in
Israel durch das neue Umfeld und die spätere Zeit andere Formen angenommen als
in Ägypten. Doch die Parallelen bleiben. Einflüsse aus der Zeit Echnatons, wie
überhaupt aus Ägypten, sind meines Erachtens nicht zu übersehen. Schon
Sigmund Freud hat darauf hingewiesen[19].
Wie in ganz Vorderasien gab es
in Kanaan die unterschiedlichsten Gottheiten, denen auf einem relativ kleinen
Gebiet gehuldigt wurde. Gerade in Vorderasien ist ein Grund hierfür, dass
durchziehende fremde Heere, wechselnde Besatzungsmächte, Kriegswirren und Bevölkerungsvermischungen
dafür sorgten, dass örtlich unterschiedliche Glaubensvorstellungen sich
entwickelten. Im Übrigen war die Bevölkerungszahl in Kanaan niedrig, natürlich
besonders in den kargen Wüstengebieten im Osten und Süden, so dass es wenig
Kontakt untereinander gab.
Unter den vielen Gottheiten
Vorderasiens hatte der Gott El –ugaritisch auch El
Aeljon – besondere Bedeutung. (Später taucht
der Name Elohim als Bezeichnung für den einen Gott in der Bibel auf!). Er
galt als der große Erbauer und Vater der Menschheit. Gott Jahwe, ursprünglich
ein Berggott, den man auch als Richter verehrte, wurde später ihm örtlich
gleichgesetzt. Als Gegenspieler galt häufig Baal, was Herr bedeutet. Die
Israeliten wandten später den Namen Baal auf verschiedene fremde Götter an.
Baal galt dann als ein falscher Gott, der z.B. auch mit dem Wettergott Hadad
gleichgesetzt wurde. Größte, auch überregionale Bedeutung, hatte die Göttin
Astarte, die oft nackt dargestellt wurde. Sie war ursprünglich eine
Fruchtbarkeitsgöttin. Die Göttin Ashera – ugaritisch, nordsyrisch Aschera
–wurde häufig ihr gleichgesetzt und als Gemahlin von El bzw. von Jahwe
gesehen. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Teilen Vorderasiens im
zweiten Jahrtausend v. u. Z. vor allem Ashera vorherrschte.
Vor einigen Jahrzehnten fand
man in Kuntillet s’Adschrud, im heutígen südlichen Israel, einen Vorratskrug
aus dem 8.-7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung mit ältesten Bibelzitaten
und dem Spruch:
„...
Ich habe Euch gesegnet durch JHWH und seine Ashera,
Amaryo sprach zu seinem Herrn: ...
Ich
habe dich gesegnet durch JHWH und seine Aschera.
Er möge dich segnen, und
er möge dich behüten, und er möge sein mit meinem Herrn.“ [20]
Es liegt nahe, dass auf
Einheit bedachte politische Kräfte diese Einheit mit Hilfe eines einheitlichen
Glaubens, einer einheitlichen Religion durchsetzen wollten. Der in gebildeten
Kreisen bekannte Eingottglaube dürfte hierbei hilfreich gewesen sein, und der
weitverbreitete Glaube an Jahwe dürfte sich angeboten haben, gerade ihn als den
„einen Gott“ zu personifizieren.
Die
10 Gebote der Bibel
Gegen die Vielfalt religiöser
Vorstellungen wurde der Monotheismus
mit Gott Jahwe im 7. Jahrhundert in Juda zwangsweise eingeführt. Um dies zu
erreichen benützte man auch die im Umlauf sich befindenden Märchen und
Geschichten über Moses und Jahwe. Vermutlich gab es damals schon Rudimente der
ersten Bücher Moses. Man dichtete etliches dazu, begann das Ganze
zusammenzufassen und schriftlich niederzulegen. Damit war der Anfang der Bibel
gemacht, allem voran die fünf Bücher Moses. Das fünfte Buch Moses wurde
bestimmt erst damals geschrieben, die anderen dürften etwas älter sein, wurden
aber zumindest überarbeitet und angepasst.
In den Rahmen der Geschichten
vom angeblichen Auszug aus Ägypten und der Eroberung Kanaans gehört die Verkündung
der 10 Gebote auf dem Berg Sinai. Im Mittelpunkt steht der unbedingte Gehorsam
gegenüber dem einen Gott. Jahwe ist ein eifersüchtiger Gott, wie die Bibel
immer wieder betont. Man fragt sich schon: Auf wen will er denn eifersüchtig
sein, wenn es nicht mehrere Gottheiten gibt und er nur der eine Gott ist? Dann
wurde angeblich von Gott – wie wir aus der Bibel wissen – den Menschen eine
Vielzahl weiterer Gebote auferlegt. Fromme Juden halten sie ja ein. Vom
Christentum wurde ein Teil in Frage gestellt.
Von den zehn Geboten wissen
wir, dass sie mit ähnlichem Inhalt schon vorher verbreitet waren, vor allem in
den Totenbüchern Ägyptens. Auch in Mesopotamien gab es ähnliche Bestimmungen;
viele weitere Gebote der Bibel stammen von dort. Ja, sogar das „Du sollst“
kennen wir von den Gesetzestafeln des Hammurabi, die schon im 18. Jahrhundert
v.u.Z. entstanden
Aus den Totenbüchern der Ägypter
weiß man: Vor dem Totengericht muss ein (negativ ausgedrücktes) Sündenbekenntnis
abgelegt werden, wobei das Herz des Toten abgewogen wird. Die Texte
variieren etwas. Hier ein Beispiel:
„Ich habe den Menschen
nichts Böses getan.
Ich habe nicht im Tempel gesündigt.
Ich habe nicht gegen Gott geflucht.
Ich habe niemanden krank
werden lassen.
Ich habe nicht getötet.
Ich habe nicht zu töten befohlen.
Ich habe nicht das Kornmaß
verändert.
Ich habe nicht das Vieh von
der Weide geraubt.
Ich habe nicht geraubt.
Ich habe nicht gelogen.
Ich habe dem Hungernden Brot
und den Dürstenden Wasser gegeben.
Ich
bin reinen Mundes und reiner Hände.“[21]
Die Ähnlichkeit mit den
zehn Geboten ist nicht zu verkennen!
Wie vollzog sich nun nach den
Erkenntnissen moderner Forschung die Entwicklung im Land der Hebräer?
Kanaan und die Juden
Laut der Bibel starb Moses vor
der Eroberung Kanaans. So heißt es in Moses 5 (Deuteronomium) 34:
„4
Der Herr sagte zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob
versprochen habe mit dem Schwur: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe
es dich mit deinen Augen schauen lassen. Hinüberziehen wirst du nicht.
...
7
Mose war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Sein Auge war noch nicht getrübt,
seine Frische war noch nicht geschwunden.
8 Die Israeliten
beweinten Mose dreißig Tage lang in den Steppen von Moab. Danach war die Zeit
des Weinens und der Klage um Mose beendet.
9 Josua, der Sohn Nuns, war vom Geist der Weisheit erfüllt,
denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Die Israeliten hörten auf ihn und
taten, was der Herr dem Mose aufgetragen hatte.“
[22]
Nach der Bibel wurde die Eroberung
Kanaans dann vor allem durch Joshua, den Nachfolger von Moses, mit unmittelbarer
Hilfe von Gott vollzogen. So ein Beispiel von der Einnahme der Stadt Jericho. So
heißt es im Buch Josua, Kapitel 6.:
„1
Jericho hielt wegen der Israeliten die Tore fest verschlossen. Niemand konnte
heraus und niemand konnte hinein.
2 Da sagte der Herr zu Josua: Sieh her, ich gebe Jericho und
seinen König samt seinen Kriegern in deine Gewalt.
3 Ihr sollt mit allen
Kriegern um die Stadt herumziehen und sie einmal umkreisen. Das sollst du sechs
Tage lang tun.
4 Sieben Priester
sollen sieben Widderhörner vor der Lade hertragen. Am siebten Tag sollt ihr
siebenmal um die Stadt herumziehen und die Priester sollen die Hörner blasen.
5 Wenn das Widderhorn
geblasen wird und ihr den Hörnerschall hört, soll das ganze Volk in lautes
Kriegsgeschrei ausbrechen. Darauf wird die Mauer der Stadt in sich zusammenstürzen;
dann soll das Volk hinübersteigen, jeder an der nächstbesten Stelle.“
So
geschah es dann:
„20
...Als das Volk den Hörnerschall hörte, brach es in lautes Kriegsgeschrei aus.
Die Stadtmauer stürzte in sich zusammen, und das Volk stieg in die Stadt
hinein, jeder an der nächstbesten Stelle. So eroberten sie die Stadt.
21 Mit scharfem
Schwert weihten sie alles, was in der Stadt war, dem Untergang, Männer und
Frauen, Kinder und Greise, Rinder, Schafe und Esel.“[23]
Gott hat also die Mauern einstürzen
lassen und alle umbringen lassen Männer, Frauen und Kinder. Eine Ausnahme
machte die Hure Rahab und
ihre Familie, da sie vorher die Israeliten unterstützt hatte. Auch hier: Der
geschilderte grausame Massenmord geschah laut der Bibel mit Hilfe von Gott und
auf seinem Befehl!
Inzwischen wissen wir – das beweisen
die archäologischen Befunde und andere Hinweise – dass erstens die uralte
Stadt Jericho nie eine Mauer hatte und zweitens Jericho zu der Zeit, als Joshua
sie erobert haben soll, überhaupt nicht mehr existierte. Jahrhunderte später
wurde dort eine neue Stadt erbaut.
Es gibt außer den Erzählungen in der
Bibel keine historischen Hinweise auf angeblich große Eroberungen. Allerdings
sind Landnahmen und Eroberungen von Städten durch israelitische Nomadenstämme
aus jener Zeit bekannt.
Wer waren diese Nomaden, woher kamen
diese israelitischen Nomaden? Auch wenn bis heute nicht alles geklärt ist, geht
man davon aus, dass die Juden selbst Kanaaniter waren, die auf Grund der vielen
Kriegwirren – vielleicht auch durch Umwelteinflüsse – ihre Bergregionen
verlassen mussten und z.T. marodierend umherzogen.
Dr. Gerhard Czermak betont:
„Demnach war
der Aufstieg des frühen Israel nicht die Ursache des Zusammenbruchs der kanaanäischen
Kultur, sondern umgekehrt sein Ergebnis. Das ist das genaue Gegenteil der
biblischen Aussage. Das heißt: Die
meisten Israeliten kamen nicht von außen, sondern aus der Mitte Kanaans, sie
waren Einheimische. Dieses Ergebnis ist keine gekünstelte Theorie,
sondern wird bestätigt durch die Besiedelungsgeschichte östlich des Jordan, nämlich
in Ammon, Moab und Edom. Eine ungeklärte Besonderheit wiesen speziell die frühen
Bergland-Israeliten auf: sie aßen kein Schweinefleisch. Da gab es aber noch längst
keine biblischen Speisevorschriften und keinen Monotheismus.“[24]
Ebenfalls aufbauend auf den modernen
Erkenntnissen der Archäologie schreibt dazu Prof. Gerd Lüdemann, der kritische
Theologe aus Göttingen:
„’Israel’
trat zuerst nicht als religiöse, sondern politische Größe in Erscheinung,
deren Werden eng mit dem Beginn des israelitischen Königtums verknüpft und aus
den Gegebenheiten Palästinas selbst zu begreifen ist. ‚Die meisten Menschen,
die das frühe Israel gebildet haben, waren Einheimische ... Die frühen
Israeliten waren - ein Gipfel der Ironie - selbst ursprünglich Kanaanäer!’ (Finkelstein).
Das klassische biblische Bild des scharfen Kontrastes zwischen Kanaan und Israel
ist nicht mehr aufrechtzuerhalten.“[25]
Die Juden wurden sesshafter und bildeten
Stämme, die von ihren jeweiligen Führern regiert wurden. Sie bekämpften sich
häufig. In der Bibel wird von der Richterzeit gesprochen. Hier finden wir nun
langsam auch historische Hinweise, die sich mit der Bibel in Zusammenhang
bringen lassen, wobei die Geschichten dort total überhöht und verklärt sind.
Die Könige Saul, David und Salomo
Vor dem Hintergrund eroberungssüchtiger
ausländischer Mächte, vor allem von Seevölkern wie die Philister, schlossen
sich die Stämme in Israel mehr und mehr zusammen und bekämpften die
Eindringlinge. Die in der Bibel auftauchenden Namen Saul, David oder Salomo dürften
reale Personen gewesen sein. Nach Finkelstein war David ein Räuberhauptmann,
Salomo eher eine idealisierte Darstellung des späteren Königs Manasse.[26]
Jedenfalls waren sie keine berühmten
Könige. Nie waren sie so bedeutend wie in der Bibel geschildert. Es handelt
sich um eine märchenhafte Verklärung des Staates Israel und ihrer Führer. In
der Bibel, 2 Chronik, Kapitel 9, heißt es beispielweise:
„22
So übertraf König Salomo alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit. 23
Alle Könige der Erde begehrten, ihn zu sehen und die Weisheit zu hören, die
Gott in sein Herz gelegt hatte. 24
Alle brachten ihm Jahr für Jahr ihre Gaben: silberne und goldene Gefäße, Gewänder,
Waffen, Balsam, Pferde und Maultiere. 25 Salomo hatte viertausend Stallplätze für seine Pferde
sowie Wagen und zwölftausend Mann als Besatzung. Er brachte sie in die Wagenstädte
sowie in die Umgebung des Königs nach Jerusalem. 26
Er war Herrscher über alle Könige vom Euphrat bis zum Land der Philister und
bis an die Grenze Ägyptens.“[27]
Und im 1. Buch der Könige heißt
es;
„1
König Salomo liebte neben der Tochter des Pharao noch viele andere ausländische
Frauen: 3 Er hatte siebenhundert fürstliche Frauen und dreihundert
Nebenfrauen. Sie machten sein Herz abtrünnig.“[28]
Nachweislich
hat es
1.
diesen großen Staat Israel, der angeblich vom
Euphrat bis Ägypten reichte, nie gegeben, denn Israel war immer klein. Es gab
nie einen einheitlichen Staat, sondern nur ein sehr zerbrechliches Gebilde.
Ausschließlich in der Bibel gibt es Hinweise, dass der Staat bedeutend war.
Gerd Lüdemann schreibt dazu:
2.
„Dabei ist es
hilfreich, sich von vornherein klarzumachen, dass es einen aus Israel und Juda
bestehenden Gesamtstaat historisch nie gegeben hat. Hierbei handelt es sich
vielmehr um eine Fiktion aus der Zeit nach 720 v.Chr.“[29]
3.
Jerusalem war zu Lebzeiten Salomos ein kleines Städtchen,
wie archäologische Grabungen zeigten.
4.
Man hat keine Spuren des angeblich prächtigen
Palastes Salomos gefunden.
5.
Auch über die Vielzahl der Frauen Salomos gibt es außerhalb
der Bibel keinerlei Hinweise.
Teile
der Bibel, die Salomo als Autor nennen bzw. ihm zugeschrieben wurden – Buch
der Weisheit, Buch der Sprichwörter, das Hohe Lied – stammen nicht von ihm.
Das bestätigen auch Theologen. Die Texte wurden viele Jahrhunderte später
gesammelt oder geschrieben.
Israel
und Juda
Zurück
zur Geschichte: Tatsache ist, dass der lockere Verband Israel nach Salomo wieder
zerfiel, und zwar in das
reichere Kernland „Israel“ im Norden und „Juda“, den bergigen ärmeren Süden.
Das nördliche Israel gedieh,
nachdem der Einfluss Ägyptens und Mesopotamiens zurückgegangen war. Bis es
722/721 v.u.Z. von Assyrien erobert und zu einem abhängigen Vasallenstaat
gemacht wurde. Das südliche bergige Juda war zu unbedeutend, um besetzt zu
werden. Später schwand dann langsam auch die Macht der Assyrer.
Juda und die Bibel
Nach der Besetzung Israels
erstarkte Juda, auch durch Zuwanderung aus dem Norden. Die Stadt Jerusalem wuchs
und wurde politisches und religiöses Zentrum,
und Ägyptens Einfluss auf das Gebiet ging zurück. Das Land wurde zunehmend
zentralistisch regiert und Könige erlangten Bedeutung, ja sie fühlten sich mächtig.
„Alles spricht dafür, dass jetzt die pan-israelitische Idee mit dem
Mittelpunkt Juda und Jerusalem geboren wurde“[30]
schreibt Dr. Gerhard Czermak.
Unter der Regierung König
Hiksias (727-698) vergrößerte sich die Bedeutung Judas und die Stadt Jerusalem
wuchs. Die Verehrung Jahwes nahm zu, der Monotheismus gewann an Macht.
Der in der Schweiz lebende
Autor und Bibelkritiker Johannes Maria Lehner schreibt in seinem Buch „Das
Kreuz mit der Bibel“:
„So
entstand im Südreich zum ersten Mal ein funktionierendes Staatswesen. In den letzten Jahren fanden Archäologen Zeugnisse wie zum
Beispiel beschriftete Gewichtssteine, die auf erste Ansätze geregelter
Handelsnormen schließen lassen. Trotzdem war das Land noch immer so
unbedeutend, dass es außerhalb der Bibel nirgendwo ernst genommen wurde.
Noch
immer sprechen wir von einem kleinen Staatsgebilde, das die Bezeichnung Reich
eigentlich nicht verdient. Ideologisch suchte man den Anschluss an die
davidische Dynastie, die noch immer verherrlicht wurde. Die Schriftkultur wurde
weiterentwickelt und erstmals gewannen geschriebene Texte mehr Bedeutung als mündlich
vorgetragene Geschichten.“[31]
In dieser Zeit gab es
gewaltige Umbrüche, die besonders in letzter Zeit wissenschaftlich genauer
erforscht und erkannt wurden. Auf dieser Grundlage hat sich das Bild über die
Entstehung der Bibel, aber auch über die jüdische Geschichte, Religion und das
Land allgemein sehr verändert.
Die Professoren Finkelstein
und Silberman schreiben dazu: So
„...
weiß man heute, dass die ältesten Bücher der Bibel und ihre berühmten Erzählungen
über die frühe israelitische Geschichte an einem einzigen Ort und zu einer
bestimmten Zeit kodifizieret (und in entscheidenden Punkten verfasst) wurden: in
Jerusalem im 7. Jahrhundert v.
Chr.“[32]
Erst im 7. Jahrhundert v.u.Z.
geschah es, dass sich der Monotheismus durchsetzte bzw. durchgesetzt wurde.
Wesentliche Teile der Bibel, vor allem die biblische Geschichte, wurden erst
jetzt geschrieben bzw. niedergeschrieben, wobei später noch während und nach
dem babylonischen Exil weitere Texte dazu kamen. Der Monotheismus wurde
„Staatsreligion“.
Finkelstein / Silberman
stellen fest:
„Man
erkennt mühelos, warum die Verfasser der Bibel über die Abgötterei so
verstimmt waren. Sie war das Symbol für eine chaotische gesellschaftliche
Vielfalt; die Häupter der Sippen in den entlegenen Gebieten lenkten ihre
eigenen Geschicke in Wirtschaft, Politik und gesellschaftlichen Beziehungen ohne
vom Hof in Jerusalem verwaltet oder kontrolliert zu werden.“[33]
Vor allem König Josia
(Joschija), der 30 Jahre regierte - von 640 bis 609 - war mit aller Macht und
mit Hilfe seiner Priesterschaft bemüht den Eingottglauben durchzusetzen, etwa
unter dem Motto „Ein Land – ein Glaube“. Er wollte damit vor allem der
Zersplitterung des Landes Einhalt gebieten und seine Macht hervorheben.
Jetzt verstehen wir vieles und
können Widersprüche auflösen: Die Vergangenheit
samt allen Erzählungen wird aus der Sicht und mit dem Wissen des 7.
Jahrhunderts v.u.Z. geschrieben!
Das eigene Juda wird erhöht,
das besiegte Israel im Norden eher herabgewürdigt, und militärische
Niederlagen werden immer mit dem Abfall von Gott begründet. Erstmals spielte
nun der messianische Glaube eine große Rolle, man hoffte auf Erlösung bzw. göttliche
Befreiung.
Unter Josia werden die Tempel
der unterschiedlichsten Götter niedergerissen. Auch die Tempel für Jehova, die
verstreut im Lande liegen, werden geschlossen und das zentrale Heiligtum in
Jerusalem als einziges anerkannt. Zentralismus in Religion und Politik! Eine Fülle
von Gesetzen wurde erlassen, wie wir sie nun aus der Bibel kennen, und es wird
– um deren Bedeutung herauszustellen – so getan als seien sie von Gott bzw.
in seinem Auftrag erlassen worden.
Die Königsmacht wuchs mit
Hilfe und im Verbund mit der Priesterschaft. Die Moses-Bücher wurden
geschrieben und überarbeitet herausgegeben – allerdings noch nicht als
geschlossenes Werk und noch nicht vollständig abgeglichen –, um die Macht des
theokratisch-zentralistischen Staates zu stärken. Angeblich hatte ein Priester
damals die Heiligen Schriften wieder gefunden. So heißt es in der Bibel, im
Buch der Chroniken über den Priester Hilkija
„Als
man das Geld herausnahm, das in das Haus des Herrn gebracht worden war, fand der
Priester Hilkija das Buch des Gesetzes des Herrn, das durch Mose verkündet
worden war.“ [34]
Der kirchenkritische Autor
Georg Afanasjew schrieb schon 1972 in seinem damals aufsehenerregenden Werk
„Moses ist an allem schuld. Irrtümer der Bibel“:
„...
Die größte zusammenhängende Schriftensammlung des Alten Testamentes – die
Aufteilung in unsere heutigen Bücher erfolgte erst sehr viel später – kommt
zu einem Zeitpunkt zustande, an dem die nationale Reformbewegung des Königs
Josias ihren Höhepunkt erreicht hat.“[35]
König Josias Macht beruhte
nun auf der „Heiligen Schrift“, und er wurde auch später nach seinem Tod
als besonders gläubiger König herausgestellt. So hat sich langsam der jüdische
monotheistische Glaube durchgesetzt, und die Fundamente für die Bibel waren
gelegt. Manche Wissenschaftler und Autoren gehen sogar davon aus, dass dies erst
nach der babylonischen Gefangenschaft geschah. Feiertage wurden zum großen Teil
von heidnischen Festen übernommen. Der Sabbat wurde eingesetzt, und dem
Einzelnen wurden viele Pflichten auferlegt, die unmöglich alle einzuhalten
waren. Im Lauf der Geschichte wurden sie aufgeweicht und vom Christentum
teilweise so übernommen.
Rudolf Augstein schrieb dazu:
„Tempelkult
und Gesetzesfrömmigkeit waren die beiden Pfeiler, auf denen die jüdische
Religion und damit die Existenz des Volkes beruhten.“[36]
Und im „Spiegel“ schrieb
2002 Matthias Schulz zur damaligen Situation in Juda:
„Aus
tiefster Not und eingequetscht von den Supermächten Ägypten und Assyrien, so
das Szenario, habe sich das kleine Juda zur Offensive entschlossen und Rettung
gesucht. Weil es kaum Militär hatte, wehrte es sich mit Metaphysik.“ [37]
Die Babylonische
Gefangenschaft und die Zeit danach. Kanon der Bibel
Nach dem Tod Josias regierten
weiter Könige bis 598 v.u.Z., als die Babylonier das Land eroberten. Die
Oberschicht wurde nach Babylonien verschleppt, konnte aber dort weiterwirken.
Die sogenannten Propheten weiteten ihren religiösen Führungsanspruch aus. Neue
religiöse Texte kamen hinzu.
Nach der erlaubten Rückkehr
unter den Persern wurden die Heiligen Schriften weitergeführt, überarbeitet
und neue Gedanken – die man von den Babyloniern und dann vor allem von den
Persern übernommen hatte – dem Glauben und den Schriften beigefügt. Dies dürfte
die Zeit gewesen sein, in der die 5 Bücher Moses zusammengestellt, nochmals überarbeitet
und ergänzt wurden. Ob dies durch Esra und seinen Kreis geschah, wie der
moderne Bibelforscher Friedman glaubt, muss offen gelassen werden.[38]
Langsam bildete sich im 4. bis 2. Jahrhundert v.u.Z. – unter Hinzufügung von
Vorstellungen aus der hellenistischen Welt – der „Tanach“, die Hebräischen
Bibel, das Alte Testament heraus. Seine endgültige Form, seine Kanonisierung,
erhielt es erst im Jahre 135 u.Z. Das Christentum akzeptierte und kanonisierte
das veränderte „Alte Testament“ allerdings noch später.
Das neu entstandene
Christentum bekannte sich zur Hebräischen Bibel. So heißt es ja beispielsweise
bei Lukas:
„17
Aber eher werden Himmel und Erde vergehen, als dass auch nur der kleinste
Buchstabe wegfällt.“[39]
Die Realität war dann
freilich eine andere.
Langsam entstanden neue
christliche Texte, vor allem Evangelien wurden populärer. Es dauerte dennoch
einige Jahrhunderte bis das Neue Testament kanonisiert wurde. Seine anerkannte
endgültige Form wird mit dem Jahr 367 verbunden, als Bischof Athanasius
von Alexandria den damaligen Kanon für obligatorisch erklärte.
Über die Entstehung des Neuen Testaments und die Entwicklung des
Christentums habe ich ja schon in meinem Vortrag „Wie das Christentum gemacht
wurde“ gesprochen.[40]
Albert Einstein schrieb 1954,
ein Jahr vor seinem Tod, in einem Brief, der erst jetzt anlässlich einer
Versteigerung bekannt wurde:
„Das
Wort ‚Gott’ ist für mich nicht mehr als ein Ausdruck und ein Produkt
menschlicher Schwäche, die Bibel eine Sammlung von ehrenwerten, aber primitiven
Legenden, die ziemlich kindisch sind.“[41]
Thesen
zu „Wie die Bibel gemacht wurde“
Ø
Die
Weltsicht der Bibel, einschließlich der Vorstellungen über die Erschaffung der
Welt und des Menschen entspricht dem geistigen Horizont und dem Wissen der
Menschen vor 2000-3500 Jahren. Diese Weltsicht passt zu jener, wie sie im
kleinasiatischen und ägyptischen Raum damals üblich war; sie wurde weitgehend
übernommen. Daneben stammen zahlreiche Vorstellungen und Erzählungen der Bibel
ebenfalls aus anderen Kulturen und Religionen.
Ø
Auch
die meisten Glaubens- und Wertvorstellungen haben ihre Wurzeln im
kleinasiatischen und ägyptischen Raum; sie wurden nur angepasst. Das trifft
besonders auf die Zehn Gebote zu.
Ø
Die
Bibel wurde von ganz verschiedenen Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen
und zu unterschiedlichen Zeiten niedergeschrieben. Die vielfache Wiederholung
von Ereignissen, aber auch die große Anzahl widersprüchlicher Aussagen belegen
dies.
Ø
Als
Geschichtsbuch ist die Bibel nur begrenzt brauchbar. Ihre Geschichten sind meist
Legenden, und als solche haben sie mit den historischen Gegebenheiten wenig zu
tun. Wenn es politisch opportun war, wurden Gegebenheiten verfälscht
und in eine andere Zeit verlegt.
Ø
Wesentliche
Teile der Geschichte Israels haben sich ganz anders abgespielt, als die Bibel
sie aufzeigt: Eine Besiedelung Israels durch Abraham fand nicht statt. Den
Auszug aus Ägypten und die kriegerische Eroberung Kanaans hat es nicht gegeben.
Salomon war kein prächtiger König und vieles andere mehr.
Ø
Niedergeschrieben
wurden die wichtigsten Teile der Bibel erst Jahrhunderte nach den dort
beschriebenen echten oder vermeintlichen Vorkommnissen.
Ø
Der
monotheistische jüdische Glaube hat sich in einem Zeitraum, der Jahrhunderte
umfasste, ganz langsam herausgebildet.
Ø
Den
Hintergrund dafür bildet der Monotheismus des ägyptischen Königs Echnaton (um
1362 – 1346 v.u.Z.), der den Sonnengott Aton
in den Mittelpunkt des Glaubens stellte. Auch wenn dieser Glaube nach dem Tod
Echnatons von der Priesterschaft
verboten wurde, fand er vermutlich in Teilen der gebildeten Bevölkerung
weiterhin Anhänger. Er dürfte auch Juden in seinen Bann geschlagen haben.
Ø
Jedenfalls
bekannten sich jüdische Priester zunehmend zum Eingottglauben, schon deshalb,
um bei der glaubensmäßig gespaltenen Bevölkerung mehr Einfluss zu gewinnen.
Ø
Erst
im 7. Jahrhundert v.u.Z. wurde der monotheistische Glaube in Juda – vermutlich
unter Josia – zur Staatsreligion erhoben. Damals begann man auch einzelne Bücher
des Alten Testamentes dem Zeitgeist entsprechend niederzuschreiben.
Ø
Nach
der Babylonischen Gefangenschaft (6. Jh.) setzte sich der Monotheismus endgültig
durch.
Ø
In
dieser Zeit fing man an, die verschiedenen Schriften zusammenzustellen.
Jahrhunderte später kam es zur Kanonisierung der Schriften, zur Gestaltung der
Hebräischen Bibel. Die Texte wurden dabei überarbeitet und zu große Widersprüche
eliminiert. Schriften, die nicht in das neue Konzept passten, ließ man weg.
Ø
Die
Kanonisierung des Alten Testamentes wurde erst im 1. Jh. unserer Zeitrechnung
abgeschlossen.
Titelbild
Die Schöpfung. Aus: Luther-Bibel. - 1534
[1] Bernhard Keller: „Und die Bibel hat doch Recht“, zuletzt Rowohlt Tb 2003.
[2] Zitiert bei:
Richard Elliott Friedman: Wer schrieb die Bibel? So entstand das Alte Testament“, Anaconda Verlag, Köln 2007, S.23.
[3] Richard Elliott Friedman: Wer schrieb die Bibel? So entstand das Alte Testament“, Anaconda Verlag, Köln 2007,©1987 by Richard Friedman. Erste deutsche Ausgabe 1989 bei Paul Zsolnay Verlag, Wien.
[4]
Markus Jud, Luzern, im Internet: http://religion.geschichte-schweiz.ch/thora-pentateuch.html
[5] Richard Elliott Friedman: Wer schrieb die Bibel? So entstand das Alte Testament“, Anaconda Verlag, Köln 2007, S.32/33
[6] Richard Dawkins: „Der Gotteswahn“, Ullstein Buchverlag GmbH, Berlin, 3. Auflage 2007, S. 327/8
[7] Aus: http://www.glauben-und-wissen.de/M4.htm
[8] Dietmar Michalke, Helmut Steuerwald, Dr. Gerhard Czermak: „Gedanken über das Christentum“, Herausgegeben vom Bund für Geistesfreiheit Bayern, 2007. „Die hebräische Bibel im Licht neuer archäologischer Erkenntnisse“ S. 31-44.
[9] Franz Buggle. „Denn sie wissen nicht, was sie glauben. Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann.“, Überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Alibri, Aschaffenburg 2004
[10] Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn, 1. Auflage 1962, neueste Auflage 1996 bei btb.
[11] Karlheinz Deschner: „Kriminalgeschichte des Christentums, Band 1-8, 1986-2004; auch Taschenbuchausgabe Rowohlt.
[12] Michel Onfray: „Wir brauchen keinen Gott. Warum man jetzt Atheist sein muß“, Piper München 2007, S. 245.
[13] Die Bibel Einheitsübersetzung Gen 2,18f
[14]
Wolf, Hans-Jürgen: „Neuer Pfaffenspiegel - Sünden der Kirche - Das
Geschäft mit dem Glauben“, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft
mbH, Herrsching, 1990. S. 50.
[15]
Aus: http://www.lyrik.ch/lyrik/spur1/gilgame/gilgam11.htm
Übertragen u.a. von Prof. Dr. Albert Schott (1901-45)
[16]
Die Bibel, Einheitsübersetzung 1 Mos 8
[17] Die Bibel, Einheitsübersetzung, Ex 12,37-39
[18] Nach Wikipedia Merenptah-Stele
[19] Sigmund Freud: Der Mann Moses und die monotheistische Religion, Fischer, Frankfurt am Main 1999
[20] Aus Wikpedia: „Aschera Göttin“
[21]
Afanasjew, Georg: „Moses ist an allem schuld - Irrtümer der Bibel“,
Herbig München 1972., S. 83/84.
[22] Die Bibel, Einheitsübersetzung, Dtn 34,4ff
[23] Die Bibel, Einheitsübersetzung, Jos 6,1 ff
[24] Dietmar Michalke, Helmut Steuerwald, Dr. Gerhard Czermak: „Gedanken über das Christentum“, Herausgegeben vom Bund für Geistesfreiheit Bayern, 2007. „Die hebräische Bibel im Licht neuer archäologischer Erkenntnisse“ S.36 oder: .http://www.bfg-bayern.de/ethik/download/Bibel-Archaeologie.pdf
[25] Gerd Lüdemann: „Altes Testament und christliche Kirche“, zu Klampen Verlag, 2006, S.133
[26] So sehen es beispielsweise moderne Wissenschaftler wie Finkelstein/Silberman. Näheres dazu siehe:
Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: „David und Salomo. Archäologen entschlüsseln einen Mythos“, C. H. Beck,2006.
[27] Die Bibel, Einheitsübersetzung, 2 Chr 9,22ff
[28] Die Bibel, Einheitsübersetzung, 1 Kön 11,1-3.
[29] Gerd Lüdemann: „Altes Testament und christliche Kirche“, s.o.. S. 78.
[30] Dietmar Michalke, Helmut Steuerwald, Dr. Gerhard Czermak: „Gedanken über das Christentum“, S. 33 (Czermak)
[31] Johannes Maria Lehner: „Das Kreuz mit der Bibel. Das Buch der Bücher im Licht von Wissenschaft, Vernunft und Morals“,Books on Demand, Nordenstedt, Schweiz. www.bibelkritik,ch. S. 70
[32] Israel Finkelstein / Neil A. Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit der Bibel“, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2004, S.16.
[33] Dgl. S. 269/270.
[34] Die Bibel, Einheitsübersetzung 2 Chr 34,14.
[35] Afanasjew, Georg: „Moses ist an allem schuld - Irrtümer der Bibel“, Herbig München 1972., S. 121.
[36] Rudolf Augstein: „Jesus Menschensohn“, Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, S. 319
[37] Der Spiegel, Hamburg Nr. 52 / 21.12.02, S. 14. <Beitrag von Matthias Schulz: Die Erfindung Gottes. Archäologen auf den Spuren der Heiligen Schrift. „Der leere Thron“.>
[38] Richard Elliott Friedman: Wer schrieb die Bibel? So entstand das Alte Testament“, Anaconda Verlag, Köln 2007, S. 295ff
[39] Die Bibel, Einheitsübersetzung Lk 16,17
[40] Siehe Internet: www.bfg-bayern.de/ethik/download/WiedasChristentumgemachtwurde.doc und als Beitrag in der Broschüre: Dietmar Michalke, Helmut Steuerwald, Dr. Gerhard Czermak: „Gedanken über das Christentum“, Herausgegeben vom Bund für Geistesfreiheit Bayern, 2007. „Die hebräische Bibel im Licht neuer archäologischer Erkenntnisse“ S. 16-29.
[41] Zitiert in Sonntags Blick, Schweiz: http://www.blick.ch/news/ausland/bible-ist-primitiv-und-kindisch-90728