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Die Christliche Erlösungsmystik

A

 

ls Christ muss man reumütig einräumen, dass die gruselige Erlösungsmystik der stellvertretenden Genugtuung Christi eine extrem scheußliche spirituelle Verknüpfung ist. Sie ist eine Obszönität. Eine Perversion des Denkens.

 

Mit einem Mindestmaß an ethischer Gefühlsfähigkeit muss man als verantwortlicher Christ mit dem Brustton der Entrüstung die entsetzliche Vorstellung, dass die Qualen der zu Tode Folterung des armen Jesus eine Möglichkeit bietet, für sich persönlich Nutzen ziehen zu können, abweisen.

Die Logik eines solchen sinisteren Konzepts kann nur eine mafiöse sein im Sinne einer verschwörerischen Blutsverbrüderung mit den Tätern / den spirituellen Urhebern, wenn im molochmystischen Symbolismus des kannibalen Abendmahlrituals durch das „Kosten des Blutes Christi“ die stellvertretende Genugtuung Christi erwirkt werden soll / Jesus für Sünden verschachert wird.

 

Die Düsternis der christlichen Erlösungsmystik weist den dazugehörigen Gott JAhwe eindeutig als GOtt der Dunkelheit und des Hasses aus. Mit Licht und mit Liebe hat dieser GOtt nichts im Sinn:

 

+

Dazu ist die verwendete Symbolik eine völlig falsche und völlig ungeeignete.      

++

Substantielle Verbesserung von Missständen kann nur durch bewusstseinserweiternde Lernvorgänge erwirkt werden:

 

a)

Auf rationaler Ebene können realitäre strukturelle Verbesserungen kausalitätsorientiert erarbeitet werden. Diese Methode erfordert emotionale Distanz und Nüchternheit und die kränkende Einsicht, sich vom Hochgefühl der Auserwähltheit verabschieden zu müssen.

b)

Auf  überbewusster Ebene können Lösungsmuster von Erleuchtungserlebnissen, die bestehende Denkkategorien und paradigmatische Strukturen transzendieren oder aufheben, in die Realität umgesetzt werden.

 

+++

Eine Kategorie wie „Genugtuung“, die auf der Ebene des Gemüts angesiedelt ist, kann die Welt nicht wirklich verbessern und ist geeignet, bestehende Missstände nur noch zu zementieren.

 

 

Die Richtigkeit dieser Aussagen belegen 90 Millionen Menschenopfer während 2000 Jahren Christentums, die in weiteren 12 Millionen Menschenopfer im I. und 56 Millionen Menschenopfer im II. Weltkrieg und im Holocaust kulminierten.

 

Typischerweise kam es im Mittelalter traditionell regelmäßig vor Ostern zu christlich-liebevollen Gefühlsausbrüchen in Form von Judenpogromen.

 

So was kommt von so was.

Wer einen Kultus des Menschenopfers sät wird Menschenopfer ernten. Solange es Menschen gibt, die diesen finsteren Kult und seinen Ritus mitmachen. Am besten gläubig, unschuldig und mit reinem Gewissen. Sich hingebend als spirituelle Jungfrauenopferungen der Kirche.

 

Der wahre religiöse Gedanke im christlichen Sinne ist eigentlich, lieber einen GOtt sterben zu lassen, als Menschen oder nach Prof. Dr. Sir Karl Popper qua Falsifikation „lieber eine THeorie sterben zu lassen, als Menschen“.

Das eröffnet wirklich die Möglichkeit der bewusstseinsmäßigen Transzendierung bzw. Überschreitung kognitiver paradigmatischer Strukturen, auf denen bestehende disfunktionale Situationen oder Rahmenbedingungen beruhen.

Leider hat dieser Gedanke in der christlichen Ideenwelt historisch nie eine Rolle gespielt.


 

Heute ist die Zeit gekommen, uns diese Zusammenhänge geistig zu erschließen. (2. Petrus 3, 3..13)

Das definiert

die EndZeit eines alten Paradigmas (einer alten Welt)

und den Beginn eines neuen Bewusstseins (einer neuen Welt).

 

Es geht aber auch blutiger:

Die Zutaten sind ein paar Ausschließlichkeitskonzepte der Arroganz wie Auserwähltheit, Alleinseligmachendheit, einzige Wahrheit, einziger GOtt, die Vision eines finalen Apokalypse-Szenarios,  eine soziodynamische ausschließliche Verpflichtung mit dem dazu passenden Blutritual  und in der politischen Umsetzung eine auf dieser Basis motivierte ebenso unbewusste wie kompromisslose Aufschaukelung zu immer extremeren Eskalationen ...

 

Zur Ventilierung des der christlichen Erlösungsmystik unterlegten Prinzips soll sie auf die Ebene der Alltags-Erfahrung abgebildet werden:

Jemand erleidet oder verursacht einen Schaden irgendwelcher Art und empfindet auf der Gemütsebene die unbefriedigende Situation von Schuld- und Frustrationsgefühlen. Um diese abzureagieren, d.h. Genugtuung zu erwirken und zwecks Vergeltung von Schuld trifft er die Entscheidung, eine dritte unbeteiligte Person zu ermorden bzw. durch Anstiftung zum Mord töten zu lassen.

Hier wird deutlich, dass die innere Logik der christlichen Erlösungsmystik

 

1.

nur in der Konnotation von Schwerkriminalität kategorisierbar ist,

2.

nicht weise ist und

3.

nicht funktioniert.

 

Nicht funktionieren kann, sondern trotz bester Absichten schlimmstenfalls das krasse Gegenteil ihrer vorgeblich edlen Zielsetzung verursacht.

 

Die Erblast der Ideologie Moses,  der menschenverachtenden Gleichschaltung eines ganzen Volkes, der fanatischen Linientreue,  der Säuberungen im Innern (Num. 16 + 17) und des totalen Krieges und der Aufhetzung zum Völkermord nach außen (Gottes Genozid-Gebote: Dtn. 7, 1 - 11), hatte als Blaupause fungierend und als tradierter Bestandteil der abendländischen paradigmatischen judaistisch-christlichen Prägung die westlichen Nationen vom Frühmittelalter an bis in die Neuzeit dispositionell anfällig für totalitäre und katastrophal verlaufende geschichtliche Prozesse gemacht.

 

Das Konzept des mosaischen Heiligen Krieges des auserwählten Volkes GOttes zerfiel in drei Teile:

 

Erstens stellte man sich vor, dass auf spiritueller Ebene JAhwe seinen Heerscharen voranschreitend die Schlacht schlägt.

Zweitens erfolgte das eigentliche Kampfgeschehen, welches die Schlacht GOttes nur mehr nachvollzog.

Der dritte Teil war die Vollstreckung des Banns, welche als Blutritual im Sinne einer kultischen Opferhandlung (und nicht aus Rache oder Hass) eine rituelle Vernichtungweihe allen menschlichen und tierischen Lebens bedeutete.

Und damit von seiner konzeptuellen Zielsetzung auch Frauen und Neugeborene mit einschloss aber definitiv menschliche Regungen wie Vernunft und Mitgefühl und Ethik ausschloss.

„ ... Alles  was  Odem  hatte“,  selbst  Haustiere,  war „mit  der  Schärfe  des  Schwertes“  hinzurichten, es war ein totales sinnloses Schwelgen in Blut.

Der mystische Überbau dieses Holocausts war eine rituale Heiligmachung, bei der dem Lebengeber GOtt JAhwe dieses Leben zurück übereignet werde.

Darüber hinaus auch erbeutetes Edelmetall für die eigenen kultischen Zwecke.

 

Dtn. 7, 1: „Wenn dich JAhwe, dein GOtt, ins gelobte Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und ER ausrottet viele Völker vor dir her, die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, und wenn sie JAhwe, dein GOtt, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du den Bann an ihnen vollstrecken ...“

 

Josua 10: „... An diesem Tag eroberte Josua auch Makkeda und schlug es mit der Schärfe des Schwertes samt seinem König und vollstreckte den Bann an der Stadt und an allen, die darin waren, und ließ niemand übrig und ... kämpften gegen Libna ... und schlugen die Stadt mit der Schärfe des Schwertes und alle, die darin waren und ließ niemand darin übrig ... und vollstreckte den Bann an allem, was Odem hatte, wie JAhwe, der GOtt Israels, geboten hatte ... und er verbrannte Hazor mit Feuer ... und vollstreckte den Bann an ihnen, wie Mose, der Knecht JAhwes, geboten hatte....“ ... Und das geht ewig so weiter ...

 

Unbegreiflicherweise beansprucht das Christentum die Mystik der Auserwähltheit als Volk GOttes als Erbe für sich und definiert sich in der Kontinuität mit seinem mosaischen Gesetz und seiner blutrünstigen Geschichte.  Mit der Begründung, dass sich die antiken Juden als nicht würdig erwiesen haben.

 (Lk.1 20, 9 - 19, Apg. 4, 10 - 12)

 

Was die spirituelle Hypothek dieser Erblast für Europa und weltweit bedeutete, davon erzählen die Myriaden geopferter Ketzer, Häretiker, Hexen, Juden, Zigeuner, politisch Verdorbene ... In den letzten 3,5 Jahrtausenden sind die schrecklichsten Massaker, Volksverhetzungen bis hin zu Genoziden mit der Heiligen Schrift gerechtfertigt worden. Bei einer linearen, direkten und ungebrochenen 1 : 1 - Rezeption, die die Bibel in ihrer nicht nur im Subliminalen situierten apokalyptischen Tendenz zugegebenermaßen aber auch nahe legt.  Wobei die oben zitierten göttlichen Genozid-Gebote und die dazugehörigen Kriegsberichte von treu ergebenen Befehlsempfängern GOttes des Altertums in Gehorsamkeit ausgeführter Gräueltaten, nicht mehr interpretationsfähig sind. Hier wird bereits das Faktische reportiert.

 

Und dem unterliegt ein Paradigma der totalen Menschenverachtung und der totalen Kriegführung.

Zu welchem Ende führt ein Paradigma / eine Religion, welche im Totalen Krieg und im Holocaust wurzelt?

 

Das Kernthema im Alten Testament ist, dass sich der HErrgott in der Politik des auserwählten Volkes paradigmatisch geoffenbart hatte.

Damit stellt sich aus christlicher Sicht die Frage, warum sich GOtt so unmissverständlich bis zur Kenntlichkeit missverständlich ausdrückt?

Ist GOtt am Ende so zu verstehen, wie ER sich darstellt?

 

Jesus nimmt im Neuen Testament über 80 mal auf Mose Bezug. Und lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er sich in der Kontinuität des bluttriefenden Alten Testaments stehend versteht.

Mit welcher rationalen oder psychologischen Begründung ist kraft einer solchen verhängnisvollen spirituellen Verstrickung irgend etwas Positives zu erwirken oder mittels eines solchen abstrusen Mystizismus des Grauens „Erlösung“ zu antizipieren?

 

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