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Was ist Ethik?

 

Zur geschichtlichen Entwicklung:

Ethik ist eine sehr alte Disziplin in der abendländischen Geistesgeschichte. Die Ethik entstand zu Zeiten der altgriechischen Philosophie. Der erste Philosoph, der Ethik betrieben hat, war Sokrates (469 – 399 v. Chr.). Das von Sokrates Begonnene wurde von Platon (428 – 348 v. Chr.) gedanklich vertieft. Die erste Ethik, die geschrieben wurde, ist die „Nikomachische Ethik“ von Aristoteles (383 – 321 v. Chr.).

 

Zum Begriff „Ethik“:

Das Wort „Ethik“ leitet sich vom altgriechischen Wort „ethos“ ab. „Ethos“ bedeutet so viel wie „gewohnter Ort des Lebens, Sitte, moralische Gesinnung“.

 

Ethik als Fachdisziplin

Die Ethik ist die Wissenschaft, welche die Moral, die sich im Laufe der Geschichte herausgebildet hat, beschreibt und kritisch auf ihre Rechtmäßigkeit hin untersucht. Ethik ist also das Nachdenken über die Grundlagen der Moral(en). Die Kernfrage der Ethik lautet: „Was soll ich tun?“ (Kant)

Ethik ist nicht nur theoretisch, sondern bezieht sich zudem besonders auf das eigene Verhalten bzw. auf die Verbesserung des eigenen Verhaltens.

„Wir philosophieren nämlich nicht um zu erfahren, was ethische Werthaftigkeit sei, sondern um wertvolle Menschen zu werden. Sonst wäre dieses Philosophieren ja sinnlos.“ (Aristoteles: Nikomachische Ethik; B 2, 1103 b 27 - 29)

 

Was ist „Moral“?

Die „Moral“ stellt einen Komplex von Handlungsregeln, Wertmaßstäben und Sinnvorstellungen dar, der nicht nur das persönliche Leben jedes Einzelnen, sondern auch das wirtschaftliche, soziale, politische und kulturelle Leben prägt und leitet.

Beachte: Eine Moral- und Lebensanschauung hat auch der, der behauptet, dass er keine hat. Moral ist daher nicht notwendigerweise an eine bewusste Ausformulierung gebunden. Moral gibt es immer.

  

Warum betreibt man Ethik?

Heute gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Moral- und Lebensvorstellungen weltweit. Man muss sich im gegenseitigen Umgang über das Grundsätzliche miteinander verständigen können. Deshalb ist es wichtig, sich der Moral und Lebensanschauung des Anderen bzw. der anderen Kultur zu öffnen und sich mit ihr produktiv auseinanderzusetzen. Wenn man das tut, betreibt man Ethik. Eine Verhaltensänderung ist dabei natürlich beabsichtigt.

Zweitens bringt der wissenschaftliche Fortschritt zwangsläufig die Frage mit sich, was man mit den neuen Erkenntnissen anfangen soll.

  

Was ist Ethik?

Was verknüpfen Sie mit „Ethik“?

Worum geht es Ihrer Meinung nach in der Ethik, d.h. mit was befasst sich Ethik?

Man liest und hört das Wort Ethik heutzutage häufig und in vielen Zusammenhängen. Weshalb ist es gerade heute so wichtig, Ethik zu betreiben (Gründe und Ursachen)?


 

Extemporale aus der Ethik

 

Name:                                                                                  Klasse:

 

  1. Wann und wo entstand die Ethik? Als welche Disziplin? (3 P)
  2. Wie heißen die drei Hauptvertreter dieser Zeit? (3 P)
  3. Wie lautet die Grundfrage der Ethik? Was wird dabei erforscht? (2 P)

 

Extemporale aus der Ethik

 

Name:                                                                                  Klasse:

 

  1. Wann und wo entstand die Ethik? Als welche Disziplin? (3 P)
  2. Wie heißen die drei Hauptvertreter dieser Zeit? (3 P)
  3. Wie lautet die Grundfrage der Ethik? Was wird dabei erforscht? (2 P)

 


 

Ethik-Quiz

Wie gut wissen Sie über Ethik Bescheid?

 

Hinweis: Manchmal können auch mehrere
Lösungen richtig sein!

 

Welcher Fachdisziplin ist die Ethik zugehörig?

a)            der Literatur

b)           der Philosophie

c)            der Wissenschaft

d)           der Religion

 

Wann und wo ist Ethik entstanden?

a)            in London um 1800

b)           in Paris mit Beginn der Neuzeit (ca. 1500)

c)            in Rom um Christi Geburt

d)           in Athen 500 v. Chr.

 

Wie heißen die altgriechischen Hauptvertreter der
Ethik?

a)            Homer und Hesiod

b)           Aischylos, Sophokles und Euripides

c)            Sokrates, Platon und Aristoteles

 

Mit welchem „Gegenstand“ befasst sich die Ethik?

a)            dem persönlichen Geschmack

b)           dem Lebensgefühl

c)            der Moral

d)           der menschlichen Sinnfrage

 

Das Wort „ethos“ bedeutet:

a)            Sitte, Gewohnheit

b)           Liebe

c)            Leben, Dasein

 

Die Grundfrage der Ethik lautet:

a)            Was soll ich tun?

b)           Was darf ich hoffen?

c)            Was kann ich wissen?

d)           Was ist der Mensch?

 

Eine Grundregel der Ethik heißt:

a)            Du bist dir selbst der Nächste.

b)           Behandle den Nächsten, wie du selbst behandelt werden willst.

c)            Tu, was du willst. Du bist frei.

 

Was ist ein Anlass heute, Ethik zu betreiben?

a)            die Völkerverständigung

b)           die wissenschaftlichen Erkenntnisse

c)            die Weltwirtschaft

 

Womit arbeitet die Ethik?

a)            reden

b)           beten

c)            denken

  

Was soll ich tun? – ein Verfahren zur Lösung der ethischen Grundfrage

Man wirft in der Ethik eine sehr schwer zu beantwortende Frage auf: Was ist zu tun?

Ethische Probleme zu lösen ist schwer, wie jeder weiß, der starken Ärger mit der Eltern hat, ungewollt schwanger ist oder die Lehre kündigen will.

Lassen Sie sich ein Verfahren bzw. eine Prozedur einfallen, wie man diese Frage gut und detailliert lösen kann!

 

Vorschlag: Das Sechsstufenmodell

 

1.             Was ist das Problem genau? -> präzise Bestandsaufnahme

2.             Wer ist alles davon betroffen und daran beteiligt? -> Personen und ihr Anteil

3.             Welche Lösungen für das Problem gibt es? -> Benennung der Alternativen

4.             Die Lösungsansätze werden nach
ethischen Grundsätzen gewichtet.

5.             Die beste Lösung wird ausgewählt.

6.             Sie muss sich gegen mögliche Einwände verteidigen können und gegebenenfalls korrigiert werden.

 

Ein kleiner abschließender Hinweis:

In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige!


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