Epikur (ca. 341-270 v.u.Z.) Epikur wurde 341 v.u.Z auf Samos geboren und zog mit 18 Jahren nach Athen, da er zum Heeresdienst eingezogen wurde. In Athen lauschte er den Reden Xenokrates. Mit 32 zog er nach Mytelene, wo er die erste epikureische Schule gründete (der Garten). Schwierigkeiten wurden ihm bereitet, weil er im Grunde von der Politik und von den Göttern nichts hielt. Er fand durch sein begeistertes Lehren aber auch viele Freunde, darunter einflussreiche Persönlichkeiten. 306 v.u.Z., als die Demokratie in Athen wieder aufzuleben begann, kaufte er für sich und seine rund 200 Anhänger ein Gartengrundstück (crhia), in dem er bis zu seinem Tod 270 v.u.Z. lebte und lehrte. |
Epikur vertrat eine Philosophie, die
sich auf den Atomismus Demokrits bezieht. Die Natur wird materialistisch
erfasst und alle Mythen, die geeignet waren, den Menschen Angst einzuflößen,
wurden entzaubert. Die großen Anliegen Epikurs waren:
· Das oberste Ziel (telos) ist die
Zufriedenheit (Lust). Das am meisten zu vermeidende ist der Schmerz.
· Aberglaube und Götterfurcht sind
unnötige Hemmnisse auf dem Weg zur Glückseligkeit und können durch
Beobachtung der Natur widerlegt
werden.
· Der Weg zur Glückseligkeit bedarf
der Freundschaft und der Weisheit.
· Ethik und Wahrheit sind keine
absoluten Größen, sondern veränderlich.
· Alles besteht aus Atomen und Leere.
· Die Welt entsteht und vergeht ohne
dass ein Schöpfer dafür nötig sei.
Ihm wird das Aufzeigen des
Theodizee-Problems zugeschrieben:
,,Ist Gott willens, aber nicht fähig,
Übel zu verhindern? Dann ist er nicht allmächtig. Ist er fähig, aber nicht
willens, Übel zu verhindern? Dann ist er nicht allgütig. Ist er jedoch sowohl
fähig als auch willens, Übel zu verhindern? Dann dürfte es in der Welt kein
Übel geben!" .
Siehe auch Epikurs
Philosophie der Freude
Literatur:
Epikur - Philosophie der Freude
Briefe, Hauptlehrsätze,
Spruchsammlung, Fragmente herausgegeben v. Paul M. Laskowsky,
Insel-Taschenbuch ISBN 3-458-32757-6