Themen zur Sintflut
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- Zusammenfassung
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DIE SINTFLUT (Teil 3)
Woher kam das Wasser?
engl. Original von Alan Feuerbacher
Die Frage, woher das Wasser für die Sintflut hergekommen
ist, wurde schon vielmals erwogen. Die Gesellschaft erklärt,
das Flutwasser stammte aus dem Wasser, das am zweiten Schöpfungstag
der Genesis erschaffen worden war
45 und seitdem oberhalb der "Ausdehnung"
über der Erde schwebte.
Alle Veröffentlichungen der Gesellschaft sagen darüber so ziemlich
das gleiche aus:
Bei den Wassern 'oberhalb der Ausdehnung'
muss es sich um große, weit über der Erde schwebende Wassermassen
in Form von dichtem Wasserdampf gehandelt haben.
46
Die älteren Publikationen versuchten, einige Erklärungen
aufzustellen, wie sich dieses Wasser oberhalb der Erde hätte
halten können, 46a
aber die Verfasser des Einsichten-Buches scheinen verstanden
zu haben, dass diese Erklärungen unzulänglich waren und vermieden
deshalb jede weitere Erklärung, da
[sie] nur Spekulationen [sind]. Die Bibel sagt einfach, dass Gott eine
Ausdehnung machte, über der sich Wasser befand, und dass er die
Sintflut herbeiführte. In seiner Allmacht war das für ihn ein
leichtes. 47
Zweifellos ist dies das Einzige und Beste, was sich darüber aussagen lässt.
Wir wollen jedoch untersuchen, ob es mit den geltenden Naturgesetzen
möglich wäre, eine Wassermenge oberhalb der Erde aufzuhängen, die
groß genug wäre, um die Erde zu überfluten — mit Naturkräften, die
nicht auf einem Wunder beruhen und die auch nicht eine Änderung der
physikalischen Grundgesetze nach der Flut erforderlich machen.
Sofern keine vernünftigen physikalischen Mechanismen existieren,
muss Gott die Sintflut durch andere Mittel über die Erde gebracht
haben, die nicht mit den "Wassern oberhalb der Ausdehnung" zusammenhängen.
Dies ist eine wichtige Überlegung — sonst kann man alles und jedes
durch Wunder "wegerklären"; in diesem Fall gibt es keine Grundlage für eine
vernünftige Diskussion. Ich könnte behaupten, dass das Universum am
1. Januar 1991 komplett mit den Erinnerungen jedes Einzelnen
erschaffen wurde, und keiner könnte beweisen, dass dies falsch ist.
Nur wenige würden diese Behauptung jedoch ernst nehmen.
Die erste Überlegung besteht darin, zu berechnen, wieviel Wasser
nötig wäre, um die ganze Erde zu überschwemmen. Die Veröffentlichungen
der Gesellschaft sagen übereinstimmend, dass die Berge vor der Flut
viel niedriger waren, als sie es jetzt sind. Wie viel niedriger dies
war, darauf wird zwar nie eingegangen, aber das erste Buch Mose sagt
eindeutig aus, dass es auf der Erde Berge gab, die bedeckt wurden.
Um dies beispielhaft durchzurechnen, wollen wir eine sehr geringe
Höhe für die höchsten Berge vor der Flut herausgreifen und die Folgen
überprüfen. Angenommen, die höchsten Berge hätten sich 43 m über
dem Meeresspiegel befunden. Die Bibel sagt, dass die Wasser die
Berge bis zu 15 Ellen, das sind etwas 7 m, bedeckten. Wenn wir
dies zu den 43 m hinzuaddieren, kommen wir auf 50 m. Das Gewicht
einer Wassersäule von zehn Meter entspricht in etwa dem Gewicht
einer entsprechenden Luftsäule, die sich bis zu den Grenzen der
Atmosphäre erstreckt und auf allen Geschöpfen lastet, die sich
auf dem Erdboden befinden. Eine Säule mit 1 cm2
Durchmesser wiegt etwa 1 kg. Diese Luftsäule wird dazu benutzt,
den Standardluftdruck der Atmosphäre von 1000 mbar (=760 mm Hg-Säule)
zu definieren. Anders betrachtet bedeutet dies, dass der Druck
von der Stratosphäre bis zum Erdboden im gleichen Maße zunimmt
wie von der Spitze bis zum unteren Ende einer 10 m hohen Wassersäule.
Aus diesem Grund kann auf Meereshöhe eine Wasserpumpe Wasser
nur bis zu einer Höhe von 10 m ansaugen und fördern. Im allgemeinen
wird der Druck in Maßeinheiten des Atmosphärendruckes angegeben:
eine Atmosphäre entspricht einem Druck von 1 kg/ cm2,
da dies der Druck auf Höhe des Meeresspiegels ist. Demnach
beträgt der Druck 10 m tief im Ozean 2 Atmosphären (1 atm für
die Luft und 1 atm für das Wasser). Der Druck am Grunde eines
50 m tiefen Gewässers beträgt demnach 6 Atmosphären (5 atm für
das Wasser und 1 für die Luft).
Der Punkt dabei ist folgender: Hätten die 50 m hohen Wasser,
welche die Erde bedeckten, vorher in der Atmosphäre geschwebt,
dann hätte der Druck am Erdboden, also am unteren Ende dieser
Wassersäule, immer noch 6 atm betragen. Der Grund ist einfach der,
dass die Luft das Wasser aufgenommen hätte und die Gesetze der
Physik aussagen, dass bei einer Flüssigkeit, die sich unter dem
Einfluss der Schwerkraft befindet, der Druck am Boden der Flüssigkeit
proportional zum Gewicht aller sich darüber befindenden
Flüssigkeiten ist, egal ob es sich bei den Medien um Wasser,
Wasserdampf oder Luft handelt.
Nun wenden wir das eben Gesagte auf das Wasser an, das
"oberhalb der Ausdehnung" schwebten. Würde das Wasser durch die
Atmosphäre gehalten, so wäre es Teil der Atmosphäre und der Druck
auf der Erdoberfläche würde 1 atm betragen plus dem Druck, der
durch das Gewicht des Wasserdampfes verursacht wird. Dies hat
natürlich Auswirkungen auf das Leben der Tiere und der Pflanzen,
da sie auf Dauer nur einen bestimmten Druck aushalten können, ohne
dass die elementaren Lebensprozesse gestört werden. Man könnte
deswegen einwenden, das Wasser wäre vielleicht durch eine andere
Methode über der Atmosphäre aufgehängt gewesen. Nun, welche
Methoden gibt es generell, um etwas in der Luft aufzuhängen?
Es gibt nur zwei Methoden, die ohne das Zutun von Wundern auskommen:
entweder wird etwas durch eine Stütze mechanisch aufgehängt, oder
es muss sich in einer Erdumlaufbahn befinden. Falls Du damit nicht
übereinstimmst, dann lege bitte dar, welche weiteren Methoden
existieren.
Soweit man Wunder zu Hilfe nimmt, die das Wasser stützten, ist es
nicht vernünftig anzunehmen, dass Gott die physikalischen Gesetze
während der Milliarden von Jahren vom Anfang der Schöpfung
bis zu der Sintflut teilweise außer Kraft setzte, oder
zumindest für die Hunderte von Millionen Jahren der Geschichte
der Lebensformen auf der Erde, oder auch nur vom Anfang des
zweiten Schöpfungstages an. Auch würde er kaum die Naturgesetze
dauerhaft ändern, nur um eine Flut herbeizuführen. Und es ist
nicht möglich, dass sich das "Wasserdach" wie ein Satellit im
Orbit befand. Die physikalischen Gesetze sagen aus, dass
Material, das sich in einer Umlaufbahn befindet, die Form
eines Ringes, wie wir sie von den Ringen des Saturns kennen,
annehmen muss. Eine starre Schale oder ein Wasserdach ist
physikalisch unmöglich, da davon nur ein relativ geringer Teil
die richtige Umlaufgeschwindigkeit hätte. Der Rest würde
herunterstürzen oder in den Weltraum entweichen. Demnach ist die
einzige vernünftige Möglichkeit, Wasser "aufzuhängen", das mechanische
Mittel des atmosphärischen Druckes.
Wie erwähnt, können sauerstoffatmende Tiere nur einen gewissen
Druck ertragen. Ein Lebewesen würde durch den Überdruck nicht
zerquetscht, aber es würde durch den Sauerstoff vergiftet oder
seine Körperchemie würde nicht mehr reibungslos funktionieren.
Dies wird durch die Vorsichtsmaßnahmen verdeutlicht, die Tiefseetaucher
ergreifen müssen, wenn sie mehr als 50 m tief tauchen wollen,
was einem Druck von 5 atm entspricht. Sie müssen den Stickstoff der
Luft durch Helium, einem Edelgas, ersetzen und die Sauerstoffkonzentration
erniedrigen. Würde der Stickstoff nicht ersetzt oder die
Sauerstoffkonzentration nicht heruntergesetzt, so würde sich der
Körper vergiften. Zu viel Sauerstoff führt zu Hyperventilation und
Delirium.
Dies setzt der Möglichkeit, wieviel Wasser sich in der Atmosphäre
befunden haben könnte, enge Grenzen. Menschen benötigen spezielle
Maßnahmen, um bei einem Atmosphärendruck über 5 atm leben zu können,
so dass die Höhe der Flut auf maximal etwa 30 m begrenzt hätte sein
müssen, wie aus der obigen Diskussion hervorgeht. Wäre die Wasserhöhe
nicht so streng begrenzt, dann müsste man radikale Veränderungen der
Naturgesetze annehmen oder Veränderungen in der Körperchemie nahezu
aller Landtiere voraussetzen, so dass sie in der radikal veränderten
Umwelt nach der Sintflut hätten überleben können. Dafür gibt es
aber keinerlei Beweise.
Ein weiteres Problem, das mit dem Atmosphärendruck verwandt
ist und das ich noch nirgendwo habe besprochen sehen, hat mit der
Konstruktion fliegender Geschöpfe zu tun. Solche Kreaturen — Insekten,
Pterosaurier, Vögel, Fledermäuse — gibt es seit langer Zeit und gewiss
gab es sie lange vor der Flut. Bei dem Aufbau fliegender Lebewesen
spielt die Dichte der Luft eine wichtige Rolle. Vögel sind wunderbare
Beispiele optimaler Anpassung an die Verhältnisse, und ihr Aufbau zeigt,
dass sie dafür konstruiert sind, in einer Atmosphäre zu fliegen, die
die gegenwärtige Dichte aufweist. Sie haben kräftige Flügelmuskeln und
Atmungssysteme, die für das anstrengende Fliegen in der dünnen Luft
höherer Luftschichten optimiert sind. Hätte es ein dickes Wasserdach
vor der Sintflut gegeben, das durch physikalische Prozesse, so wie
wir sie heute kennen und nicht durch ein Wunder in der Atmosphäre
gehalten wurde, so wäre die Luft viel dichter als heute gewesen.
Vögel hätten es bei weitem nicht so schwer wie mit der heutigen Atmosphäre
gehabt. Hätten sie damals den gleichen Aufbau wie heute besessen,
so wären sie nicht optimal an die damaligen Verhältnisse angepasst
gewesen. Sie hätten viel kleinere Flügel gebraucht und es hätte ganz
andere Anforderungen an die Atmung gegeben. Und dabei haben wir nur
zwei Punkte herausgegriffen. Diese Tatsache allein ist zwingender
Beweis dafür, dass ein dickes Dach aus Wasserdampf niemals vorhanden
war, sondern dass die Atmosphäre ähnlich wie heute zusammengesetzt gewesen
sein muss, solange fliegende Tiere existiert haben.
Wem die vorgeschlagene Höhe der Flut von nur 30 m unvernünftig
niedrig erscheinen sollte, der sollte sich überlegen, was mit dem
Atmosphärendruck geschieht, wenn man die vorgeschlagene Wassertiefe
erhöht. Das Druckproblem wird noch schlimmer. Einige Kreationisten
schlagen jedoch eine andere Quelle für das Wasser vor. Die Genesis
sagt, dass die Quelle der Wasser nicht nur die Schleusen der Himmel
waren, sondern auch "alle Quellen der großen Wassertiefe." Wenn wir
annehmen, dass diese Quellen sich auf die Erde beziehen, wie z. B.
auf unterirdische Höhlen und die Wassermenge in der Atmosphäre auf
nur 1 atm reduzieren, was ausreichend wäre, um es 40 Tage regnen zu
lassen, und vorschlagen, dass der Großteil des Wassers der Sintflut aus den
Quellen der Wassertiefe kam, dann verschwindet das Druckproblem.
Dann hätte die Höhe der Flut potentiell hunderte von Metern betragen
können, was ein viel vernünftiger Wert ist. Aber es gibt heute
keine unterirdischen Reservoirs, die solche riesigen Mengen an
Wasser enthalten könnten, und es gibt auch keine Hinweise, dass es
jemals solche gegeben hat. Tatsächlich könnten solche Höhlen gar
nicht existieren:
Wir wissen aus Laborexperimenten über das
Verhalten von Gesteinen unter hohem Druck und aus geophysikalischen
Peilungen mit Sicherheit, dass umfangreiche Höhlungen in großer
Tiefe innerhalb der Erde nicht vorkommen.48
Eine weitere Möglichkeit, das benötigte Wasser zu erhalten, wäre
aus dem Erdmantel. Schätzungen zufolge ist im Erdmantel eine Menge an
Wasser gelöst, die dem 3400 fachen Volumen der Ozeane entspricht.
49 Aber dieses
Wasser herauszulösen würde natürlich ein Wunder erfordern.
Es gibt weitere Schwierigkeiten, die mit dem oben genannten
Szenario verbunden sind. Der Zoologe Michael Archer beschrieb die
Folgen, falls plötzlich genug Wasser verfügbar wäre, um die Erde
so hoch zu überfluten, dass die heutigen Berge bedeckt würden.
50
Das Auftreten und Verschwinden einer zusätzlichen
Menge an Wasser, die benötigt wird, um die Berge der Erde zu bedecken
(4.400.000.000 km3), was über die dreifache Menge darstellt,
die gegenwärtig in allen Ozeanen der Erde enthalten ist (1.370.000.000 km3), hätte den vorsintflutlichen Lebewesen der Erde
und den Bewohnern der Arche während ihrer Reise einfach unmögliche
Beschränkungen auferlegt (Soroka and Nelson, 1983). Wäre diese
Extra-Wassermenge als Regen gefallen, so hätte die vorsintflutliche
Erde einen Atmosphärendruck des 840-fachen heutigen Druckes aufweisen
müssen und eine Atmosphäre, die zu 99.9% aus Wasserdampf bestand (was,
nebenbei erwähnt, nicht einzuatmen gewesen wäre). Weiterhin hätte,
vom thermodynamischen Standpunkt aus gesehen, eine Kondensation von
so viel Wasser als Regen die Temperatur der Erdatmosphäre auf mehr als
3.500 oC während der Sintflut ansteigen lassen, da für jedes
kg Wasser, das sich aus der Atmosphäre verflüssigt, 2260 kJoules an
Wärme freigesetzt wird (Soroka and Nelson, 1983). Es ist sinnvoll,
sich die Folgen für die Bewohner der Arche, die in einem siedenden
Ozean und einer nicht mehr einatembaren Luft bestehen würden, vor
Augen zu halten. Selbst wenn das zusätzliche Wasser aus dem Erdinneren
emporgestiegen wäre, hätte durch die hohen Temperaturen einer so
großen Menge an Tiefenwasser aufgrund ihrer größeren Nähe zum
Erdmantel das Ergebnis wieder in einem siedenden Ozean und Temperaturen
von annähernd 1.600 o C bestanden. Noahs Gänse wären in jedem
der beiden Fälle gekocht worden.
Man beachte, welche Problem die zusätzliche Wärme für die Behauptung
mit sich bringt, dass die Flut für die gefrorenen Mammute Sibiriens
verantwortlich war. Man mag einwenden, dass es für Gott ein leichtes
war, die überschüssige Wärme abzuführen. Falls er das tatsächlich getan
haben sollte, so wäre es ein ziemlicher Umweg gewesen, alle Bewohner
der Erde auszulöschen. Warum dann nicht gleich das Wasser aus dem
Nichts erschaffen, oder, was noch einfacher wäre, einfach den Ursprung
des Problemes zu vernichten — die Menschen
Die angeführten Argumente zeigen an, dass genügend Wasser, um die
Erde zu überfluten und trotzdem nicht im Verlauf der Flut alles
Leben zu vernichten, nur durch das Mittel eines Wunders hätte erhalten
werden können. Diese Schwierigkeit ist ein wichtiges Problem,
aber es existiert sogar ein noch Wichtigeres. Wollen wir jetzt untersuchen,
wo das Wasser nach der Flut geblieben ist, wie die Kontinente und die
Ozeanbecken so wurden wie sie heute sind, sowie noch weitere
Themen in Verbindung mit der Höhe der Berge und der Höhe der Flut.
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Fußnoten:
45 Einsichten über die
Heilige Schrift, Band 2, S. 939, Wachtturm Bibel- und Traktat- Gesellschaft, Selters/ Ts. 1992. [zurück]
46 Der Wachtturm,
S. 612, Wachtturm Bibel- und Traktat- Gesellschaft, Wiesbaden,
15. Oktober 1968. [zurück]
46a Diese
gründen sich oft auf eine Erklärung aus dem Buch The Genesis
Flood von John C. Whitcomb and Henry M. Morris, S. 240-241,
Baker Book House, Grand Rapids, MI, 1961, das folgendes sagt:
.... In einer Höhe von über 120 km ist es sehr heiss; die Temperatur
beträgt dort über 40 oC und steigt möglicherweise auf
über 1600 oC an, und aus diesem Grund spricht man hier
von der Thermosphäre. Hohe Temperaturen sind natürlich das Haupterfordernis,
um eine große Menge von Wasserdampf ständig beizubehalten. Außerdem
ist bekannt, dass Wasserdampf wesentlich leichter ist als Luft und
die meisten anderen in der Atmosphäre vorkommenden Gase. Vom physikalischen
Standpunkt aus betrachtet, spricht somit nichts gegen die Annahme,
dass einst eine riesige Wasserdampfhülle in der oberen Atmosphäre
existierte.
Das Problem dabei ist, dass die Atmosphäre in
einer Höhe von 120 km so extrem dünn ist, dass Satelliten in
einer Höhe von 150 km fliegen können. Bestünde die ganze
Region oberhalb von 120 km bei dem heutigen Druck nur aus Wasserdampf,
würde er, wenn er kondensiert und gleichmäßig über die Erdoberfläche
verteilt würde, nur einen Bruchteil eines Zentimeters ergeben.
Auch ist die Temperatur dort nur deswegen so hoch, weil die obere
Atmosphäre hochenergetische Strahlung der Sonne absorbiert — die
Thermosphäre schützt die Oberfläche der Erde vor den ultravioletten
und anderen hochenergetischen Strahlen. Wenn es dort oben eine dicke Wasserdampfhülle geben würde, wäre nur eine ganz dünne Schicht an der
obersten Grenze heiß, während der Rest darunter eine viel niedrigere
Temperatur aufweisen würde. Demnach ist die Idee, dass es einstmals
in der oberen Atmosphäre eine riesige Wasserdecke gegeben hat und
diese genug Wasser für die Sintflut gespeichert hatte, physikalisch
nicht sinnvoll. [zurück]
47 Einsichten über die
Heilige Schrift, Band 2, S. 939, Wachtturm Bibel- und Traktat- Gesellschaft, Selters/ Ts. 1992. [zurück]
48 Norman D. Newell, Creation
and Evolution: Myth or Reality?, S. 37-38, Columbia University Press,
New York, 1982. [zurück]
49 H. W. Menard, Islands,
S. 77, Scientific American Books, Inc., New York, 1986. [zurück]
50 D. R. Selkirk and F.
J. Burrows, editors, Confronting Creationism: Defending Darwin,
New South Wales University Press, Kensington NSW Australia, 1988. [zurück]
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