Gab es wirklich eine SINTFLUT?  

Themen zur Sintflut

  1. Einführung
  2. Die Polarregionen
  3. Das Wasser - woher?
  4. Das Wasser - wohin?
  5. Datierungsmethoden
  6. Plattentektonik
  7. Vulkanketten/ Hot Spots
  8. Spreizungszentren
  9. Subduktionszonen
  10. Das Mittelmeer war eine Wüste
  11. Spuren der Flut und der Eiszeiten
  12. Missoula - Überflutungen
  13. Zusammenfassung Eiszeit
  14. Hinweise auf Eiszeiten
  15. Bestätigung für die Eiszeiten
  16. Weitere Hinweise auf Eiszeiten
  17. Weitere Probleme
  18. Regen vor der Flut
  19. Kontinentalanhebung
  20. Flutlegenden (1)
  21. Flutlegenden (2)
  22. Zusammenfassung

Die Sintflut
(Teil 6)

Plattentektonik

engl. Original von Alan Feuerbacher


Die wissenschaftliche Theorie der Plattentektonik ist ein relativ junges Kind der Geologie. Sie erlangte unter Geologen während der 1960er und 1970er Jahre weitreichende Anerkennung, und viele neue Informationen wurden ihr während der 1980er Jahre hinzugefügt. Der Artikel in der Augustausgabe der Zeitschrift National Geographic aus dem Jahre 1985 "Unser ruheloser Planet Erde" gibt eine gute Einführung in das Thema. Exploring Our Living Planet 63 gibt einer noch tiefergehenden Bericht und ist sehr empfehlenswert. Hier wollen wir noch weiter auf Details eingehen.

Das Buch Islands 64 gibt einen guten Einblick, wie die Plattentektonik funktioniert.

Die Erdkruste ist eine kugelförmige Schale aus Gesteinsmaterial, die aus einigen wenigen starren Platten besteht ... Diese tektonischen Platten driften ständig umher, verändern ihre Positionen und kollidieren miteinander. Dementsprechend machen sich die Grenzen zwischen ihnen durch Erdbeben bemerkbar .... Die Platten entstehen durch das Erstarren von passiv aufsteigendem flüssigem Magma, das die Spalten auffüllt, die dort entstehen, wo die Platten auseinanderdriften. Die Spalten nennt man Spreizungszentren, und sie sind durch Spannungserdbeben (verursacht durch Dehnungen) charakterisiert, die sich auf geringe Tiefen beschränken, da die heiße Kruste an diesen Stellen zu schwach ist, um in größeren Tiefen Spannungen aufzubauen .... Eine solche Spalte öffnete sich allmählich vor ungefähr 200 Millionen Jahren zwischen dem jetzigen Afrika und Südamerika. Diese Kontinente liegen heute weit voneinander entfernt, aber die seismisch aktive Spalte existiert auch heute noch am Scheitelpunkt des Mittelatlantischen Rückens ....
Das Magnetfeld der Erde kehrt seine Polarität in Intervallen in der Größenordnung von etwa 100 Millionen Jahren um. Wenn Lava abkühlt, verhalten sich einige Mineralien darin wie winzige Magnete und orientieren sich in der Richtung des Magnetfeldes aus. Die sich verbreiternde Spalte am Scheitelpunkt eines mittelozeanischen Rückens wird häufig durch Magma aufgefüllt, das abkühlt, aufbricht, sich füllt, aufbricht usw. Demnach enthält das kalte Gestein auf dem Rücken, ähnlich wie ein Magnetband, eine ziemlich dauerhafte Aufzeichnung der Umkehrungen des Erdmagnetfeldes durch die geologischen Zeitperioden hindurch. Tatsächlich kann man den ganzen Rücken mit einem Stereo-Rekorder mit Aufzeichnungen magnetischer Muster vergleichen, die auf jeder der beiden Flanken, normalerweise zueinander spiegelbildlich, aufgezeichnet sind. Das Muster normaler (wie in der heutigen Zeit) und umgekehrter magnetischer Orientierung (Anomalien) wurde datiert, indem man Gesteine bekannten Alters an Land mit denjenigen auf dem Meeresboden verglichen hat. Insofern als die magnetischen Anomalien der Ozeanbecken durch Schiffe vermessen wurden, ist inzwischen das Alter der meisten der riesigen Tiefseeböden bekannt. Indem man die Breite der datierten magnetischen Anomalien verwendet, lässt sich messen, wie schnell der mittelozeanische Rücken, wo die Anomalien entstanden sind, auseinandergedriftet ist — auch wenn dies 100 Millionen Jahre zurück liegt.
.... Wenn ein Spreizungszentrum eine neue Kruste produziert, dann muss eine gleich große Fläche alter Kruste irgendwo von der Oberfläche der Erde verschwinden. Die Regionen, in denen tektonische Platten aneinanderstoßen und Krustengebiete verlorengehen, sind meistens Subduktionszonen. In einer solchen Zone schiebt sich eine Platte unter die andere, wobei der Winkel in der Regel zwischen 30o und 40o liegt, und sie reicht hunderte von Kilometern in den Mantel hinab. Die unten liegende Platte ist nahezu immer die ozeanische Kruste, da die Kontinentalscholle eine niedrigere Dichte aufweist. Der Weg der versinkenden Platte kann durch die Erdbeben, die sie hervorruft, verfolgt werden .... Typischerweise erzeugen Subduktionszonen die schwersten und zerstörerischsten Erdbeben der Erde, da die Gesteine dort alt und kalt sind und sich große Spannungen aufbauen können, bevor sie sich durch Verschiebungen entladen.
Die großen Kompressionskräfte in Subduktionszonen deformieren die Kruste und bilden tiefe Tröge in den Ozeanen und auf den Kontinenten hohe Gebirgszüge wie die Alpen oder den Himalaya. Das Wiedererwärmen der versinkenden Ozeankruste und der Sedimente verursacht in der Tiefe eine Verflüssigung des Magmas. Es steigt an die Oberfläche und bildet dort Ketten solch herrlicher Vulkane wie die Cascade Mountains in Oregon und Washington oder des symmetrischsten von allen und Symbol der Schönheit — den Fujiyama in Japan. Wie die Meeresbodenspreizung können Subduktionen innerhalb eines Kontinentes oder in Ozeanbecken erfolgen, aber in der Wirklichkeit kommt es dazu hauptsächlich an der Grenze zwischen Kontinenten und Ozeanen. Der Pazifik ist, anders als der Atlantik, von Subduktionen und einer Feuerlinie aktiver Vulkane umringt. Der Grund ist nicht der, dass die Zonen an den Rändern der Kontinente entstehen; wie bei Spreizungszentren sind die Kräfte, die die Platten bewegen, zu groß, um von der Art der Kruste beeinflusst zu werden. Was tatsächlich passiert, ist, dass die leichteren Kontinente zu Subduktionszonen treiben und dort wie Flöße am Rand eines Wirbels in einem Fluss hängenbleiben.
Die Kruste des Mittelatlantischen Rückens verläuft nicht gerade; sie ist genauso versetzt wie die Atlantikküsten Afrikas und Südamerikas und das aus dem gleichen Grunde. Die Versetzung ist eine abrupte Stufe und wird durch Verwerfungszonen verursacht, die, zusammen mit Spreizungszentren und Subduktionszonen, eine der drei grundlegenden Elemente der Plattentektonik sind. Eine Verwerfungszone ist, wie der Name impliziert, nur eine Verwerfung, ein Schnitt in die Erdkruste, die zwischen den anderen beiden Arten von tektonischen Elementen verläuft. Die meisten Verwerfungszonen liegen auf dem Scheitel der mittelozeanischen Rücken, einige wenige zwischen einem Rücken und einer Subduktionszone; noch weniger verlaufen von einer Subduktionszone zu einer anderen. Die Erdbeben auf Verwerfungen von Rücken zu Rücken liegen recht oberflächlich (in 1 km bis 5 km Tiefe), da dort die Kruste noch jung und schwach ist. Wo jedoch Verwerfungszonen ältere Krusten durchdringen, können Erdbeben in einer Tiefe von 10 km bis 20 km auftreten .... Die berühmteste Verwerfungszone ist die San Andreas Verwerfung ....
Die feste Oberflächenschicht der Erde, oder die Lithosphäre befindet sich nahezu ganz im Schwimmgleichgewicht oder in der Isostasie. Da die Lithosphäre effektiv auf einer schwachen plastischen Schicht, genannt Asthenosphäre schwimmt, hängt seine Erhebung eng mit seiner Dichte zusammen. Hohe Berge setzen sich aus Gesteinen niederer Dichte zusammen, die Tiefseeböden aus Gesteinen hoher Dichte.
Der Scheitel eines mittelozeanischen Rückens erhebt sich hoch über den Ozeanboden, da die junge neugebildete Kruste am Spreizungszentrum heiß ist. In dem Maß, wie die Kruste abdriftet, kühlt sie durch Wärmeabgabe an den kalten Meeresboden ab; sie wird dichter, senkt sich und bildet so die abfallenden Flanken des Rückens. Querschnittsprofile der Rücken zeigen, dass ihre Flanken zwischen der Erhebung und den tiefen Becken auf beiden Seiten konkav sind. Es ist unmittelbar klar, dass die Abkühlung und Absenkung schneller erfolgt, wenn die Platte noch jung ist, als wenn sie älter ist. Die Abhängigkeit der Tiefe vom Alter wurde an Tausenden von Stellen bestimmt und wird für eine Kruste, die jünger als 60 Millionen Jahre ist, empirisch durch [eine einfache mathematische Formel] ausgedrückt .... Demnach ist es möglich, die erwartete Tiefe am Meeresboden zu berechnen, wenn dessen Alter bekannt ist. Genauso kann die Geschichte der Absenkung einer Platte, seine Tiefe bei einer beliebigen Zeit in der Vergangenheit, berechnet werden. Die Möglichkeit, diese Berechnung durchführen zu können, führte zu einem wesentlich verbesserten Verständnis der Anhebung und Absenkung von Inseln.
Die Tatsache, dass tektonische Platten starr sind, mag ganz offensichtlich erscheinen, da fester Fels, wie z. B. die Felsen von Gibraltar geradezu der Inbegriff von Beständigkeit ist. Das ist jedoch alles eine Sache der Größe und Dauer der Krafteinwirkung. Wenn die ganze Erde nahezu gleichzeitig durch ein großes Erdbeben erschüttert wird, schwingt sie wie eine feste Glocke in dem niedrigen Frequenzbereich, der ihrer Größe entspricht. Auf der anderen Seite kennen Geologen seit einem Jahrhundert die Tatsache, dass sehr langsame Druckanwendung erhitztes Gestein wie Zahnpasta oder weichen Ton verformen kann .... Geologen, die sich mit Zeiträumen von Millionen und Milliarden von Jahren beschäftigen, stellen sich die Erde demnach nicht als starr, sondern in ihrem Zeitrahmen als nachgebend und plastisch vor.
Überdies hatte ein wissenschaftlicher Artikel im Jahre 1937 gezeigt, dass es unmöglich war, ein großes Gebiet der Kontinentalkruste anzuheben (Er enthielt ein bemerkenswertes Cartoon mit einem gigantischen Kran, der die 30 km dicke Kruste unter dem Staat Texas anhob.) Die starre Kruste erwies sich als zu schwach, um an den Ecken emporgehoben zu werden, ohne in der Mitte einzusinken. Dementsprechend war es für Geologen und Geophysiker sehr überraschend, als bewiesen wurde, dass die enormen tektonischen Platten starr sind. Nicht in vertikaler Richtung — die Platten tanzen auf lokaler Ebene etwas auf und ab, um die Isostase beizubehalten, und sie können natürlich genauso wenig wie Texas angehoben werden — aber in horizontaler Richtung sind sie starr.
Die Starrheit der Platten wurde durch eine Anleihe an ein Theorem der Mathematikers Leonard Euler aufgezeigt. Dieses sagt aus, dass zwei diametral gegenüberliegende Punkte einen festen Abstand beibehalten müssen, wenn sich eine feste Schale über eine andere bewegt, ohne die Richtung zu verändern. Diese Punkte nennt man Eulerpunkte. Die Bewegung eines beliebigen Punktes auf der sich bewegenden Schale kann als eine Rotation um eine Achse, die die Eulerpole verbindet, aufgefasst werden. Relativ zu der inneren Schale durchqueren Punkte auf der sich bewegenden Schale Kreisbögen um die Eulerpole. Wenn eine tektonische Platte starr ist, kann sie als ein Ausschnitt einer sphärischen Schale (der Lithosphäre) betrachtet werden, die sich über eine innere Schale (den Erdmantel) bewegt. Dann muss ihre Bewegung dem Eulerschen Theorem entsprechen.
Wenn die Eulerpunkte zufällig die Rotationspole der Erde wären, würden die Kreisbögen exakt mit den Breitengraden zusammenfallen. In Wirklichkeit ist das nur selten der Fall, und so muss man sich die Eulerbreiten als von der tatsächlichen Lage der Eulerpole abhängige "Breitengrade" vorstellen. Die Bewegung einer starren Platte ist mit der Winkelgeschwindigkeit um einen Eulerpol genau beschrieben. Die Geschwindigkeit eines bestimmten Punktes wird jedoch vernünftigerweise mit einer linearen Geschwindigkeit ausgedrückt, üblicherweise als Millimeter pro Jahr. Diese Geschwindigkeit variiert mit der Euler-Breite von Null an den Polen bis zu einem maximalen Wert am Euler-Äquator ....
Ein Punkt auf der Seite einer driftenden Platte muss, wie alle anderen Punkte, einem Kreisbogen folgen und damit müssen die Grenzen der Umwandlungsfaltungen an den Kanten der Platten auf Kreisbögen liegen. Im Jahr 1967 war von Dan McKenzie und Robert Parker durch eine Analyse der Bewegung der an sie angrenzenden Faltungen gezeigt worden, dass die Kruste des Nordpazifik eine starre Platte ist. Von Kalifornien über Alaska bis nach Japan ließen sich die Faltungen entlang Kreisen aufzeichnen, die um einen Eulerpol in der Nähe von Grönland zentriert sind. Jason Morgan zeigte ebenfalls im Jahre 1967, dass Umwandlungsfaltungen und Bruchzonen zwischen den Platten entlang einem Kreisbogen um eine Eulerpol liegen. Morgan zeigte auch, dass im Atlantik die Größe der magnetischen Anomalien und damit die Geschwindigkeit der Ausbreitung mit der Eulerbreite in exakter Übereinstimmung mit dem Eulerschen Theorem variiert.65

Eine faszinierende Entdeckung waren lineare Ketten vulkanischer Inseln im Pazifik, die sich unterseeisch weit über die sichtbaren Inseln hinaus fortzusetzen schienen. Das deutlichste Beispiel ist die Hawaii´sche Kette, die sich von der großen Insel Hawaii 1000 km in westnordwestlicher Richtung bis zu Gardiner Pinnacle erstreckt, über Untiefen, Sandbänke, Guyots (abgesunkene ehemalige Vulkaninseln, die bis auf Meereshöhe erodiert waren, bevor sie versanken) und Meeresrücken (abgesunkene Vulkaninseln, die nicht erodiert waren) hinweg und bis an der Insel Midway vorbei. Danach biegt sie ab in eine in nordnordwestliche Richtung tendierende Unterwasserkette namens Kaiser-Meeresrücken, die sich bis zum Kurilengraben vor der Küste der Kamtchatka-Halbinsel erstreckt. Die Inseln weiter unten in der Kette sind dem Anschein nach und Messungen zufolge älter als die Inseln näher an Hawaii. Die Inselkette und die Altersabfolge wurde erstmals von einem amerikanischen Geologen namens James Dwight Dana, in den 1940er Jahren erkannt. Diese Ketten betreffend fährt Islands folgendermaßen fort:

Nichts könnte für das Auge eines Geologen heutzutage offensichtlicher sein als die Alterssequenz der Hawaii-Inseln. Wenn man mit dem Flugzeug von Süden kommt, sieht man zuerst die sanften, glatten Schilde der aktiven Vulkane von Hawaii. Weiter über Maoi, Oahu und Kauai findet man eine zunehmende Erosion der Inseln mit messerscharfen Rücken und riesigen Tälern. Unter der einzigen Annahme, dass alle dem gleichen Ausmaß an Erosion ausgesetzt waren, wird die Altersabfolge deutlich sichtbar. Dana leitete all diese Schlussfolgerungen zu einer Zeit ab, als kaum ein Wissenschaftler daran zu glauben begann, dass Täler durch die Flüsse, die sie durchschneiden, erodiert werden. Dana folgerte, dass der Erosionsgrad „deshalb ein Maß für verflossene Zeit ist und Beweise von entscheidender Bedeutung liefert“.
Als die Erforschung der Tiefsee in den 1950er Jahren voranschritt, neigte man dazu, die Inseln zu übersehen, da so viele unterseeische Vulkane entdeckt wurden. Diese traten in zwei verschiedenen Typen auf: abgestumpfte Guyots, die versunkene ehemalige Inseln waren, und scharfgezackte Meeresrücken, die niemals mit Wellen in Berührung gekommen waren. Man glaubt, dass die Guyots geologisch alt sind, wenigstens alt genug, um 4 bis 5 km vom Meeresboden aus gerechnet emporzuwachsen, abgetragen zu werden und in verschiedene Tiefen abzusinken. Einige erwiesen sich als grob gerechnet 100 Millionen Jahre alt. Viele der Meeresrücken und Guyots waren in einer Linie angeordnet, die in Richtung Nordwesten tendierte — und genau wie die von Dana untersuchte Inselkette mit zunehmender Altersabfolge. Einige Gruppen, wie der Kaiser-Meeresrücken, wiesen jedoch einen deutlich anderen Richtungstrend auf, nämlich nahezu nach Norden. Dies war besonders faszinierend, da der rein unterseeische Kaiser-Trend klarerweise eine Verlängerung des Hawaii-Trendes war, die durch eine leichte Krümmung, in der Form wie ein 'Ellenbogen', miteinander verbunden waren. Der Hawaii-Trend selbst schien sich überdies sogar über das Midway-Atoll fortzusetzen. Anscheinend zog ein weiteres Stadium der Subduktion selbst Atolle unter die Meereswellen.
Im Jahre 1957 zeigte L. J. Chubb ..... , dass nahezu alle der hohen pazifischen Inseln westnordwestliche Trends aufweisen. Nicht nur diejenigen, die von Dana untersucht worden waren, sondern auch vier weitere Gruppen. Aber Atolle sind relativ senile Inselketten, und Chubb zeigte, dass sie einem etwas anderen Trend unterliegen, nämlich einem mehr nordwestlichen. Er würde die meisten der unterseeischen Vulkane in seine Verallgemeinerung einschließen, die besagt, dass sich 'die Richtung der Erdbewegungen' während geologischer Zeitabschnitte allmählich von NNM über NW nach WNW verändert hat.
Über die Natur dieser 'Erdbewegungen' machte J. Tuzo im Jahre 1963 einige Vorschläge .... Er schlug vor, dass sich der Meeresboden spreizt, da er durch Konvektionsströmungen, die in dünnen Schichten aus der Tiefe des Erdmantels aufsteigen, dann unterhalb der Kruste horizontal weiterfließen und dann in dünnen Schichten wieder in den Mantel abtauchen, fortgetragen wird. Das ließ in jeder Konvektionszelle einen bewegungslosen Kern übrig. Wilson stellte sich in diesem Kern eine feste Lavaquelle vor, die aufsteigt und dadurch die Vulkane bildet. Der horizontale Konvektionsstrom würde wiederum die Vulkane von der ursprünglichen Quelle forttragen, und das Ergebnis wäre eine lineare Altersabfolge von Vulkanen.
Aber die Realität der Altersabfolgen musste immer noch bestätigt werden. Im Jahre 1964 begann Ian McDougall (und später Brent Dalrymple und andere), Daten über das Alter von vulkanischem Inselgestein zu publizieren. Dana war sich nur darin sicher gewesen, in welcher Reihenfolge die Vulkane inaktiv geworden waren. Die Isotopen-Geochemiker belegten, dass jede gigantische Insel im Pazifik in einem Zeitraum von nur etwa einer Million Jahren gebildet worden war, und dass, auch wenn noch später ein geringfügiger Vulkanismus weiterbestand, die Dana-Abfolge in der Tat die Abfolge der Inselbildung wiedergegeben hatte.
Im Jahre 1972 wandte Jason Morgan, einer der Väter der Plattentektonik, dies auf das Problem der Aneinanderreihung von Inseln an. Er zeigte, dass die Inselreihen als Kreisbögen um einen Eulerpol aufgezeichnet werden können, und dass die Verteilung der Inseln in der Altersabfolge von der Eulerbreite abhängt. Die Inseln deuten jedoch nicht auf eine relative Bewegung zwischen den einzelnen Platten hin sondern auf eine relative Bewegung zwischen einer starren Platte und einem Netzwerk von Lavaquellen, die man hot spots nennt und die sich im Erdmantel befinden. Wenn man sich den Erdmantel als bewegungslos denkt und die hot spots darin nicht herumwandern, so hatte Morgan die vergangene Bewegung der Platten mit der gegenwärtigen geologischen Struktur verknüpft.
Aneinanderreihungen von Vulkanen werden hot-spot tracks genannt und sie werden überall auf der Erde intensiv untersucht. Die tracks auf verschiedenen Platten können miteinander verglichen werden, wenn man die relative Bewegung zwischen den betreffenden Platten berücksichtigt. Es scheint, dass hot spots in der Tat in eine ziemlich starre Struktur im Erdmantel eingebettet sind. Die sogenannte 'absolute Bewegung' der Platten erfolgt relativ zu dieser Struktur. Individuelle hot spots haben eine Lebensdauer von 10 bis 100 Millionen Jahren oder mehr, und falls sie sich fortbewegen, dann erfolgt diese Bewegung mit einer Rate von nicht mehr als einigen Millimetern pro Jahr. Ihre Charakteristika zeigen, dass sie aus langen, schmalen Magmakammern bestehen, die aus dem heißen unteren Erdmantel aufsteigen. Diese feststehenden Kammern durchdringen die Lithosphäre und lassen dadurch sehr schnell Vulkane entstehen, die dann wieder erlöschen, wenn die Schollenbewegung sie vom Quellgebiet getrennt hat.
Morgans Analyse schloss den Ursprung der Kaiserkrümmung mit ein. Die hot spots sind zwar fixiert, aber die pazifische Platte hatte einfach ihre Bewegungsrichtung verändert, ohne dass dadurch die Produktion von Vulkanen abgerissen wäre. Aus anderen hot spot tracks des selben Alters wie der Kaiser-Trend ließ sich ein weiterer Eulerpol festlegen und damit auch die Bewegung aller solcher Tracks in der Pazifikregion für eine Zeitspanne von etwa 80 Millionen Jahren. 66

Eine andere Art von Hinweisen, der zur Akzeptanz der Plattentektonik führt, ist mit der scheinbaren Wanderung der Magnetpole verknüpft:

Da die magnetischen und geographischen Pole generell ziemlich nahe beisammen liegen, gibt die Bestimmung der Lage der Magnetpole in der Vergangenheit auch einen Hinweis auf die wahrscheinliche Position der damaligen geographischen Pole.
Studien des Paläomagnetismus von kontinentalen, vulkanischen Gesteinsproben unterschiedlichen Alters zeigten, dass sich die Lage der Magnetpole im Laufe der Zeit verschoben haben; scheinbar 'vagabundieren' sie in großen Umfang über die Erdoberfläche. Man hat inzwischen begriffen, dass sich in den meisten, aber nicht in allen Fällen die Kontinente und nicht die Magnetpole bewegt haben. Die Gesteine jeden Kontinentes bewahren magnetische Aufzeichnungen der Lage dieses Kontinentes relativ zu den Polen über die Zeiten hinweg
Zum Beispiel folgen die 'polaren Wanderwege' für Afrika und Südamerika, unabhängig voneinander aufgetragen, einem ähnlichen, aber räumlich weit getrennten Weg .... Wenn jedoch die Kontinente zusammengebracht werden [die Ostküste Südamerikas berührt die Westküste Afrikas] fallen die beiden getrennt scheinenden Wanderwege zusammen. Die augenfälligste Schlussfolgerung daraus ist, dass während der Zeitperiode, die in den magnetischen Aufzeichnungen enthalten ist (radiometrisch und/ oder paläontologisch auf eine Zeitspanne von 450 - 200 Millionen Jahren datiert) Afrika und Südamerika nahe beieinander lagen, sich als eine Einheit bewegten und vor 200 Millionen Jahren auseinander zu driften begannen. 67

Das Obige ist eine Auswahl aus dem überwältigenden Berg an Daten, die beweisen, dass die Plattentektonik die korrekte Beschreibung dafür liefert, wie sich die Erdkruste bewegt und wie sich hohe Gebirgszüge und Ozeanbecken bilden. Auch wenn viele Einzelheiten noch ausgearbeitet werden müssen, macht dies doch die Grundlagen der Theorie nicht ungültig, genauso wenig wie die Tatsache, dass meine Frau die Chemie kolloidaler Systeme nicht versteht, sie nicht davon abhält, auch weiterhin Soßen zuzubereiten. ,-)

1. Mose sagt aus, dass die Wasser der Sintflut innerhalb der kurzen Zeitspanne von nur etwas mehr als einem Jahr nach Beginn der Sintflut, abgelaufen waren, und demnach müssen die Ereignisse, die die Gesellschaft mit den Worten beschreibt „unter dem zusätzlichen Gewicht des Wassers kam es deshalb in der Erdkruste zu gewaltigen Verschiebungen .... mit der Zeit entstanden neue Berge ... seichte Meeresbecken wurden tiefer“, zum größten Teil in dieser einjährigen Frist stattgefunden haben.

Die folgenden Abschnitte stellen die Hauptbeweislinien für die Plattentektonik dar. Diese Beweise führen die Beschwörung einer schnellen Krustenbewegung, wie sie die Gesllschaft vorschlägt, ad absurdum, da „ .... die kontinuierliche Bewegung der Platten über die teilweise aufgeschmolzene Asthenosphäre .... [das ist, was] die Entwicklung von Meeresbecken und die Bildung von Gebirgszügen erklärt“68 und nicht, dass es „unter dem zusätzlichen Gewicht des Wassers .... in der Erdkruste zu gewaltigen Verschiebungen [kam].“ 69


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Fußnoten:

63  Robert D. Ballard, op cit. [zurück]
64  H. W. Menard, Islands, Scientific American Books, Inc., New York, 1986. [zurück]
65  ibid, S. 27-39. [zurück]
66  ibid, S. 41-48. [zurück]
67  D. R. Selkirk and F. J. Burrows, Hrsg., Confronting Creationism: Defending Darwin, S. 64, New South Wales University Press, Kensington NSW Australia, 1988. [zurück]
68  Gregory E. Vink, W. Jason Morgan, Peter R. Vogt, "The Earth’s Hot Spots," Scientific American, S. 50, New York, April 1985. [zurück]
69  Einsichten über die Heilige Schrift, op cit, Band 2, S. 940. [zurück]