Themen zur Sintflut
- Einführung
- Die Polarregionen
- Das Wasser - woher?
- Das Wasser - wohin?
- Datierungsmethoden
- Plattentektonik
- Vulkanketten/ Hot Spots
- Spreizungszentren
- Subduktionszonen
- Das Mittelmeer war eine Wüste
- Spuren der Flut und der Eiszeiten
- Missoula - Überflutungen
- Zusammenfassung Eiszeit
- Hinweise auf Eiszeiten
- Bestätigung für die Eiszeiten
- Weitere Hinweise auf Eiszeiten
- Weitere Probleme
- Regen vor der Flut
- Kontinentalanhebung
- Flutlegenden (1)
- Flutlegenden (2)
- Zusammenfassung
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DIE SINTFLUT (Teil 4)
Wohin verschwand das Wasser?
engl. Original von Alan Feuerbacher
Wie die Frage, wo das Wasser der Flut Noahs herkam, so wurde das
Problem, wohin es verschwand, schon ausführlich diskutiert.
Bezüglich der Frage, wo sich das viele Wasser jetzt befindet,
sagt das Einsichten-Buch, Band 2, auf S. 940 folgendes:
Wo ist das viele Wasser jetzt, das nach
dem Genesisbericht "alle hohen Berge" bedeckte? Offensichtlich
ist es hier auf der Erde. Man nimmt an, dass die Ozeane
früher kleiner und die Kontinente größer waren als heute,
was durch Flussbetten bewiesen wird, die sich weit in die
Ozeane erstrecken. Auch gilt zu beachten, dass die Berge
in der Vergangenheit viel niedriger waren als heute,
wie Wissenschaftler festgestellt haben. Einige Berge
wurden aus den Meeren hochgedrückt. Über die gegenwärtige
Situation wird folgendes gesagt: Dem Volumen nach gibt
es zehnmal soviel Wasser im Meer wie Land über dem
Meeresspiegel. Würde man all dieses Land gleichmäßig ins
Meer schütten, so stände das Wasser auf der ganzen Erde
eineinhalb Meilen [2 400 m] hoch
Diese Wassermenge entspricht einem Druck von 300 Atmosphären
(siehe den vorhergehenden Abschnitt über das Thema
Woher kam das Wasser?).
Es gab demnach mehr als genug Wasser,
um "alle hohen Berge" zu bedecken, wie es in dem inspirierten
Bericht heißt, nachdem die Flutwasser herniedergeströmt waren,
doch bevor die Berge anstiegen und sich der Meeresboden
senkte und bevor sich das Polareis bildete.
.... Durch das plötzliche Öffnen 'aller
Quellen der großen Wassertiefe' und der "Schleusen der
Himmel" überfluteten Milliarden von Tonnen Wasser die
Erde (1Mo 7:11). Das verursachte wahrscheinlich ungeheure
Veränderungen der Erdoberfläche. Die Erdkruste ist relativ
dünn (schätzungsweise etwa 30 bis 160 km dick) und umschließt
eine ziemlich weiche Masse, deren Durchmesser Tausende
von Kilometern beträgt. Unter dem zusätzlichen Gewicht
des Wassers kam es deshalb in der Erdkruste vermutlich
zu gewaltigen Verschiebungen. Mit der Zeit entstanden wohl
neue Berge, alte Berge wurden höher, seichte Meeresbecken
wurden tiefer und neue Küsten entstanden, so dass nun etwa
70 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind. Diese
Verschiebungen sind möglicherweise eine Erklärung für viele
geologische Phänomene, z. B. dafür, dass alte Küsten angehoben
wurden.
Das Buch Hilfe zum Verständnis sagt ungefähr das
Gleiche aus und fügt dann hinzu:
.... Mit dem Wasserdach entstand ein
Treibhauseffekt, der sogar in den polaren Regionen für
tropische Temperaturen sorgte, wie ja auch Geologen bestätigen,
dass dies einstmals der Fall war. Mit dem Wasserdach war
kein Regen nötig, sondern ein feuchter Dunst stieg
gewöhnlich von der Erde auf, und er tränkte die ganze
Oberfläche des Erdbodens.
....Diese Verschiebungen
sind möglicherweise eine Erklärung für viele geologische
Phänomene, z. B. dafür, dass alte Küsten angehoben wurden.
Gewaltige hydraulische Kräfte wurden freigesetzt; bedrohliche
Wellen warfen mächtige Steinblöcke durcheinander und die
Strömung verfrachtete sie weit weg von ihrer ursprünglichen
Lage, Wildwasser ließ Täler und Canyons in allen Teilen
der Erde entstehen, Flutwellen häuften ungewöhnliche
Sedimentablagerungen auf und begruben unter dieser
dicken Schicht die Überreste pflanzlichen und tierischen
Lebens.
.... Mit dem Verlust des isolierenden
Wasserdaches wurden die polaren Regionen plötzlich sehr
tiefen, frostigen Temperaturen ausgesetzt und viele
tierische Lebensformen wurden für Tausende von Jahren
eingefroren. Der Druck von Gletschern kam ebenfalls ins
Spiel. Die großen Schluchten der Erde und die Verschiebungen
von Trümmern können nur durch den Effekt der tobenden
Wassermassen, und nicht durch die kontinentalen Gletscher
der sogenannten Eiszeiten erklärt werden.
Das Buch Die Bibel — Gottes oder Menschenwort
sagt auf S. 113 so ziemlich das Gleiche, wird aber
bei einigen Punkten konkreter:
Da sich die Erdkruste hebt und senkt, ist anzunehmen,
dass die Berge einmal nicht so hoch und die großen Meeresbecken
nicht so tief waren wie heute .... Was geschah mit dem
Wasser nach der Flut? Es muss in die Meeresbecken
abgeflossen sein. Wie wurde das bewirkt? Nach Ansicht der
Wissenschaftler ruhen die Kontinente auf riesigen Platten.
Durch ihre Bewegungen können sich Veränderungen im Niveau
der Erdoberfläche ergeben. An den Plattenrändern gibt
es heute Tiefseegräben, die stellenweise über zehntausend
Meter tief sind. Wahrscheinlich haben sich die Platten —
möglicherweise als Folge der Flut — verschoben, wobei sich
der Meeresboden absenkte und sich die tiefen Gräben
öffneten, in die das über dem Land stehende Wasser
abfließen konnte.
Man sollte jedoch beachten, dass die obigen Auszüge
keinerlei quantitative Informationen vorlegen, z. B. wieviel
Zeit die verschiedenen geologischen Phänomene in
Anspruch nahmen, in welcher Weise sich die Kontinentalplatten
bewegten, wie die hohen Berge sich erhoben, wie tief
sich die Meeresbecken absenkten, welches Wasservolumen
die Tiefseegräben aufnehmen konnten und wie das den
Meeresspiegel beeinflussen würde, die Reihenfolge, in
der all diese Ereignisse abliefen oder irgendwelche
Phänomene, die man eindeutig festlegen und nachprüfen
könnte. Es gibt wenige solche Literaturhinweise, wenigstens
in den späteren Veröffentlichungen. Ich möchte sowohl
quantitative Informationen als auch vollständige Quellenangeben
liefern.
Die oben zitierten Lieraturhinweise legen die folgenden
Hauptpunkte dar:
- Die gegenwärtigen Ozeane sind die Überreste
des Sintflutwassers, was zu der Schlussfolgerung
führt, dass die Flut nicht tiefer als 2.400 m gewesen
sein kann.
- Die Berge und Tiefseebecken wurden während
oder kurz nach der Flut gebildet.
- Die polaren Regionen froren während oder
kurz nach der Flut ein, wobei Eiskappen gebildet
und riesige Mengen an Tieren und Pflanzen in
matschigen Lagerstätten begraben wurden.
- Vor der Flut herrschte auf der ganzen Erde
wegen des Treibhauseffektes durch das Wasserdach
ein tropisches Klima, und es hatte noch nie geregnet.
- Das Flutwasser war für die Bildung der Täler
und Canyons auf der ganzen Erde verantwortlich. Das
Wasser hinterließ große Anhäufungen von Trümmern.
Um zu zeigen, ob die obigen Punkte in Übereinstimmung mit der
Wirklichkeit der Welt um uns herum sind oder nicht, ist es nötig,
eine Reihe von Themen einschließlich Datierungsmethoden,
Plattentektonik und Eiszeitalter zu besprechen. Aufgrund der
Länge und der Anwendbarkeit auf Fragen, die über die hier
gestellte Frage "Wohin verschwand das Wasser?" hinausgehen, widme
ich dem Thema "Eiszeiten" ein eigenes Kapitel.
Bei der Untersuchung dieses Materiales wurde offensichtlich,
dass viele Argumente, welche die Gesellschaft in der Vergangenheit
als Beweise für die Flut anführte, in der Zwischenzeit verworfen
wurden. Durch eine Reihe archäolgischer Ergebnisse der letzten
etwa dreißig Jahre sind viele dieser Argumente unhaltbar geworden.
Das ist insbesondere bei jenen Argumenten der Fall, die
ursprünglich aus der Ecke der sogenannten Kreationisten
stammen und von dieser Bewegung immer noch benutzt werden.
Zum Beispiel befürwortete die Gesellschaft in der Vergangenheit
die Idee, der Kreationisten immer noch anhängen, dass alle
fossilienführende geologische Schichten während der Flut
entstanden sind. Die Gesellschaft scheint ihre Haltung in
dieser Frage geändert zu haben. Da einige der oben erwähnten
Vorstellungen aus dem Buch Hilfe zum Verständnis im
Einsichten-Buch fehlen, kann es sein, dass auch diese
Ideen verworfen wurden, obwohl in den Veröffentlichungen
der Wachtturm-Gesellschaft darüber nichts explizit
ausgesagt wird.
Es ist auch aufschlussreich, sich die neuesten Artikel
der Gesellschaft zur Sintflut Die unauslöschliche Erinnerung
an die Sintflut und Die Sintflut in den Sagen der Völker
in der Ausgabe des Wachtturms vom 15. Januar 1992
anzuschauen. Diese Artikel behandeln überhaupt keine
naturwissenschaftlichen Beweise mehr, so dass die einzigen
dargelegten "Beweise" aus der Bibel selbst oder aus
Flutlegenden stammen.
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