Gab es wirklich eine SINTFLUT?  

Themen zur Sintflut

  1. Einführung
  2. Die Polarregionen
  3. Das Wasser - woher?
  4. Das Wasser - wohin?
  5. Datierungsmethoden
  6. Plattentektonik
  7. Vulkanketten/ Hot Spots
  8. Spreizungszentren
  9. Subduktionszonen
  10. Das Mittelmeer war eine Wüste
  11. Spuren der Flut und der Eiszeiten
  12. Missoula - Überflutungen
  13. Zusammenfassung Eiszeit
  14. Hinweise auf Eiszeiten
  15. Bestätigung für die Eiszeiten
  16. Weitere Hinweise auf Eiszeiten
  17. Weitere Probleme
  18. Regen vor der Flut
  19. Kontinentalanhebung
  20. Flutlegenden (1)
  21. Flutlegenden (2)
  22. Zusammenfassung

DIE SINTFLUT
(Teil 4)

Wohin verschwand das Wasser?

engl. Original von Alan Feuerbacher


Wie die Frage, wo das Wasser der Flut Noahs herkam, so wurde das Problem, wohin es verschwand, schon ausführlich diskutiert. Bezüglich der Frage, wo sich das viele Wasser jetzt befindet, sagt das Einsichten-Buch, Band 2, auf S. 940 folgendes:

Wo ist das viele Wasser jetzt, das nach dem Genesisbericht "alle hohen Berge" bedeckte? Offensichtlich ist es hier auf der Erde. Man nimmt an, dass die Ozeane früher kleiner und die Kontinente größer waren als heute, was durch Flussbetten bewiesen wird, die sich weit in die Ozeane erstrecken. Auch gilt zu beachten, dass die Berge in der Vergangenheit viel niedriger waren als heute, wie Wissenschaftler festgestellt haben. Einige Berge wurden aus den Meeren hochgedrückt. Über die gegenwärtige Situation wird folgendes gesagt: „Dem Volumen nach gibt es zehnmal soviel Wasser im Meer wie Land über dem Meeresspiegel. Würde man all dieses Land gleichmäßig ins Meer schütten, so stände das Wasser auf der ganzen Erde eineinhalb Meilen [2 400 m] hoch“

Diese Wassermenge entspricht einem Druck von 300 Atmosphären (siehe den vorhergehenden Abschnitt über das Thema Woher kam das Wasser?).

Es gab demnach mehr als genug Wasser, um "alle hohen Berge" zu bedecken, wie es in dem inspirierten Bericht heißt, nachdem die Flutwasser herniedergeströmt waren, doch bevor die Berge anstiegen und sich der Meeresboden senkte und bevor sich das Polareis bildete.
.... Durch das plötzliche Öffnen 'aller Quellen der großen Wassertiefe' und der "Schleusen der Himmel" überfluteten Milliarden von Tonnen Wasser die Erde (1Mo 7:11). Das verursachte wahrscheinlich ungeheure Veränderungen der Erdoberfläche. Die Erdkruste ist relativ dünn (schätzungsweise etwa 30 bis 160 km dick) und umschließt eine ziemlich weiche Masse, deren Durchmesser Tausende von Kilometern beträgt. Unter dem zusätzlichen Gewicht des Wassers kam es deshalb in der Erdkruste vermutlich zu gewaltigen Verschiebungen. Mit der Zeit entstanden wohl neue Berge, alte Berge wurden höher, seichte Meeresbecken wurden tiefer und neue Küsten entstanden, so dass nun etwa 70 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind. Diese Verschiebungen sind möglicherweise eine Erklärung für viele geologische Phänomene, z. B. dafür, dass alte Küsten angehoben wurden.

Das Buch Hilfe zum Verständnis sagt ungefähr das Gleiche aus und fügt dann hinzu:

.... Mit dem Wasserdach entstand ein Treibhauseffekt, der sogar in den polaren Regionen für tropische Temperaturen sorgte, wie ja auch Geologen bestätigen, dass dies einstmals der Fall war. Mit dem Wasserdach war kein Regen nötig, sondern ein feuchter Dunst stieg gewöhnlich von der Erde auf, und er tränkte die ganze Oberfläche des Erdbodens.
....Diese Verschiebungen sind möglicherweise eine Erklärung für viele geologische Phänomene, z. B. dafür, dass alte Küsten angehoben wurden. Gewaltige hydraulische Kräfte wurden freigesetzt; bedrohliche Wellen warfen mächtige Steinblöcke durcheinander und die Strömung verfrachtete sie weit weg von ihrer ursprünglichen Lage, Wildwasser ließ Täler und Canyons in allen Teilen der Erde entstehen, Flutwellen häuften ungewöhnliche Sedimentablagerungen auf und begruben unter dieser dicken Schicht die Überreste pflanzlichen und tierischen Lebens.
.... Mit dem Verlust des isolierenden Wasserdaches wurden die polaren Regionen plötzlich sehr tiefen, frostigen Temperaturen ausgesetzt und viele tierische Lebensformen wurden für Tausende von Jahren eingefroren. Der Druck von Gletschern kam ebenfalls ins Spiel. Die großen Schluchten der Erde und die Verschiebungen von Trümmern können nur durch den Effekt der tobenden Wassermassen, und nicht durch die kontinentalen Gletscher der sogenannten Eiszeiten erklärt werden.

Das Buch Die Bibel — Gottes oder Menschenwort sagt auf S. 113 so ziemlich das Gleiche, wird aber bei einigen Punkten konkreter:

Da sich die Erdkruste hebt und senkt, ist anzunehmen, dass die Berge einmal nicht so hoch und die großen Meeresbecken nicht so tief waren wie heute .... Was geschah mit dem Wasser nach der Flut? Es muss in die Meeresbecken abgeflossen sein. Wie wurde das bewirkt? Nach Ansicht der Wissenschaftler ruhen die Kontinente auf riesigen Platten. Durch ihre Bewegungen können sich Veränderungen im Niveau der Erdoberfläche ergeben. An den Plattenrändern gibt es heute Tiefseegräben, die stellenweise über zehntausend Meter tief sind. Wahrscheinlich haben sich die Platten — möglicherweise als Folge der Flut — verschoben, wobei sich der Meeresboden absenkte und sich die tiefen Gräben öffneten, in die das über dem Land stehende Wasser abfließen konnte.

Man sollte jedoch beachten, dass die obigen Auszüge keinerlei quantitative Informationen vorlegen, z. B. wieviel Zeit die verschiedenen geologischen Phänomene in Anspruch nahmen, in welcher Weise sich die Kontinentalplatten bewegten, wie die hohen Berge sich erhoben, wie tief sich die Meeresbecken absenkten, welches Wasservolumen die Tiefseegräben aufnehmen konnten und wie das den Meeresspiegel beeinflussen würde, die Reihenfolge, in der all diese Ereignisse abliefen oder irgendwelche Phänomene, die man eindeutig festlegen und nachprüfen könnte. Es gibt wenige solche Literaturhinweise, wenigstens in den späteren Veröffentlichungen. Ich möchte sowohl quantitative Informationen als auch vollständige Quellenangeben liefern.

Die oben zitierten Lieraturhinweise legen die folgenden Hauptpunkte dar:

  1. Die gegenwärtigen Ozeane sind die Überreste des Sintflutwassers, was zu der Schlussfolgerung führt, dass die Flut nicht tiefer als 2.400 m gewesen sein kann.
  2. Die Berge und Tiefseebecken wurden während oder kurz nach der Flut gebildet.
  3. Die polaren Regionen froren während oder kurz nach der Flut ein, wobei Eiskappen gebildet und riesige Mengen an Tieren und Pflanzen in matschigen Lagerstätten begraben wurden.
  4. Vor der Flut herrschte auf der ganzen Erde wegen des Treibhauseffektes durch das Wasserdach ein tropisches Klima, und es hatte noch nie geregnet.
  5. Das Flutwasser war für die Bildung der Täler und Canyons auf der ganzen Erde verantwortlich. Das Wasser hinterließ große Anhäufungen von Trümmern.

Um zu zeigen, ob die obigen Punkte in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit der Welt um uns herum sind oder nicht, ist es nötig, eine Reihe von Themen einschließlich Datierungsmethoden, Plattentektonik und Eiszeitalter zu besprechen. Aufgrund der Länge und der Anwendbarkeit auf Fragen, die über die hier gestellte Frage "Wohin verschwand das Wasser?" hinausgehen, widme ich dem Thema "Eiszeiten" ein eigenes Kapitel.

Bei der Untersuchung dieses Materiales wurde offensichtlich, dass viele Argumente, welche die Gesellschaft in der Vergangenheit als Beweise für die Flut anführte, in der Zwischenzeit verworfen wurden. Durch eine Reihe archäolgischer Ergebnisse der letzten etwa dreißig Jahre sind viele dieser Argumente unhaltbar geworden. Das ist insbesondere bei jenen Argumenten der Fall, die ursprünglich aus der Ecke der sogenannten Kreationisten stammen und von dieser Bewegung immer noch benutzt werden. Zum Beispiel befürwortete die Gesellschaft in der Vergangenheit die Idee, der Kreationisten immer noch anhängen, dass alle fossilienführende geologische Schichten während der Flut entstanden sind. Die Gesellschaft scheint ihre Haltung in dieser Frage geändert zu haben. Da einige der oben erwähnten Vorstellungen aus dem Buch Hilfe zum Verständnis im Einsichten-Buch fehlen, kann es sein, dass auch diese Ideen verworfen wurden, obwohl in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft darüber nichts explizit ausgesagt wird.

Es ist auch aufschlussreich, sich die neuesten Artikel der Gesellschaft zur Sintflut Die unauslöschliche Erinnerung an die Sintflut und Die Sintflut in den Sagen der Völker in der Ausgabe des Wachtturms vom 15. Januar 1992 anzuschauen. Diese Artikel behandeln überhaupt keine naturwissenschaftlichen Beweise mehr, so dass die einzigen dargelegten "Beweise" aus der Bibel selbst oder aus Flutlegenden stammen.


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Fußnoten: