Gab es wirklich eine SINTFLUT?  

Themen zur Sintflut

  1. Einführung
  2. Die Polarregionen
  3. Das Wasser - woher?
  4. Das Wasser - wohin?
  5. Datierungsmethoden
  6. Plattentektonik
  7. Vulkanketten/ Hot Spots
  8. Spreizungszentren
  9. Subduktionszonen
  10. Das Mittelmeer war eine Wüste
  11. Spuren der Flut und der Eiszeiten
  12. Missoula - Überflutungen
  13. Zusammenfassung Eiszeit
  14. Hinweise auf Eiszeiten
  15. Bestätigung für die Eiszeiten
  16. Weitere Hinweise auf Eiszeiten
  17. Weitere Probleme
  18. Regen vor der Flut
  19. Kontinentalanhebung
  20. Flutlegenden (1)
  21. Flutlegenden (2)
  22. Zusammenfassung

DIE SINTFLUT
(Teil 5)

Datierungsmethoden

engl. Original von Alan Feuerbacher


Geologische Datierungsmethoden waren der Gesellschaft immer ein Dorn im Auge. Das ist hauptsächlich aufgrund ihrer Behauptung der Fall, bei den Schöpfungstagen aus 1. Mose hätte es sich um Epochen von genau 7.000 Jahren gehandelt. Dieser Abschnitt legt dar, dass geologische Datierungsmethoden mit akzeptablen Messungenauigkeiten zuverlässige Zeitangaben liefern, bei denen zudem — und das ist genauso wichtig — verschiedene Methoden übereinstimmende Ergebnisse liefern.

Radioisotopen-Datierung fossiler Lagerstätten sowie geologische Ereignisse deuten auf eine explosionsartige Vermehrung von Lebensformen im Kambrium, etwa vor 600 Millionen Jahren hin. Eine Beweiskette, die von der radioaktiven Datierung völlig unabhängig ist, stimmt mit dieser Einordnung überein und belegt dadurch unabhängig die Stichhaltigkeit der Datierung mit Hilfe von Radioisotopen. Das entspricht auch der Forderung der Bibel, dass „auf die Aussage zweier Zeugen oder dreier Zeugen .... die Sache feststehen [sollte]“ (5. Mose 19:15b). Das Buch How To Deep-Freeze a Mammoth 51 erklärt:

Typische Korallentiere leben innerhalb einer dünnen Kalkschale, die das Tier selbst aufbaut. Neuer Kalk wird jeden Tag während der Lebenszeit des Tieres angelagert. Das geschieht nur untertags, da die Koralle symbiotisch mit einer Pflanze zusammenlebt, die für ihre Lebensvorgänge Sonnenlicht benötigt. Wenn der Einbau von Kalk während der Nacht aufhört, bildet sich eine Wachstumslinie aus, die unter dem Mikroskop erkennbar ist. Ähnliche Unterschiede durch die Verhältnisse im Sommer und im Winter machen es möglich, jährliche Wachstumsringe zu unterscheiden, von denen jede 365 der 24-Stunden-Linien enthält. Überdies scheinen sich die vierwöchigen zyklischen Mondphasen im Wachstum der Korallen an solchen Fundorten widerzuspiegeln, wo sie dem Einfluss des Wechsels der Gezeiten ausgesetzt sind. Ein solches Korallenskelett wird dadurch eine Art von Kalender, anhand dessen der Verlauf von Tagen, Monaten und Jahren abgelesen werden kann.
Dies gilt nicht nur für die heutigen Korallen. Ähnliche Wachstumslinien kommen auch in fossilen Korallen vor. Im Scientific American (Oktober 1966) beschreibt der britische Wissenschaftler S. K. Runkorn Korallen aus dem Devon (für das radiometrische Altersbestimmungen ein Alter von ungefähr 400 Millionen Jahren ergeben). Diese sind natürlich mit den heutigen Korallen nur entfernt verwandt (sie gehören zu einer ausgestorbenen Gruppe namens Rugosa). Diese Korallen aus einer solch unvorstellbar weit zurückliegenden Vergangenheit weisen die gleichen täglichen, monatlichen und jährlichen Ringe auf wie die modernen. Dies zeigt an, dass der Mond schon damals existierte ....
Wenn wir die täglichen Wachstumslinien dazu verwenden, um die Anzahl der Tage eines Jahres während des Devon auszurechnen, finden wir zu unserer Überraschung, dass ihre Zahl in etwa bei 400 lag, statt der 365, die man erwarten sollte ... Wenn wir etwas jüngere Korallen unter die Lupe nehmen (spätes Carbon, ungefähr 300 Millionen Jahre alt), haben sich die Tage eines Jahres auf etwa 380 reduziert, und in der Gegenwart sind sie natürlich auf 365 Tage zurückgegangen. Demnach scheint die Erde immer langsamer um ihre Achse zu rotieren. Auch andere Organismen als Korallen ergeben ähnliche Ergebnisse, wobei Zweischaler besonders nützliche Daten für die Zeit von 350 Millionen Jahren bis zur Gegenwart liefern.
Tatsächlich wissen Naturwissenschaftler seit langem, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Erde abnimmt, und in den vergangenen Jahren ist es möglich geworden, die Verzögerung mit Hilfe der neuen Atomuhren zu messen. Die Abnahme wird durch den Reibungsverlust, der durch Ebbe und Flut entsteht, verursacht. Es ist auch möglich auszurechnen, wieviele Tage ein Jahr im Devon gehabt haben sollte, vorausgesetzt, dass der Reibungswiderstand über all die Jahre derselbe wie heute geblieben ist — das heißt, vorausgesetzt, dass der Mond seine Position immer beibehalten hat. [Die Reibung der Gezeiten hat sich in der Tat abhängig von der Kontinentalverschiebung mit der unterschiedlichen Anordnung von Ozeanen und Kontinenten im Laufe der Zeit geändert]. Das Ergebnis belief sich auf 399 Tage. Demnach entspricht dies außerordentlich genau den beobachteten Befunden, und wir müssen daraus schlussfolgern, dass der gleiche Mond, unser alter Freund, während der ganzen Zeit dagewesen sein muss.

Über die Länge der Tage sagt ein Astronomiebuch 52 folgendes aus:

Veränderungen in der Rotationsgeschwindigkeit der Erde wurden entdeckt, indem man die theoretischen Werte für die Positionen solcher Himmelskörper wie Mond, Sonne und bestimmte Planeten mit den tatsächlichen Beobachtungen verglich. Zusätzlich ist es inzwischen möglich geworden, die Zeiteinheit, welche durch die Umdrehung der Erde definiert ist, mit der Einheit zu vergleichen, die durch hochpräzise Atomuhren definiert wird .... Das Ergebnis der langsamer werdenden Erdrotation .... ist eine Verlängerung des Tages um 0.0016 Sekunden pro Jahrhundert.

Das Buch Creation and Evolution: Myth or Reality? 53 befasst sich detaillierter mit diesem Mechanismus.

Studien über das Wachstum bei fossilen Korallen lieferten einen faszinierenden Beitrag zur Geochronologie, wobei die Gezeiten der Vergangenheit und die berechnete Beziehung zwischen der Erde und dem Mond Berücksichtigung finden. Der Mond zieht das Wasser der Meere an, wobei ein Gezeitenwulst entsteht, der sich westwärts bewegt, während sich die Erde ostwärts dreht. Der Reibungswiderstand durch die Gezeiten wirkt als Bremse für die Umdrehung der Erde. Im frühen achtzehnten Jahrhundert bemerkte Edmund Halley, königlicher englischer Astronom, dass die aufgezeichneten Positionen früherer Mondfinsternisse von ihrer berechneten Lage abwichen. Er wies darauf hin, dass sich die Diskrepanz auflöst, wenn man eine sich verlangsamende Erdrotation annahm. Die neuere Astronomie bestätigte seine Theorie und fand durch präzise Methoden, dass die Erdrotation mit einer Rate von 0.002 sec pro Jahrhundert langsamer wird. Das scheint sehr wenig zu sein, kann aber über Millionen von Jahren auf einen bemerkbaren Wert anwachsen.
Die Verringerung der Rotationsgeschwindigkeit der Erde vermindert die Anzahl der Tage eines Jahres und bewirkt, dass sich der Mond von der Erde entfernt, wodurch die Energie innerhalb des Erde-Mond-Systemes erhalten bleibt [tatsächlich handelt es sich um das Drehmoment, das konstant bleibt]. Heutige Berechnungen ergeben für die Geschwindigkeit, mit der sich der Mond von der Erde wegbewegt, einen Wert von 5.6 cm pro Jahr [dies wurde inzwischen durch Lasermessungen bestätigt]. Bis vor kurzem gab es keine Möglichkeit, diese astronomischen Ableitungen zu bestätigen, aber die Paläontologie lieferte nun einen unabhängigen Test.
Die Entdeckung machte John W. Wellsvon der Cornell University, ein führender Erforscher rezenter und fossiler Korallen. Wells war bekannt, dass die Korallenskelette (und viele andere Arten wirbelloser Tiere) parallele Wachstumsringe aufweisen, die dem jährliche Wachstum von Bäumen gleichen. Er konnte zeigen, dass die jährlichen Banden lebender Korallen selbst wiederum aus winzigen Linien zusammengesetzt sind, die eng mit dem täglichen Wachstum verknüpft sind.
Mit Hilfe seiner fossilen Korallen konnte er im Jahre 1963 berichten, dass Exemplare aus dem Devon im Durchschnitt 400 Linien pro Jahr aufweisen und Korallen aus dem Karbonzeitalter ungefähr 380. Die nachfolgenden Forschungsarbeiten faszinierter Wissenschaftler zeigten, dass die Anzahl der täglichen Wachstumsinkremente in Korallen und Mollusken pro Jahr im Verlauf geologischer Epochen tatsächlich abgenommen hat.
Astronomen hatten bereits berechnet, dass die durchschnittliche Gezeitenreibung zu 425 Tagen pro Jahr im Kambrium und 400 Tagen im Devon führen sollte. Die Arbeiten von John Wells lieferten neben dem Beweis einer guten Übereinstimmung zwischen den beiden wissenschaftlichen Ansätzen auch ein Maß für das Alter von Fossilien in Jahren, das völlig unabhängig von radiometrischen Methoden ist.
Colin T. Scrutton vom Britischen Museum (Natural History), der die Forschungsarbeiten von Wells weiterführte, fand in Korallen aus dem Devon monatliche Banden, die dem Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden Vollmonden zu entsprechen schienen. Er berechnete 13.03 Mondmonate in einem Jahr des Devon von 399 Tagen. Diese Arbeit erschloss ein ganz neues Feld historischer Forschung in bezug auf die Erde-Mond-Beziehung .

Zu einer wissenschaftlich umfangreicheren Darlegung siehe auch das Buch Plate Tectonics & Crustal Evolution 54 und Scientific American vom Oktober 1982, S. 170. Diese Arbeiten besprechen auch, wie sich die veränderte Gezeitenreibung aufgrund einer Verschiebung der Kontinentalplatten auf die Tageslänge auswirkt.

Die obige Diskussion zeigt, dass zwei unabhängige Reihen von Beweisen, Radioisotopen-Datierung und biologisch/astronomische Ergebnisse, zu ähnlichen Datierungen führen, wann altertümliche Korallen und Mollusken gelebt haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide in derselben Größenordnung falsch sein könnten, ist sehr gering. Wenn dies nicht ein überzeugender Beweis für die Verläßlichkeit radioaktiver Datierungsmethoden im Großen und Ganzen ist, dann weiß ich nicht, was man sonst noch erwarten sollte.

Die Gesellschaft druckt oftmals Artikel oder Berichte, die Methoden der radioaktiven Datierung oder geologische Methoden in Misskredit zu bringen versuchen, sofern diese Methoden Schlüsse nahelegen, die dem Bibelbericht oder den Behauptungen der Gesellschaft widersprechen. Diese Artikel zeigen immer, dass eine bestimmte Messung, zum Beispiel ein bestimmtes Datum, um Größenordnungen fehlerhaft sein kann — aber sie zeigt fast nie auf, dass die Summe der Messungen oder die Methode selbst falsch ist. Es ist ein leichtes, darauf hinzuweisen, dass in vielen Fällen eine bestimmte Messung falsch ist, aber es ist viel schwieriger zu zeigen, dass die vielen Messungen, die als Ganzes betrachtet auf eine bestimmte Schlussfolgerung hindeuten, falsch sind. Dies ist insbesondere der Fall, wenn zwei oder mehr voneinander unabhängige Methoden zu ähnlichen Schlussfolgerungen führen. Selbst ein glühender Anhänger des "wissenschaftlichen Kreationismus", wie Henry Morris, Autor des Buches The Genesis Flood, gibt in einer Diskussion von Methoden zur Altersbestimmung mittels Radioisotopen zu:

Überdies muss man festhalten, dass jetzt, selbst wenn jede beliebige Altersmessung durch Auslaugen, Strahlung oder irgendwelche anderen Effekte völlig irrig sein kann, viele Fälle bekannt sind, wo die Altersabschätzung durch zwei oder mehr verschiedene und voneinander unabhängige Methoden geprüft worden ist. Es scheint sehr unwahrscheinlich zu sein, dass die beteiligten Elemente in jedem Fall so verändert wurden, dass sie weiterhin ein gleiches Alter ergeben; demnach scheint eine solche Übereinstimmung zwischen unabhängigen Messungen ein starker Beweis dafür zu sein, dass keine Veränderung stattgefunden hat und dass das ermittelte Alter stichhaltig ist. 55

Wissenschaftler haben eine große Menge geologischer Daten gesammelt, die gewisse Schlussfolgerungen zulassen. Einige dieser Daten sowie einige der Schlussfolgerungen sind mit Sicherheit falsch oder weisen gravierende Fehler auf. Aber die Summe der Schlussfolgerungen wird nicht dadurch entkräftet, indem man hier und dort einige Fehler herausgreift. Dazu müsste man beweisen, dass der überwiegende Anteil der Beweise zu einer anderen Schlussfolgerung zwingt. Das kann nicht mit den weit ausholenden Verallgemeinerungen erreicht werden, die sich in den meisten Veröffentlichungen der Gesellschaft finden.

Um den Punkt, den ich herausstellen will, noch klarer zu veranschaulichen, nehmen wir einmal an, dass wir vor dem Problem stehen herauszufinden, was ein großes farbiges Gemälde darstellen soll, das wir aber nie direkt als Ganzes zu sehen bekommen. Wir dürfen es nur mit Hilfe eines Lichtmessers, das die Farbe des reflektierten Lichtes misst, untersuchen. Das Original ist hinter einem Schirm versteckt, das ein winziges, bewegliches Loch aufweist. Der Lichtmesser wird in das Loch eingesetzt, man bewegt es in verschiedene Stellungen und liest den Messwert ab. Wir haben weiterhin erfahren, dass das Gemälde teilweise zerstört ist und dass das Messgerät manchmal falsche Ergebnisse liefert. Wir sollen die Farben des Gemäldes an möglichst vielen Stellen messen und dann einen entsprechenden Punkt auf einer zweiten Leinwand eintragen. Wir werden nie sicher sein können, ob ein gegebener Punkt das ursprüngliche Gemälde korrekt wiedergibt — einige Punkte gehören in den Müll. Aber wenn wir viele Punkte gesammelt haben, wird ein erkennbares Bild auftauchen und irgendwann werden wir in der Lage sein, das ursprüngliche Bild angemessen zu beschreiben. Wir können allerdings nur unter der Voraussetzung eine sinnvolle Rekonstruktion machen, dass von Anfang an ein Muster im Original vorhanden war und dass der Lichtmesser einigermaßen verlässliche Werte liefert.

Wissenschaftler stehen bei ihren Untersuchungen und Theorien vor dem gleichen Problem. Wenn eine Reihe von Beobachtungen mit Hilfe unterschiedlicher Techniken zu ein und derselben Schlussfolgerung führen, dann ist sie höchstwahrscheinlich korrekt. Mit der Radioisotopenmarkierung besteht bei jeder einzelnen Messung, die man herausgreift, die Wahrscheinlichkeit, dass sie problematisch ist, aber wenn eine große Zahl an Messungen übereinstimmend auf ein bestimmtes Datum hinweisen, so wäre es nur falsch, wenn die Datierungsmethoden einen fundamentalen Fehler aufweisen würden. Würde eine Messtechnik willkürliche Zufallsergebnisse liefern, so könnte man auch mit einer großen Anzahl von Ergebnissen nichts anfangen. Enthält die Methode einen systematischen Methodenfehler, so wird man das früher oder später feststellen, aber man kann sie wenigstens bis zu einem gewissen Grad auswerten. Mit dem systematischen Fehler meine ich die Tatsache, dass die meisten Daten von der wirklichen Zeitspanne um einen konstanten Betrag oder einen konstanten Prozentsatz abweichen. In diesem Fall ist es außerordentlich unwahrscheinlich, dass beide Messungen falsch sind, wenn eine zweite Methodenart die gleichen Ergebnisse liefert. Es gibt sicherlich vieles, was zu falschen Schlussfolgerungen führen kann. Es stimmt auch, dass Wissenschaftler manchmal außerordentlich magere Daten benutzen und daraus ungerechtfertigte Folgerungen ziehen, aber bei der Radioisotopen-Datierung liegen Daten in Hülle und Fülle vor.

Zum Beispiel wurde der Ausbruch des Mount Mazama, durch den sich der Crater Lake in Oregon/USA bildete, in der Mitte der 60er Jahre durch Radiokarbon-Datierung auf ein Alter zwischen 6.500 und 7.000 Jahren datiert. Eine direkte Zählung der Schichten in Eis-Bohrkernen auf Grönland, in denen Asche aus dem Ausbruch gefunden wurde, ergab ein Datum von 4401 v. Chr., oder vor 6391 Jahren, was nicht allzuweit von den Radiokarbon-Daten abweicht und auch in Harmonie mit den Ergebnissen von Studien mit Jahresringen von Bäumen ist, die zeigen, dass Radiokarbon-Datierungen tendenziell zu etwas höheren Werten als den tatsächlichen Zeiten führen. Von Menschen hergestellte Artefakte wurden ebenfalls unter der Asche gefunden. Ein Artikel im Scientific American aus dem Jahr 1979 sagte: 56

.... Tests ergaben, dass Tephra-Schichten, die an bestimmten archäologischen Stätten gefunden worden waren, von Mount Mazama stammten ..... Eine der archäologischen Stätten war Fort Rock Cave ... Unter dem Tephra [wurden] Sandalen gefunden, die aus Rinde von Salbeibüschen angefertigt worden waren, und von denen eine mit Hilfe der C-14-Methode auf ein Alter von etwa 9.000 Jahren datiert wurde.

Im weiteren erwähnt der Artikel, dass der größte Teil der Daten den Ausbruch auf ein Datum von etwa 5.000 v. Chr. legte. Der Artikel spricht auch von einem Ausbruch eines Vulkans im Mittelmeer:

Im östlichen Mittelmeer brach um die Mitte des 15. Jahrhunderts v. Chr. auf einer Insel in der Ägäis der Vulkan Thera aus und verbreitete dadurch Tephra in südöstlicher Richtung über ein Gebiet, das Kreta mit einschloss. Zu dieser Zeit war Kreta Zentrum der minoischen Kultur .... Archäologische Ausgrabungen ergaben, dass die minoische Zivilisation nach ungefähr 1450 v. Chr. plötzlich untergegangen und verschwunden ist. Für Ärchäologen war es immer ein Rätsel, warum der Zusammenbruch so plötzlich erfolgt war, aber als das ungefähre Datum der Thera-Eruption bekannt wurde, lag der Vorschlag nahe, dass der Tephra-Regen die Ursache dafür war .... Ein C-14-Datum zeigt, dass der Vulkan wahrscheinlich zwischen 1499 und 1413 v. Chr. ausgebrochen war, aber [ein Forscher] fand Tephra, das von Thera stammte, in minoischen Häusern, die gemäß Datierungen von Artefakten in dieser Region ungefähr im Jahre 1500 v. Chr verlassen und bedeckt worden waren. Das Geheimnis wird nicht gelöst werden, bis genauere Jahreszahlen zur Verfügung stehen.

Das Geheimnis wurde während der 80er Jahre etwas weiter gelüftet. In The New York Times vom 9. August 1981 wurde über die Forschungsaktivitäten dänischer, schweizerischer und amerikanischer Wissenschaftler berichtet, die in Südgrönland an einer Stelle namens Dye 3 eine Bohrung mehr als 1.600 m tief in den Eispanzer getrieben hatten. Aus den Winter-Sommer-Veränderungen des erhaltenen gefrorenen Bohrkernes konnten sie das Wetter der vergangenen 11.000 Jahre Jahr für Jahr ablesen. Der Artikel enthielt eine Grafik, die eine vulkanische Explosion im Jahre 1390 v. Chr. anzeigte, die möglicherweise eine von mehreren Eruptionen war, die das Verderben über die Vulkaninsel Thera in der Ägäis brachte. Diese und weitere Entdeckungen wurden auch in der Zeitschrift National Geographic 57 beschrieben.

Das Buch Exploring Our Living Planet fügt weitere Informationen hinzu: 58

Im Jahre 1984 gab ein Forschungsteam der University of Arizona, das mit bristlecone pine (Flaschenbürsten-Kiefern), den ältesten Bäumen überhaupt, arbeitete, bekannt, dass ihre Jahresringe die Eruption auf eine überraschend frühe Zeit von 1628-1826 v. Chr. festsetzten. 1985 berichteten Wissenschaftler der Smithsonian Institution über Funde von Körnern vulkanischer Asche, anscheinend von Thera, in Sedimenten aus dem Nildelta. Die Asche lag in einer Tiefe, die etwa dem frühen 16. Jahrhundert v. Chr. entsprach.
1987 schalteten sich dänische Wissenschaftler mit einem Fund aus dem entfernten Grönland ein: Spuren von Asche in einer geschichteten Eiskappe, die den Ausbruch noch früher datieren würde, nämlich etwa 1645 v. Chr.
Und im Jahre 1988 bestätigten antike Bäume, die in irischen Sümpfen erhalten geblieben waren, die Bristlecone-Chronologie und ergaben ein einziges wahrscheinliches Jahr: 1628 v. Chr.

Hier haben wir also einen Fall, in dem sechs Datierungsmethoden - Archäologie, Radiokarbon-Datierung, Jahresringe, Moore, Flusssedimente und Studien mit Eis-Bohrkernen — auf ein Alter mit einer Abweichung von maximal 7 % hinweisen. Man beachte, dass drei von ihnen von den übrigen jeweils unabhängig sind — Archäologie, Radiokarbon-Datierung, Zählung der Eisbohrkern-Schichten.

Die beiden gerade erwähnten Beispiele bestätigen die genügende Genauigkeit der Radiokarbon-Datierung; dies gilt sowohl für Daten vor als auch nach der Flut.

Die Serie von Artikeln in der Ausgabe des Erwachet! aus dem Jahre 1986 59 „Wissenschaftliche Datierungsmethoden für vorgeschichtliche Zeiten“ usw. ist ein hervorragendes Beispiel der Vorgehensweise, wie eine geringfügiger Prozentsatz an Problemfällen dazu benutzt wird, um zu "beweisen", dass die ganze Sache falsch ist. Viele Tatsachen und Zahlen werden dargelegt, die zeigen, wie die verschiedenen Datierungsmethoden in besonderen Fällen vor ernsten Problemen stehen, aber es wird nicht diskutiert, wieso die Methoden insgesamt übereinstimmende Ergebnisse liefern aber dennoch grundsätzlich falsch sein können. Zum Beispiel gibt es viele Ereignisse am Ende der letzten Eiszeit, die, in der Regel durch Radiokarbon-Datierung, auf ein Alter von etwa 11.000 Jahre datiert werden. Wenn aber die Radiokarbondatiorung so hohe Fehlerraten aufweist, wie kommt es dann, dass einheitliche Daten überhaupt gefunden werden und dass die Zahl von 11.000 Jahren immer wieder erhalten wird? Wenn die Methode der Radiokarbon-Datierung so schlecht ist, warum ergeben dann andere Methoden, wie das direkte Auszählen von Eis-Bohrkernen in Grönland und der Antarktis ähnliche Ergebnisse?

Siehe auch den Abschnitt "Weitere Beweise für die Eiszeiten", worin weitere Einzelheiten über Bohrkerne aus Gletschern besprochen werden.

Die Serie im Erwachet! über Datierungsmethoden sagt auf der Seite 27 abschließend:

Wie wirken sich die Ergebnisse wissenschaftlicher Datierungen auf das Verständnis aus, das die Bibel vermittelt? .... Keinen Grund zur Beunruhigung gibt es aber, wenn man unter den Schöpfungstagen Zeitabschnitte von Tausenden von Jahren versteht, denen Milliarden von Jahren vorausgingen, in denen die Erde gebildet wurde .... Es ist zu beobachten, dass Geologen ihre Theorien über die Erdgeschichte durch radiometrische Datierungsmethoden im allgemeinen als gut bestätigt betrachten, wenn auch die meisten Daten alles andere als sicher sind .... Man kann getrost behaupten: Die biblische Chronologie hält jeder Anfechtung durch Datierungstechniken stand.

Das lässt natürlich die Tatsache außer acht, dass in den "Theorien [der Geologen] über die Erdgeschichte" von mindestens 600 Millionen Jahren, wahrscheinlich 3 Milliarden Jahren für den Ursprung des Lebens die Rede ist, und für die Entstehung von Gebirgszügen, die Fossilien enthalten, Hunderte von Millionen Jahren veranschlagt werden usw. Diese Ereignisse werden unter keinen Umständen auf vor nur Tausenden von Jahren datiert. Ich stimme zu, dass dies der biblischen Chronologie nicht widerspricht, da die Bibel über Daten vor der Erschaffung des Menschen nichts aussagt, aber der Chronologie der Gesellschaft von 34.000 Jahren für die Geschichte des Lebens auf der Erde wird dadurch sicherlich widersprochen.

Vielleicht sollte die Gesellschaft ihre Haltung, dass die Schöpfungstage nur 7.000 Jahre lang waren, überdenken. Diese Anschauung ist nicht fundierter als die Behauptung der Kreationisten, dass sich die meisten Sedimentgesteine der Erde durch die Sintflut gebildet haben, einer Anschauung, die die Gesellschaft nicht länger verteidigt. Interessanterweise gründet die Gesellschaft ihre Ideen auf eine alte Tradition, dass der siebente Schöpfungstag selbst 7.000 Jahre lang ist, und dass der Messias während der letzten 1.000 Jahre die Regierung übernehmen wird. Der Gründer der Gesellschaft, Charles Taze Russell, erkannte diese Tradition in dem Buch The Time Is At Hand, 1889 auf der Seite 39 an:

Und obwohl die Bibel keine direkten Aussagen darüber enthält, dass das siebente Jahrtausend eine Epoche der Herrschaft Christi sein wird, der große Sabbattag der Wiederherstellung der Welt, so entbehrt diese ehrwürdige Tradition doch nicht einer vernünftigen Grundlage.

Dies ist wirklich eine alte Tradition, was daraus hervorgeht, dass sie in das neutestamentarische apokryphe Buch Der Brief des Barnabas (wahrscheinlich 1. Jahrhundert n. Chr.) aufgenommen wurde (Kapitel 13). Es scheint, dass die Gesellschaft die Ansicht ihres Gründers in dieser Sache vergessen hat.

Gelegentlich unterschlägt eine Veröffentlichung der Gesellschaft kritische Informationen oder sie verwendet zweifelhafte Informationen, um einen Punkt über Datierungsmethoden oder andere Themen im wissenschaftlichen Bereich zu beweisen. Zum Beispiel sagt das Schöpfungsbuch auf Seite 96:

Die biblische Chronologie lässt erkennen, dass seit der Erschaffung des Menschen ungefähr 6 000 Jahre vergangen sind. Warum ist dann, seit man Menschenfossilien gefunden hat, in der Literatur öfter von weit länger zurückliegenden Zeitperioden die Rede?
Bevor man die biblische Chronologie verwirft, sollte man bedenken, dass die Isotopendatierungsmethoden, die bei Fossilien und Gestein angewandt werden, von einigen Wissenschaftlern scharf kritisiert worden sind. In einer Wissenschaftszeitschrift wurde über Studien berichtet, die folgendes offenbaren: „Datierungen, die aufgrund des radioaktiven Zerfalls vorgenommen worden sind, können vom wahren Alter abweichen — nicht nur um wenige Jahre, sondern um Größenordnungen.“ Es hieß: „Anstatt dass der Mensch die Erde seit 3,6 Millionen Jahren bevölkert, ist er vielleicht nur einige wenige tausend Jahre hier.

Wenn man dieses Literaturzitat überprüft, das aus der Zeitschrift Popular Science stammt, findet man, dass die Gesellschaft mit seinen Lesern nicht völlig ehrlich ist.

Als erstes: Beim besten Willen kann man Popular Science nicht als eine Wissenschaftszeitschrift bezeichnen. Sich auf diese Art und Weise auf Popular Science zu beziehen, ist ein Versuch, einer Veröffentlichung wissenschaftliche Glaubwürdigkeit zu verleihen, bei der dies nicht der Fall ist. Bereits als dreizehnjähriger war mir klar, dass Popular Science keine Wissenschaftszeitschrift ist.
Zweitens: Der Artikel in Popular Science beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Erfolg verschiedener Datierungsmethoden und nur in den letzten Absätzen wird den Ansichten eines einzigen Physikers, Robert Gentry, dessen Meinung von den üblichen Ansichten abweicht, Beachtung geschenkt.
Drittens ist der Abweichler ein Anhänger der Sieben-Tage-Adventisten und ein Kreationist, der glaubt, dass das Universum in sechs buchstäblichen Tagen erschaffen wurde, und diese Tatsache wird nicht erwähnt. Aussagen von Sieben-Tage-Adventisten über die Genauigkeit von Radiodatierungsmethoden sollten wie Kommentare von Richard Nixon betrachtet werden, dass Politiker nie lügen.
Viertens: Die Feststellung in der Zeitschrift, dass die Menschen die Erde „vielleicht nur einige wenige tausend Jahre“ bevölkern, ist — und darauf nur weist der Artikel hin — eine Schlussfolgerung, die aus den Ansichten Robert Gentrys abgeleitet werden kann. Es ist keine Schlussfolgerung der Zeitschrift selbst oder des Herausgebers - aber das Schöpfungsbuch lässt es so erscheinen. Der Leser bekommt den Eindruck, der Artikel würde eine Reihe von Beweisen vorlegen, dass radioaktive Datierungsmethoden sich auf unsicherem Grund bewegen. Wenn man dagegen den Artikel in Popular Science liest, erkennt man, dass dies nicht der Fall ist. Hier folgen einige Auszüge aus dem Artikel. Bitte urteile selbst, ob das Schöpfungsbuch dem Leser den richtigen Eindruck vermittelt. Oder besser noch, lies selbst den Artikel durch.

Demnach kann heute alles — menschliche Artefakte, Überreste von Tieren, alte Gesteinsschichten — ausreichend genau datiert werden. Die Jahresangaben können ein wenig daneben liegen, aber das hängt hauptsächlich mit Verunreinigungen in der Probe zusammen oder am Bedarf, die Techniken zu verfeinern, sagen die damit beschäftigten Wissenschaftler.
Und doch bleiben einige größere Geheimnisse und merkwürdige Anomalien — zum Beispiel die sonderbaren Spekulationen, die von Robert Gentry am Columbia Union College aufgebracht wurden.
Der Physiker Gentry glaubt, dass alle Datierungen, die aufgrund des radioaktiven Zerfalls vorgenommen worden sind, vom wahren Alter abweichen können — nicht nur um wenige Jahre, sondern um Größenordnungen.
Seine Theorie beschäftigt sich mit "Halos", winzigen, ringähnlichen Färbungen in verkohlendem Holz (Holz, das dabei ist, zu Kohle zu werden) und Glimmer, oftmals vergesellschaftet mit radioaktivem Uran oder Thorium. Einige Halos lassen sich als verursacht durch einfachen radioaktiven Zerfall deuten. Andere, die als Riesenhalos bekannt sind, dagegen nicht. Sie sind einfach zu groß dafür, um durch die von den bekannten Isotopen abgestrahlten Alphateilchen verursacht zu werden und sie passen in keine der gängigen Theorien. Wenn die Theorie des radioaktiven Zerfalls an dieser Stelle eine Schwachstelle aufweist, so sagt Gentry, dann sind auch alle Antworten, die Isotope zu geben scheinen, mit gebührendem Zweifel zu behandeln.
Wenn Mr. Gentry die Halos in verkohlendem Holz studiert, findet er überdies, dass das Uran-/ Bleiverhältnis oftmals überhaupt nicht den Erwartungen entspricht. „Da das verkohlende Holz aus Ablagerungen erhalten wurde, die angeblich wenigstens einige Dutzende von Millionen Jahre alt sind,“ sagt er, „sollte das Verhältnis zwischen Uran-238 und Blei-206 niedrig sein“. Das ist nicht der Fall. Es ist tatsächlich so hoch, dass „das zur Zeit akzeptierte Alter um einen Faktor von Tausend oder mehr zu hoch gegriffen ist.“ Und der Mensch hätte dann die Erde erst seit einigen Tausend Jahre bewohnt, anstatt der 3.6 Millionen Jahre. „Die Möglichkeit, die 4 Milliarden Erdgeschichte um einen Faktor von Tausend zu verkürzen“, so sagt er mit gewissem Zorn, „ist bisher noch nicht ernsthaft durchdacht worden.“
Die meisten Wissenschaftler weisen diese Idee ab, so wie mir ein Wissenschaftler sagte: „Man kann es glauben oder nicht — ich tue es nicht.“
„Mir ist klar, dass es schwer zu glauben ist“, kontert Gentry. „Es würde das ganze zugrunde liegende Prinzip des radioaktiven Zerfalls ungültig machen, nämlich dass die Geschwindigkeit des radioaktiven Zerfalls über historische Zeiträume unveränderlich ist — eine nicht nachprüfbare Annahme.“ 60

Weitere Recherchen über diesen Robert Gentry ergaben folgendes:, 61

Gentrys Befunde wurden nahezu vor zehn Jahren veröffentlicht und sie wurden von den betroffenen Wissenschaftlern einige Zeit lang heftig diskutiert. Die Entdeckungen führten jedoch zu keiner wissenschaftlichen Hypothese oder Theorie, die auf eine relativ kurzes Bestehen der Erde oder auf eine weltweite Flut hinauslaufen würde. Gentrys Entdeckung wurde als eine geringfügige Ungereimtheit angesehen, die zu gegebener Zeit eine Erklärung finden wird. Sie mag eine weitere Untersuchung rechtfertigen, aber die National Science Foundation hält sie für nicht wichtig genug, um sie weiter finanziell zu fördern.

Hier folgen einige weitere Kommentare des Physikers und Naturgeschichtsprofessors Stephen G. Brush in bezug auf eine Anzahl Punkte, in denen der wissenschaftliche Kreationismus an den etablierten Theorien Kritik übt, einschließlich dem Einwand, den Robert Gentrys radioaktive Datierung hervorgerufen hat: 62

7. Die Existenz von ursprünglichem Polonium-218 in Mineralien zeigt, dass sich die Erde nicht allmählich während einer langen Zeitspanne gebildet hat, sondern in wenigen Stunden durch das "FIAT" [es werde Licht usw.] vor ungefähr 6.000 Jahren (siehe Gentry 1979).
Nach Gentry wurden die Halos, die er in gewissen Mineralien beobachtet hatte, durch den Zerfall von ursprünglichem Polonium-218 hervorgebracht, einem Isotop mit einer Halbwertszeit von nur drei Minuten. Wenn seine Interpretation richtig wäre, würde es bedeuten, dass die Erde in wenigen Minuten erschaffen worden wäre, aber Gentry legt keine Grundlage für eine quantitative Abschätzung des Zeitrahmens vor. Während er versuchte, Zweifel auf die Langzeitskala, die auf der radioaktiven Datierung beruht, zu werfen, habe ich in keiner seiner Veröffentlichungen einen Kritikpunkt gelesen, der spezifisch genug gewesen wäre, um eine Antwort zu verdienen. Denn es gibt alternative Erklärungsmöglichkeiten für die von ihm dem Zerfall von ursprünglichen Polonium zugeschriebenen Halos (York 1979). Insbesondere zeigten Hashemi-Nezhad et al. (1979) experimentell, dass die Diffussion von Blei in Glimmer schnell genug erfolgen kann, um die anomalen Polonium-Halos zu erklären. Gemäß einem der Experimentatoren dieser Gruppe können „die Halos nicht mit einer Erschaffung in Einklang gebracht werden, die weniger als Dutzende von Millionen Jahren zurückliegt, außer man erfindet zwei leicht beobachtbare jedoch nie gefundene Blei-Isomere mit gänzlich unwahrscheinlichen Eigenschaften“ (Fremlin 1981).
Gentry behauptet nicht, dass sich aus seinen Ergebnissen direkt ein spezifisches Alter für die Erde ergibt, aber er argumentiert, dass das Verhältnis von Uran-238 zu Blei-206, das in verkohlendem Holz des Colorado-Plateaus gefunden wurde, durch ein Eindringen von Uran vor wenigen Tausenden Jahren erklärt werden könnte (Gentry et al. 1976b und Telephongespräch vom 16. September 1981). Um seine Ansicht zu akzeptieren, dass das Eindringen mit der Erschaffung der Erde verbunden war, wäre es erforderlich, Theorien zu verwerfen, die sich auf eine große Datenfülle in vielen Wissenschaftszweigen stützen, nur um eine einzelne isolierte Beobachtung zu erklären. Es scheint nicht vernünftig zu sein, wohlbegründete und bewährte naturwissenschaftliche Grundlagen zu verwerfen, ohne alternative Theorien an der Hand zu haben, die die gleichen Beobachtungen wenigstens genauso gut erklären können — eine solche Alternative gibt es einfach nicht. (Damon 1979; York 1979). (Dies ist eine gute Veranschaulichung für die Tatsache, dass keine wissenschaftliche Theorie alle Beobachtungen erklären kann oder muss und dass eine Theorie, die befriedigende Antworten für die meisten Beobachtungen liefern kann, nicht ersetzt wird, außer wenn es eine bessere Theorie gibt. Gentrys Postulat einer Erschaffung der Erde vor kurzer Zeit ist im Widerspruch zu so vielen anderen Tatsachen, dass sie von keinem anderen der Wissenschaftler, die auf diesem Feld arbeiten, unterstützt wird. (siehe Dalrymple 1982a, der weitere Details über die Probleme bespricht, die Gentrys Kritik und die Kritik anderer Kreationisten an der radioaktiven Datierungsmethode aufwirft.)

Es sollte inzwischen klar geworden sein, dass der Literaturhinweis in dem Popular Science-Artikel auf die „sonderbaren Spekulationen, die von Robert Gentry .... aufgebracht wurden“ genau das enthält — sonderbare Spekulationen. Die Zitate aus diesem Artikel im Schöpfungsbuch verzerren dessen Aussage.

Zusammenfassend lässt sich klar sagen, dass unabhängige Beweise in Form alter Wachstumsringe von Korallen, in Form der Verlangsamung der Erdrotation und in Form von Eis-Bohrkernen die allgemeine Gültigkeit der radioaktiven Datierungsmethoden bestätigen. Um überzeugend aufzeigen zu können, dass diese Ergebnisse ungültig sind, müsste man zeigen, wie die radioaktive Datierung einheitlich Fehler produziert, und man müsste zeigen, wieso unabhängige Methoden, die zum gleichen Schluss führen, auch falsche Ergebnisse liefern. Insbesondere müsste man zeigen, wie zwei oder mehrere falsche Methoden miteinander übereinstimmende Ergebnisse liefern können. Es ist nicht ausreichend zu sagen, dass „Menschen Fehler machen und deswegen alle wissenschaftlichen Methoden falsch sein können“, wie es die Gesellschaft immer wieder tut.


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Fußnoten:

51  Bjorn Kurten, How To Deep-Freeze a Mammoth, S. 23-24, Columbia University Press, New York, 1986. English Edition. [zurück]
52  Lloyd Motz and Anneta Duveen, Essentials of Astronomy, S. 64, Wadsworth Publishing Company, Inc., Belmont, CA, 1966. [zurück]
53  Norman D. Newell, op cit, S. 119-124. [zurück]
54  Kent C. Condie, Plate Tectonics & Crustal Evolution, Second Edition, S. 19-20, Pergamon Press, Inc., New York, 1982. [zurück]
55  Henry M. Morris and John C. Whitcomb, The Genesis Flood, S. 343-344, Baker Book House, Grand Rapids, Michigan, 1961. [zurück]
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