Gab es wirklich eine SINTFLUT?  

Themen zur Sintflut

  1. Einführung
  2. Die Polarregionen
  3. Das Wasser - woher?
  4. Das Wasser - wohin?
  5. Datierungsmethoden
  6. Plattentektonik
  7. Vulkanketten/ Hot Spots
  8. Spreizungszentren
  9. Subduktionszonen
  10. Das Mittelmeer war eine Wüste
  11. Spuren der Flut und der Eiszeiten
  12. Missoula - Überflutungen
  13. Zusammenfassung Eiszeit
  14. Hinweise auf Eiszeiten
  15. Bestätigung für die Eiszeiten
  16. Weitere Hinweise auf Eiszeiten
  17. Weitere Probleme
  18. Regen vor der Flut
  19. Kontinentalanhebung
  20. Flutlegenden (1)
  21. Flutlegenden (2)
  22. Zusammenfassung

DIE SINTFLUT
(Teil 22)

Zusammenfassung zur Frage der Sintflut

engl. Original von Alan Feuerbacher


Im Jahre 1831, sechs Jahre bevor Louis Agassiz seine Ideen über die Eiszeiten vorstellte, hatten sich Geologen durch die Macht der Beweise gezwungen gesehen, ihre Vorstellungen, dass sich die Ablagerungen, die sie Drifts genannt hatten, während einer weltweiten Flut gebildet hätten, zu verwerfen. Nahezu bis auf den letzten Mann waren dies alles aktive Christen und sie hatten die Ablagerung gerade aufgrund ihres Glaubens, dass sie in der Sintflut an ihren endgültigen Bestimmungsort getrieben wurden, Drifts genannt. Science and Creationism erklärt dies noch detaillierter: 275

Die Flutgeologie wurde von den Geologen des neunzehnten Jahrhunderts untersucht und getestet. Sie glaubten zu keiner Zeit, dass eine einzige Flut für alle fossilführenden Schichten verantwortlich gemacht werden kann, aber sie akzeptierten zunächst die Behauptung, dass die oberste Schicht Beweise für eine einzige, katastrophale, erdenweite Flut enthält, und widerlegten sie dann. Die geologischen Wissenschaften nahm ihren Anfang in Nationen, die während der Eiszeiten vergletschert waren, wobei Gletscherablagerungen den Auswirkungen der Flut ähnlich sind. Während der 1820er Jahre, führten britische Geologen extensive empirische Forschungsprogramme durch, um zu untersuchen, ob diese Ablagerungen die Auswirkung einer einzigen Flut darstellen. Die Arbeit wurde durch zwei Geistliche angeführt, dem Reverend Adam Sedgwick (der Darwin seine Geologie lehrte) und dem Reverend William Buckland. Buckland entschied sich ursprünglich dafür, dass all dieser "oberflächliche Kiesel" (wie diese Ablagerungen genannt wurden) von einem einzelnen Ereignis Zeugnis ablegen, und er veröffentlichte sein Buch Reliquiae diluvianae (Überreste des Sintflut) im Jahre 1824. Bucklands weitere Feldforschung bewies jedoch, dass die oberflächlichen Kiesel nicht zeitgenössisch waren, sondern mehrere verschiedene Ereignisse darstellten (mehrfache Eiszeiten, wie wir heute wissen). Die Geologie vertrat keine weltweite Flut sondern vielmehr eine lange Abfolge lokaler Ereignisse. In einer der grossen Äusserungen in der Geschichte der Wissenschaften verwarf Sedgwick, der Bucklands enger Kollege sowohl in der Wissenschaft als auch in der Theologie war, öffentlich in seiner Präsidentenansprache an die Geological Society von London im Jahre 1831 die Flutgeologie — und hielt dadurch die empirischen Wissenschaften hoch.
'Nachdem ich lange Zeit selbst ein Glaubender und nach besten Kräften ein Verkünder dessen, was ich jetzt als philosophische Häresie betrachte, gewesen bin und nachdem mehr als einmal meine Ansichten, die ich nicht länger aufrechthalte, zitiert worden sind, denke ich, es ist als einer meiner letzten Handlungen, bevor ich den Vorsitz niederlege, nur recht und billig, auf diese Art und Weise öffentlich meinen Widerruf vorzulesen. .... Eine grosse negative Schlussfolgerung ist, so glaube ich, zweifelsfrei bewiesen — dass die grossen Mengen eiszeitlichen Kieses, die über nahezu die gesamte Oberfläche der Erde verstreut ist, nicht einer einzigen heftigen und vorübergehenden Periode zuzuordnen ist ...
Bevor wir zuallererst bereit waren, die diluvianische Theorie anzunehmen und all unseren an der Oberfläche gelegene Kies dem Wirken der mosaischen Flut zuordneten, hätten wir in der Tat innehalten sollen .... Indem wir weit voneinander entfernte, unbekannte Formationen unter einem einzigen Namen zusammengefasst haben, indem wir ihnen einen gleichzeitigen Ursprung gegeben haben und indem wir ihr Alter nicht durch die entdeckten organischen Überreste bestimmten, sondern durch das, was wir hypothetisch dementsprechend zu entdecken erwarteten, haben wir ein weiteres Beispiel der Leidenschaft abgegeben, mit der der Verstand allgemeine Schlussfolgerungen weitertreibt und ein Beispiel für die Bereitschaft, mit der er sich auf Schlussfolgerungen aus unzusammenhängenden Wahrheiten verlässt.

Ich habe ausführliche Beweise vorgestellt, die belegen, dass es in der Geologie der Erde keine Spuren einer erdenweiten Flut gibt. Von den Hauptargumenten der Gesellschaft über geologische Phänomene in Verbindung mit der Flut, hielt eines nach dem anderen den harten Fakten der Beweise nicht stand. Ohne ein Wunder gab es keine Wasserquellen. Die heutige Wassermenge auf der Erde reicht nicht aus, um die Berge zu bedecken und ohne ein Wunder kann das überschüssige Wasser also nicht verschwunden sein. Es gibt keine Beweise, dass sich hohe Gebirgszüge, tiefe Seebecken und polare Eisschilde erst während der letzten viertausend Jahre bildeten. Ein erdenweites tropisches Klima gab es nicht vor viertausend Jahren. Regen hat es als Teil des Wetters über Hunderte von Millionen von Jahren gegeben. Kurz gesagt, es gibt keine geologischen Beweise für die Sintflut, und die Behauptungen der Gesellschaft über geologische Hinweise sind nicht stichhaltig. Die Gesellschaft sollte Nachhilfeunterricht bei Adam Sedgwick nehmen.

Ich habe nicht bewiesen, dass eine Flut nicht stattgefunden hat oder nicht hätte stattfinden können — sondern nur, dass sie, wenn die Flut stattgefunden hat, Wunder in jedem Detail erfordert hätte. Sie kam und ging, ausser in Legenden und in der Bibel, spurlos vorüber. Ich finde diese Annahme unvernünftig. Wie könnten von einem solch katastrophalen Ereignis keine Spuren zurückgeblieben sein? Mit dem heutigen geologischen Hintergrundwissen macht der Glaube, eine Sintflut hätte sich ohne eine Reihe von Wundern ereignen können, nicht mehr Sinn als zu glauben, die Erde sei flach oder die Sonne drehe sich um die Erde. Es ist nicht überraschend, dass dies immer noch einige glauben und beinahe die gleichen Argumente wie die Gesellschaft gebrauchen, um die Beweise wegzuerklären, die ihnen nicht behagen.

Für mich scheint die Flutlegende der Genesis nicht nur sehr schwer mit den physikalischen Gegebenheiten vereinbar zu sein sondern auch mit der Beschreibung der Bibel, dass Gott ein liebevoller Schöpfer ist. Es zeichnet auch kein Bild eines vernünftigen Gottes, um es milde auszudrücken. Warum sollte Gott alles tierische Leben zusammen mit der sündigen Menschheit vernichten? Kann es wirklich der Wahrheit entsprechen, dass von jedem Menschen ausser Noah und sieben anderen, wie 1.Mose berichtet, gesagt werden konnte, 'jede Neigung der Gedanken seines Herzens [sei] allezeit nur schlecht.' Und warum sollte Gott all diese Mühe auf sich nehmen und für eine Flut mit all den Konsequenzen für die Erde und die darauf befindlichen Lebewesen sorgen? Lange bevor ich irgendwelche andere geologische Beweise ausser denjenigen, die die Gesellschaft in ihren Veröffentlichungen darlegte, war ich bereits ähnlicher Meinung wie Isaac Asimov, der sagte: 276 „Man sollte meinen, eine gnädige Gottheit hätte, was auch immer ihre Sünden gewesen wären, sie einfach schmerzlos mit einem Wort aus dem Dasein ausgelöscht und von neuem angefangen.“


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Fussnoten:

275  Ashley Montagu, Hrsg., Science and Creationism, S. 134-135, Oxford University Press, New York, 1984. [zurück]
276  Isaac Asimov, In The Beginning, S. 165, Crown Publishers, Inc., New York, 1981. [zurück]