Gab es wirklich eine SINTFLUT?  

Themen zur Sintflut

  1. Einführung
  2. Die Polarregionen
  3. Das Wasser - woher?
  4. Das Wasser - wohin?
  5. Datierungsmethoden
  6. Plattentektonik
  7. Vulkanketten/ Hot Spots
  8. Spreizungszentren
  9. Subduktionszonen
  10. Das Mittelmeer war eine Wüste
  11. Spuren der Flut und der Eiszeiten
  12. Missoula - Überflutungen
  13. Zusammenfassung Eiszeit
  14. Hinweise auf Eiszeiten
  15. Bestätigung für die Eiszeiten
  16. Weitere Hinweise auf Eiszeiten
  17. Weitere Probleme
  18. Regen vor der Flut
  19. Kontinentalanhebung
  20. Flutlegenden (1)
  21. Flutlegenden (2)
  22. Zusammenfassung

DIE SINTFLUT
(Teil 12)

Dokumentierte Überflutungen im pazifischen Nordwesten der USA

engl. Original von Alan Feuerbacher


Ich beschreibe hier eine Reihe von Überflutungen, die sich vor Tausenden von Jahren im pazifischen Nordwesten der USA ereignet haben. Diese Überflutungen wurden im 20. Jahrhundert zu verschiedenen Zeiten entweder als "Missoula-" "Spokane"- oder "Bretz"-Überflutungen bezeichnet. Betroffen davon waren Teile der Staaten Washington, Oregon, Idaho und Montana, wobei der Abfluss über den Columbia, den größten Fluss in dieser Gegend, erfolgte.

Die beste Beschreibung dieser Überflutungen findet sich in dem Buch Cataclysms on the Columbia. 141 Es folgen einige Auszüge.

Es herrscht inzwischen allgemein Übereinstimmung, dass vor 12.800 bis 15.000 Jahren mehr als 40 riesige Überflutungen [kursiv durch uns] von nahezu unvorstellbarer Gewalt und Ausdehnung über große Teile des Columbia-Systems hinweggerast sind. Sie waren die größten dokumentierten Überflutungen Nordamerikas. Nahezu 32.000 Quadratkilometer waren bis zu einer Tiefe von mehr als 100 m überschwemmt. Der Columbia war durch das Flutwasser so stark angeschwollen, dass er die zehnfache Wassermenge aller heutigen Flüsse auf der Erde zusammengenommen und 60 mal mehr als der Amazonas in sich vereinte.
Mehr als 150 Kubikkilometer Sedimente aus weichem Schwemmsand und harter Lava wurden in ein Netzwerk von Schwemmlandkanälen verwandelt; deren nackte und erodierte Basaltoberflächen und trockenliegenden Wasserfälle charakterisieren jetzt große Teile des Columbia-Plateaus. Das Tal der Willamette [in Oregon] wurde südwärts bis nach Eugene überflutet und dort, wo heute Portland liegt, erreichte der Wasserpegel eine Höhe von 130 m .... 142

Zur Orientierung siehe den folgenden Kartenausschnitt des Nordwestens der USA: Gebiet der Missoula-Überflutung; © Microsoft, Ausschnitt aus Microsoft Encarta® Weltatlas
Gebiet der Missoula-Überflutung; © Microsoft,
Ausschnitt aus Microsoft Encarta® Weltatlas

Ein Geologe namens J. Harlan Bretz, nach dem die Überflutungen benannt sind, trug einen Großteil zu der Arbeit bei, die Details der Überflutungen zu dokumentieren. Hier folgt die Beschreibung von Bretz über die oben erwähnten Schwemmlandkanäle, die hauptsächlich im Staate Washington liegen.

Niemand, der ein offenes Auge für Landschaftsformen hat, kann untertags den östlichen Teil Washingtons durchqueren, ohne dass er auf die Schwemmlandkanäle ("scablands") trifft und ohne dass sie einen großen Eindruck hinterlassen. Wie große Narben, die das sonst gleichmäßige Gesicht des Plateaus verunstalten, sind diese langgezogenen Abschnitte nackten oder nahezu nackten schwarzen Felses als ein Labyrinth an Einzelbergen und Canyons in die Erde eingeschnitten. Jedermann auf dem Plateau kennt die Schwemmlandkanäle. Sie unterbrechen die Weizenfelder und teilen sie ein in Hügelparzellen mit Flächen von weniger als 10 Hektar bis zu mehr als 80 Quadratkilometer. Man kann sie weder erreichen noch verlassen, ohne irgendeinen Teil der sich verzweigenden Schwemmlandkanäle zu überqueren. Abgesehen von einer Verwendung als karger Weidegrund sind die Schwemmlandkanäle nahezu wertlos. Der volkstümliche Name [scablands, scab = Schorf] ist eine anschauliche Metapher. Die Schwemmlandkanäle sind nur teilweise verheilte Wunden — große Wunden in der Epidermis des Bodens, mit der die Natur das darunter liegende Felsgestein schützt.
Der Betrachter, der die Augen nur zwei Meter über dem Boden hat, muss heute wiederholt hin- und herreisen und sich seine Beobachtungen im Kopf und fotografisch, zeichnerisch und auf der Karte notieren, bevor er sich in etwa ein Bild machen kann, das dem Gesamtbild ähnelt. Aber lange bevor das Papier, das diese Worte enthält, vergilbt, kann der durchschnittliche Betrachter das hier gezeichnete Bild, das er sonst nur durch monatelange Beobachtungen auf dem Boden zusammengestückelt hätte, auf beinahe einen Blick erfassen, wenn er die Region überfliegt und aus der Luft betrachtet. Die Region ist einzigartig: Mögen den Beobachter die Flügel des Morgens überall hin tragen, so wird er doch nirgends etwas gleichartiges begegnen [kursiv durch uns]. (1928) 143

Eines der charakteristischsten Merkmale der Schwemmlandkanäle ist das Muster der Canyons, das wie geflochten aussieht, wobei sie sich aufspalten, wieder vereinigen, einander kreuzen und dabei in den harten Felsuntergrund eingeschnitten sind. Dies steht im Gegensatz zu einem üblichen Flusssystem, das ein baumähnliches Muster an Verzweigungen ausbildet, wo kleine Nebenflüsse in immer größer werdende Ströme einmünden. Nur wenige Flüsse weisen heute dieses geflochtene Muster auf, wie z. B. der Platte in Nebraska oder einige der Flüsse in der arktischen Tundra. Aber diese Flüsse bilden das Muster in ihren eigenen Ablagerungen aus und nicht durch hartes Felsgestein hindurch wie in den Schwemmlandkanälen.

Ein normales Flusssystem in einem felsigen Gelände bildet sich relativ langsam aus, indem die Strömung den Kanal vertieft und die erodierten Reste der Flussufer abtransportiert. Daraus ergibt sich ein sich verzweigendes Netzwerk von mehr oder weniger 'V'-förmigen Tälern, wie man es in großen Teilen der USA beobachten kann. Die Schwemmlandkanäle erfüllen diese Merkmale nicht.

In den Schwemmlandkanälen findet man sich sehr an einen Riesen-Abfluss erinnert, als ob eine plötzliche kurzlebige Kraft ihre ganze Wucht zusammengenommen und sich durch jedes in seinem Weg liegende Hindernis sauber (ohne innezuhalten oder aufgehalten zu werden) durchgefressen hätte ...
.... Die Schwemmlandkanäle müssen randvolle Wasserläufe gewesen sein, voll angefüllte Gräben, die an vielen Stellen ihre Ufer überflutet hatten und dadurch zwischen den größeren Kanälen Überlaufrinnen und vielverzweigte Ablaufrinnen gebildet hatten, was zu den heutigen charakteristischen Schwemmlandkanälen mit ihrem verblüffenden Netzwerk an Kanälen führte. Es gibt keine andere Möglichkeit, diese sekundären, miteinander verbundenen Kanäle zu erklären; die Überlaufrinnen beweisen, dass das Wasser eindeutig über den Rand der Primärcanyons getreten ist und sich in die sekundären Kanäle ausgebreitet hatte. 144

Wenn ein Fluss sich in festes Felsgestein einschneidet, bilden sich viele "Potholes" (Strudelkessel), Formationen, die durch die Schürfarbeit des mitgeführten feinen Sandes an turbulenten Stellen entstehen und die normalerweise einen Durchmesser von wenigen Zentimetern bis zu einigen Metern aufweisen,

.... aber sie sind winzig im Vergleich zu denen, die man in [den Schwemmlandkanälen] findet. Dort sind die Potholes gewaltig groß — gigantische, klaffende Mulden, die durch riesige Turbulenzen entstanden sind. 145

Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Missoula-Überflutungen sind riesige Kiesrücken innerhalb der Schwemmlandkanäle, auf die als erster Bretz hingewiesen hatte.

Was Bretz aufzufallen begann, waren gewisse riesige hochliegende Hügel oder Rücken innerhalb der Schwemmlandkanäle. Im Gegensatz zu dem umliegenden Terrain waren diese Hügel auffallend sanft und abgerundet, aber am auffallendsten war ihre Lage. Sie lagen hoch oben im Kanalkomplex, aber noch unterhalb des oberen Randes der Canyonwände, was ein recht ungewöhnlicher Platz für solche Formationen ist .... [Bretz] wurde es allmählich klar, dass die innerhalb der Canyons liegenden 'Hügel' der Schwemmlandkanäle im Grunde nur ungewöhnlich große Anhäufungen von Flussablagerungen sein könnten .... Sie lagen genau an den Stellen, an denen — wenn die Annahme einer früheren Überflutung richtig war — Rückstauwasser, Wasserstrudel und Nebenströmungen zu Kiesablagerungen hätten führen können. Wenn dies der Fall war, waren diese riesigen Rücken und Wälle, die sich hier und dort durch die Schluchten der Schwemmlandkanäle zogen .... nichts anderes als überwachsene Kies- und Schotterbänke. 146

Diese Kiesbänke bildeten die Hauptquelle für den Beton, aus dem viele Dämme und Highways entlang des Columbia bestehen. Sie weisen meistens ein typisches Merkmal auf, das man Vorschüttungssedimente nennt und das immer dann vorkommt, wenn sich eine Uferbank bildet und sie sich flussabwärts bewegt, wobei das oben liegende Material über die steile untere Kante rollt oder getrieben wird. Schließlich setzt sich die Bank aus Ablagerungen zusammen, die flussabwärts, am unteren Ende in Strömungsrichtung steil abfallen. Kiesbänke verstopften auch die Mündungen der Flüsse und Ströme, die in den Columbia münden.

Man stelle sich einmal vor, was passiert sein muss, als der Fluss in seinem Verlauf durch die Schwemmlandkanäle, den Columbia hinunter bis in die unten liegenden Täler riesige Mengen an Geröll mit sich führte. Die starke Strömung in der Mitte würde das Geröll einfach mit sich reißen. An den Seiten, den Ufern und in den Nebenströmungen war die Strömung jedoch geringer; und hier lagerte sich das Geröll ab und bildete die Anhäufungen, die Bretz schließlich als Kiesbänke zu erkennen begann. Als diese Kiesbänke im Verlauf der Überschwemmungen zu wachsen begannen, bildeten sie hügelgroße Wälle, die natürliche Dämme erzeugten. Diese füllten die Mündungen der Seitentäler auf und versperrten dadurch die Abflussrouten. Als sich dann der größte Teil des Flutwassers verlaufen hatte, blieben eine Reihe von Seen innerhalb dieser jetzt abgeriegelten Seitentäler übrig. Wenn dann der Spiegel eines Sees so weit angestiegen war, dass das Wasser den aus Geröll gebildeten Damm überflutete, durchbrach es sehr schnell das Material und zerstörte die Barrikade, woraufhin das Wasser des Sees sehr schnell abfließen konnte. 147

Es gibt ein ausgezeichnetes Beispiel für eine solche Seitental-Ablagerung in der Nähe der Mündung des Eagle Creek in der Columbia River Gorge, wo ich oftmals zum Wandern bin. Der Wanderweg führt, eng angeschmiegt an die steile Felswand, hoch über das Tal des Eagle Creek. Wenn man in größere Höhen über der Talebene kommt, kann man tatsächlich das Geröll, das die Missoula-Überflutung zurückgelassen hat, sehen und anfassen. Eine bemerkenswerte Eigenart der Schichten ist, dass sie flussaufwärts abfallen, d. h. in der 'falschen' Richtung Vorschüttungssedimente aufweisen, was eindeutig beweist, dass die Überschwemmung von der anderen Richtung her, von flussabwärts, vom Zusammenfluss mit dem Columbia her gekommen sein muss. In das Sediment eingebettet findet man sogar einen teilweise versteinerten Baumstumpf. Ab einer Höhe von ungefähr 250 m Höhe verschwindet dann das Geröll wieder, was mit der Höhe der Überflutung im Tal des Columbia, wie sie an vielen anderen Stellen bestimmt wurde, übereinstimmt.

Ein weiteres ungewöhnliches Merkmal des Gebietes der Missoula-Überflutungen ist die Anzahl der Felsbrocken, die nicht in die Landschaft passen.

Diese erratischen Blöcke, die man Findlinge nennt, sind Felsen, die in beträchtlicher Entfernung von ihrem Ursprung liegen.
Die Findlinge der Spokane-Überflutung — wie die Flut später bezeichnet wurde — finden sich nicht nur in der Columbia-Schlucht. Sie kommen im ganzen Gebiet vor, durch das das Wasser der Überschwemmung seinen Weg nahm, vom Lake Pend Oreille [in Idaho] bis zum Meer und im Tal des Willamette in Oregon hoch bis nach Eugene. Insgesamt sind sie faszinierende Objekte und können leicht genug ausgemacht werden, wenn man weiß, worauf man achten muss. Einige der augenfälligsten Exemplare (große, kalkweiße Granitblöcke) liegen nahe Ephrata und Soap Lake im flachen Farmland des östlichen Washington. Die gewaltigsten von ihnen besitzen eine Größe (um einen groben Vergleich zu gebrauchen) zwischen einem kleinen Geräteschuppen und einer Autogarage. Bums — dort liegen sie einfach, inmitten der Felder, mit stoischem Gleichmut gegenüber den Kurven, die sie durch ihre Anwesenheit den sonst geraden und regelmäßigen Traktorfurchen aufzwingen.
Wenn Geologen auf eine große Anzahl an Findlingen stoßen, wie es bei Bretz entlang des Columbias der Fall gewesen war, und wenn einige dieser Findlinge tausend mal größer sind, als die vom Columbia heute transportierten Steine, und wenn die Findlinge eher kantig als rund sind, dann wissen sie, dass etwas höchst Ungewöhnliches passiert sein muss. Sie wissen, dass diese besonderen Findlinge nicht durch die rollende, mahlende und polierende Wirkung einer Strömung transportiert wurden; [kursiv durch uns] diese Felsblöcke haben eindeutig keinen Zerfall und kein Glättungsprozess hinter sich, wie es sonst bei Felsbrocken der Fall ist, die durch die Strömung der Flüsse transportiert werden.
.... Was könnte Felsen bis zu 10 m im Durchmesser und mit 200 Tonnen Gewicht in Bewegung versetzen und bewirken, dass sie sich gleichmäßig über ein Gebiet verteilen, das so groß ist, wie das Tal des Columbia und der Willamette, einer Fläche von mehreren Tausenden Quadratkilometern ....
Bretz konnte sich nur eine einzigen möglichen Weg vorstellen, wie sich solche Felsbrocken entlang dieses Abschnittes des Columbia willkürlich verstreut hätten ablagern können. Sie waren dorthin getrieben, .... der Eisberg hatte zu ihrem Transport beigetragen. Riesige schwimmende Eisblöcke könnten das Gesteinsmaterial, das in ihrem Inneren eingeschlossen war, hergetragen haben, wenn man ein kälteres Klima und einen höheren Wasserstand als heutzutage voraussetzt. Wenn die Eisberge schließlich schmelzen, setzen sie die Felsbrocken frei, sie sinken auf den Grund und bleiben willkürlich hier oder dort liegen, wo auch immer das Wasser tief genug für die Eisblöcke ist. 148

Das Tal der Willamette, an dessen Nordende Portland liegt, war bis zu einer Höhe von etwa 130 m überflutet, und zeitweilig hatte sich ein See gebildet, der im Süden bis nach Eugene reichte, was etwa 320 Kilometer entfernt liegt. Portland selbst liegt ungefähr 30 m über dem Meeresspiegel. Alle bekannten Findlinge des Tales wurden unterhalb einer Höhe von 130 m gefunden; über diese Findlinge im Tal der Willamette wird im folgenden noch weiter berichtet:

.... [Wenn die Eisberge schmelzen, dann laden sie ihre Ladung] an Felsstücken und festem Gesteinsschutt ab, wobei die Stücke entweder schwimmen oder auf den Grund des Sees absinken. Auf diese Art und Weise führte die Überflutung dazu, dass die Eisberge verstreut wurden, und dadurch sorgten sie für einen exzellente Möglichkeit, den damaligen Wasserstand festzustellen. Im Tal der Willamette .... werden die überwiegende Anzahl der Findlinge unter der 130 m - Marke gefunden, was zeigt, dass das Wasser nicht höher angestiegen war [kursiv durch uns] und dass eine große Zahl driftender Eisberge am seichten Ufer des Sees auf Grund gelaufen war. 149
Viele der Findlinge weisen Kratzspuren (Striae) oder Riefen und geschliffene Flächen auf, was ein Anzeichen dafür ist, dass sie, während sie im Eis eingefroren waren, gegen das Muttergestein gedrückt wurden und an ihm entlang schrammten. Nur wenige der Gesteinstypen kommen in Oregon vor. Um ähnliche Gesteinsarten zu finden, muss man sich nach Montana oder Südkanada in die Rocky Mountains begeben. Bis 1935 hatte [Ira] Allison, [ein Geologe, der die Lage vieler Findlinge kartografierte] über 300 Orte in 249 verschiedenen Sektionen (Quadratmeilen) gesammelt, in denen Findlinge vorkommen. 150
.... Ein einzigartiger und bedeutender Kopfstein (mit 15 cm Durchmesser) war vor vielen Jahren bei der Aushebung .... [einer Strasse] im Zentrum Portlands gefunden worden. Er besteht zur Gänze aus großen blätterartig geschichteten blauen Kristallen des Minerals Kyanit [einem Aluminiumsilikat]. Richmond (1935) berichtete, dass 'massive, abgerutschte Felsbrocken aus Kyanit nahe Revelstoke, B.C. [Kanada] gefunden werden ....' Dies ist ein sehr überzeugender Beweis, dass sein Ursprung im Purcell-Graben in British Columbia zu suchen ist; der Kopfstein war sicherlich während einer der Bretz-Überflutungen, in Eis eingeschlossen, an diese Stelle getrieben.
.... Eine Gruppe von Findlingen fand man eine Meile nordöstlich von Gladstone [etwas südlich von Portland] auf einem niedrigen Hügel auf einer Höhe von 308 Fuß (ca. 100 m). Einer davon besteht aus einem wohlerhaltenen 18 cm großen Fragment eines Bakulitenkalksteins, entstanden aus einem ausgestorbenen Schalentier, das mit den Ammoniten verwandt ist und das in Gestein aus der Kreidezeit gefunden wird. Auch es kann nur von Gestein aus dieser Erdepoche abstammen, das in dem Zwischengebirgstrog in British Columbia gefunden wird. 151
.... Der größte Findling, den man aus dem Tal kennt, .... ist ein Argillit-Felsbrocken, der auf 306 Fuß (ca. 100 m) Höhe auf einem niedrigen Felsvorsprung .... liegt. Es hätte dafür eines Eisberges bedurft, der auf jeder Seite mindestens 12 m gemessen haben muss, um den 16 Tonnen schweren Koloss an Ort und Stelle zu verfrachten. 152

Die nächstgelegene Ablagerung des Minerals Argillit liegt im Süden von Britisch-Columbia, Kanada, was mit dem beobachteten Weg der Kordillerengletscher und den Missoula-Überflutungen übereinstimmt. Ich selbst habe mir diesen Findling angeschaut. Der Felsbrocken, der vom Highway aus sichtbar auf dem Rücken des Hügels liegt, ist ein Mahnmal, dass die Stelle einstmals von 70 m Wasser bedeckt war und dass das ganze Tal der Willamette überflutet war. Fotografien der Findlinge sind in dem Buch Cataclysms on the Columbia 153 zu sehen.

Man beachte insbesondere zwei Punkte:

  1. Geologische Beweise zeigen, dass der Wasserstand eine spezifische Höhe niemals überschritten hatte; er liegt im Tal der Willamette bei etwa 130 m über dem Meeresspiegel.
  2. Findlinge finden sich im Tal der Willamette, dünn verstreut und oftmals auf Hügeln gelegen.

Falls diese Findlinge durch die Sintflut hergetragen worden wären, die die „hohen Berge bedeckte“, sollten sie auf allen Höhenbereichen zu finden sein. Der Talboden sollte von Findlingen übersät sein, aber das ist nicht der Fall. Ein großer Teil des Gebietes bedeckt eine Schicht Treibsand, wobei dazwischen ein Findling hier und ein Findling dort zu finden ist. Dies zeigt, dass die Findlinge durch Eisberge hergetragen worden sein müssen. Aber Eisberge kann es während der Sintflut nicht gegeben haben, da die Erde „einem Treibhauseffekt“ unterlag.

Gebiet der Missoula-Überflutung; The Ice Age Flood s Institute
Eine hervorragende Darstellung findet sich auf der Homepage der Organisation
The Ice Age Floods Institute, die wir hier verkleinert wiedergeben

Die Quelle für das Wasser der Missoula-Überflutungen war ein zeitweiliger See im Nordwesten Montanas, der sich durch einen Eisdamm am Fluss Clark Fork gebildet hatte und der bei seiner plötzlichen Entleerung — als der durch den Kordilleren-Eisschild gebildete Eisdamm nachgab — für eine Überflutung der Ebenen im Osten Washingtons sorgte. Ein ähnliches Ereignis, wenn auch wesentlich harmloser, trat vor wenigen Jahren in Island auf, als sich im Eis ein See bildete, der sich nach einiger Zeit ins Meer entleerte und dabei einen Teil der Küstenstraße völlig zerstörte. In einem weiteren Fall wurde 1986 der Ausgang des Hubbard-Fjordes in Alaska durch den Hubbard-Gletscher blockiert. Vier Monate konnte sich daraufhin Wasser bis zu einer Höhe von 25 m ansammeln, das erst nach dem Auseinanderbrechen des Hindernisses abfließen konnte.

Bei der Missoula-Überflutung geschah folgendes: Der Ausläufer des Kordilleren-Eisschildes, der den Purcell-Trog in Britisch-Columbia einnahm, rückte durch den Trog in Richtung Süden bis zum See Pend Oreille und darüber hinaus vor. Jedesmal, wenn er mehrere Kilometer den Clark Fork hoch vorgerückt war, bildete er einen bis zu 800 m hohen Eisdamm quer über das Tal und hielt dadurch das Wasser hinter dem Damm zurück, wodurch sich ein See aufstaute, der bis zu 600 m tief war, eine Fläche von 6.000 Quadratkilometern einnahm und sich mehr als 300 Kilometer nach Osten in die zwischen den Bergen liegenden Täler erstreckte.
Jeder dieser vielen prähistorischen Seen, die heute kollektiv als Lake Missoula bezeichnet werden, enthielt über 1.600 Kubikkilometer Wasser, ein Fünftel des Lake Michigan. Wenn das ansteigende Wasser tief genug wurde, um das Eis zum Schwimmen zu bringen, hob der Auftrieb das Wasser an und das Eis wurde fortgeschwemmt. Innerhalb weniger Stunden oder Tage rauschten 1.200 Kubikkilometer Wasser mitsamt den Eisstücken mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 30 Kubikkilometern pro Stunde durch den gebrochenen Damm und flossen mit einem Tempo von 50 - 80 Kilometern pro Stunde in südwestlicher Richtung über das Columbia-Plateau.
Jedesmal, wenn sich der Lake Missoula entleerte, bildete der Eisausläufer auf seinem Weg nach Süden einen neuen Damm und der wiederum einen neuen See, was schließlich mit einer neuerlichen Überflutung endete. Dies geschah im Durchschnitt in Abständen von jeweils etwa 55 Jahren über einen Zeitraum von 2.000 Jahren hinweg. 154

Es gibt direkte Beweise für die ehemalige Existenz des Lake Missoula. Frühere Küstenlinien, die verschiedene Niveaus des Wasserspiegels repräsentieren sind an den Berghängen in der Umgebung von Missoula, Montana, sichtbar. Beispiele sind in Cataclysms on the Columbia 155 und Landprints 156 abgebildet.

Es gibt auch überzeugende Beweise, dass es Mehrfachüberflutungen gegeben haben muss.

Die wiederholte Überflutung zeigt sich anhand der 'rhythmischen Einbettung' von Sedimenten, die sich in Gebieten ablagerten, wo sich das Flutwasser immer und immer wieder aufstaute und dabei sukzessiv Schicht um Schicht an Sedimenten ablagerte. Die Einbettung ist rhythmisch in dem Sinne, dass die Abstände der aufeinander gestapelten Schichten gleichmäßig sind, wobei jede 50 - 100 cm dick ist und am Anfang der Schicht aus Sand besteht (der sich zu Beginn der Flut ablagerte) und dann bis zum oberen Ende in feinen Schwemmsand übergeht. Sie liegen an zahlreichen Stellen entlang der Täler des Yakima und des Walla im Pasino-Becken [im Osten Washingtons] frei .... In Montana, .... auf dem Grunde des Lake Missoula ist die rhythmische Einbettung nahe des Ninemile Creek durch den dortigen Straßenbau am Straßenrand zu sehen. Zwischen den Ablagerungen der Flut befinden sich Sedimente aus dem See, in denen [Richard B.] Waitt [vom U.S. Geological Survey] zwanzig bis fünfundfünfzig Jahresschichten zählte, was anzeigt, dass die Überflutungen in Abständen von zwanzig bis sechzig Jahren erfolgten. 157
.... Unter [Teilen des Walla Walla - Tales] liegen teilweise feinkörnige geschichtete Sedimente, die unter dem Namen Touchet-Ablagerungen bekannt sind und durch die Bretz-Überflutungen abgelagert wurden, als sie in der Rückströmung ihre Trümmerladung ablud.
Drei Meilen südlich von London (U.S. 12) brach vor einigen Jahren ein Bewässerungsgraben. Dadurch wurde eine enge Schlucht ausgewaschen und ausgegraben, die weithin als die 'Burlingame-Schlucht' bekannt ist. Diese Schlucht legte 40 der 62 Schichten frei, .... die Waitt und Bjornstadt 1980 beschrieben hatten. Nach dem Verständnis der Geologen repräsentiert jeder Rhythmit eine eigene Überflutung .... Das Wasser lief nach jeder Überflutung durch die Engstellen westlich von Touchet langsam genug ab, um ein Absetzen des feinen Sandes und des Schwemmsandes in eine der Rhythmit-Doppelschichten zu ermöglichen.
Eine bedeutsame dünne Doppelschicht mit weißer vulkanischer Asche zwischen der achtundzwanzigsten und neunundzwanzigsten Rhythmit-Schicht in den Touchet-Ablagerungen der Burlingame-Schlucht wurde eindeutig als die 'S-Schicht'-Asche vom Mt. St. Helens identifiziert. Diese wird auf 13.000 Jahre vor der Gegenwart datiert ....
Eine ähnliche Serie mit bis zu vierzig Rhythmit-Schichten wurde 1965 entlang der Ufer der Willamette am 'Big Bend' zwischen Dayton und St. Paul .... entdeckt. Sie bildet bisher den einzigen Beleg, dass mehrfache Überflutungen auch das Willamette-Tal in Oregon bedeckten. 158

Siehe die Fotografien in Cataclysms on the Columbia 159 und Landprints.160

Wenn der Eisdamm nachgab, gab es jedesmal einen gewaltigen Wasserausbruch. 1942 publizierte ein Geologe namens Joseph Pardee in bezug auf dieses Ausströmen einen Artikel mit dem leicht untertreibenden Titel "Unusual Currents in Lake Missoula" [Ungewöhnliche Strömungen im Lake Missoula]:

Die Natur des Lake Missoula als ein See innerhalb eines Tales sorgte für einige Engstellen, wo nach Pardees Berechnungen das durchrauschende Wasser 'eine maximale Fließgeschwindigkeit von 30 Kubikkilometern pro Stunde erreichte' ....
.... wo war der Beweis? Wie konnte Pardee sicher sein, dass tatsächlich 'ein plötzlicher großer Wasserausbruch' durch den Eisdamm des Clark Fork durchgeschossen war? .... Pardee hatte, in einfachen Worten gesagt, Rippelmarken entdeckt, die auf den Bodenablagerungen des Lake Missoula zurückgeblieben waren.
Rippelmarken? Wir wissen alle, was das ist, nicht wahr? Sie sind eben diese ganz kleinen, gewellten Gebilde, die entlang der Küstenlinien von Seen, Flüssen oder Meeren an Stellen, wo das Wasser ein bisschen zurückgegangen ist, zu Tage treten. Am Strand findet man sie in den flachen, sandigen Mulden, die bei Ebbe auftauchen: kleine Huppel, waschbrettartige Formationen, auf denen zu gehen ein merkwürdiges Gefühl hervorruft und die dem Auge wegen ihrer glatten und gemusterten Regelmäßigkeit schmeicheln. Und was bewirkt diese Rippelmarken? Strömungen — sie sind alle das Ergebnis von Strömungen, die über den Grund fließen und die Sedimente zu glatten, parallelen Rippenreihen anordnen.
Hier kommen die 'ungewöhnlichen Strömungen' aus Pardees Titel ins Spiel. Pardee hatte in den Talbecken östlich von der Stelle, wo der Eisdamm des Lake Missoula einst gestanden war, Rippelmarken entdeckt, die alle Rippelmarken übertrafen. Und sie konnten sich nur durch Strömungen von unvorstellbarer Wucht gebildet haben. In einem gewissen Sinn hatte Pardee zwar überhaupt nichts Neues entdeckt. Diese Rippelmarken hatten sich dort seit dem Pleistozän befunden. Der Knackpunkt war der, dass vor Pardee niemand die Exemplare des Lake Missoula wirklich erkannt hatte. Man war darauf herumgelaufen, sie waren gemessen und beschrieben worden, .... aber man hatte nicht erkannt, was sie wirklich waren. Wie die Bretzschen riesigen Kiesbänke hatten sie sich als gewöhnliche Hügel verkleidet, als Reihen langer, ausgestreckter abgerundeter Hügel mit einer Höhe bis zu 15 Meter und mit einem Abstand bis zu 150 Metern.
In der Geologie kann der Standpunkt alles sein, und der Maßstab kann einen leicht irreführen. 'Rippel' ist ein Wort, das einen keinesfalls an etwas Großes denken lässt. Es ist ein Wort, das wir für Anordnungen verwenden, die überschaubar sind, die uns das ganze Muster auf einen Blick erfassen lassen. Für Pardee kam dieser Überblick bei einem Flug. Aus der Luft werden Symmetrie und Formen sichtbar, die Topographie tritt in den Hintergrund, und was für einen Spaziergänger wie eine Abfolge ziemlich unauffälliger Hügel aussieht, wird plötzlich als eine Reihe außergewöhnlicher Rücken enttarnt, die wie Pardee sagt, die 'Form, Struktur und Anordnung gewöhnlicher Rippelmarken aufweisen, aber so riesig sind, dass der Begriff 'Rippelmarken' unangebracht erscheint. 161

Diese Rippelmarken erscheinen nicht nur im Bett des Lake Missoula, sondern finden sich in der ganzen Gegend der Schwemmlandkanäle im östlichen Washington, über die ganze Länge der Columbia-Schlucht und in Teilen des Willamette-Tales. Fotografien der riesigen Rippelmarken sind in den Büchern Cataclysms on the Columbia 162 und Landprints163 zu finden. Mehr als einhundert Gebiete mit solchen Rippelmarken wurden entlang des Weges, den die Überschwemmung in Washington und Montana genommen hatte, gefunden. Sie sind besonders aus der Luft sehr auffällig. 164

Als das Wasser über das Land rauschte, riss es die obenliegenden Bodenschichten mit sich und schnitt sogar tief in das darunter liegende Gestein ein. Das Grundgestein des Columbia-Plateaus wurde durch riesige Basaltströme gebildet, deren

.... Ursprung 16 bis 6 Millionen Jahre zurückreicht, als der in Nordamerika größte bekannte Lavafluss ein Gebiet von 160.000 Quadratkilometern vom Westen Idahos bis zum östlichen Washington und Oregon bedeckte. Der Lavastrom floss über eine Reihe breiter Täler Richtung Westen und im Nordwesten Oregons ins Meer .... Diese bis zu 3 km dicke schwarze Basaltschicht, die aus ungefähr 200 verschiedenen Lavaergüssen besteht, wird allgemein die Basaltgruppe des Columbia genannt. Den Fluss, mit dem wir uns in diesem Buch beschäftigen, nennt man Yakima-Basalt....
Während der .... letzten Eiszeit rückte der große kontinentale Eispanzer von Kanada in die nördlichen Teile der Vereinigten Staaten vor und zog sich dann wieder zurück, ... das geschah viele Male .... Zwischen den Zeiten der Schmelze und des Eisrückgangs lagen lange warme und trockene Interglazialperioden, manche vielleicht sogar noch wärmer als die Gegenwart .... Während der zwischeneiszeitlichen Wärmeperioden war das Klima so trocken, dass die eiszeitlichen Sandr-Ablagerungen in den Tälern und Becken entlang des Flusses (hauptsächlich Felsgestein, das durch das Eis zermahlen worden war) durch heftige Staubstürme aufgewirbelt und über den gesamten Nordwesten verstreut wurde. Im Columbia-Becken schufen diese vom Wind verursachten Ablagerungen an Staub und Schlamm (Löss), die Palouse-Formation, deren Dicke bis zu 50 m beträgt. Sie bildet das fruchtbare Farmland, das das Columbia-Plateau ausmacht, eines der großen Grundnahrungsmittel produzierenden Gebiete der Erde .... 165

Der fruchtbare Erdboden der Palouse-Formation ging über die ganzen Schwemmlandkanäle hinweg verloren. Die Kanäle befinden sich

.... südwestlich von Spokane im östlichen Teil des Staates Washington. Dort wurde aus dem hügeligen Palouse-Boden (ein vom Wind abgelagerter Löss), dessen Fruchtbarkeit seine Weizenfelder zu den produktivsten der USA gemacht hat, ein Labyrinth von ineinander verwobenen Kanälen ausgeschnitten. Selbst dem darunterliegenden Columbia-Plateau aus Basaltgestein wurden tiefe Narben zugefügt. Zwischen diesen Kanälen liegen Inseln mit nicht beeinträchtigtem Farmland, wobei jede dieser Inseln in der dem Gefälle entgegengesetzten Richtung spitz zuläuft, als ob sie durch fließendes Wasser entstanden ist.
.... [Bretz] wies darauf hin, dass das ganze Plateau, das den größten Teil von Ost-Washington einnimmt, geneigt ist, und dabei einen Hang bildet, der in südwestlicher Richtung um ungefähr 4 Meter pro Kilometer abfällt. Die Flut, so seine Aussage, floss dieses Gefälle hinab und schuf dabei so grandiose Sehenswürdigkeiten wie Grand Coulee, raste dann durch die Columbia-Schlucht und an Portland vorbei weiter ins Meer, wobei er ein breites Delta an den Mündungen des Columbia und der Willamette schuf. Auf einer Gesamtfläche von 5.600 Quadratkilometern wurde dabei der gesamte Erdboden weggeschwemmt, und das strömende Wasser schnitt sich dazu noch tief in den darunter liegenden Basalt ein ....
Als Beweis für die kolossale Fließgeschwindigkeit verwies [Bretz] auf die Art, wie die verbleibenden Boden- oder Lössinseln geformt waren. Ein auffallendes Merkmal, sagte er, ist die Art und Weise, wie sie an ihren nördlichen Rändern spitz zulaufen und dabei einen 'großen Bug bilden, der in Richtung des Gefälles der Schwemmlandes zeigt ....' 166

Siehe dazu auch die Fotografien in Landprints 167 und in Cataclysms on the Columbia. 168

Die Höhe, oberhalb derer die Verwüstung aufhört, vermindert sich stetig in zunehmender Entfernung von der Quelle des Flutwassers in Montana bis zur Mündung des Columbia bei Astoria, Oregon. Siehe z. B. die Karte auf S. 105 in Cataclysms on the Columbia. Diese Karte zeigt, dass die Fluten eine maximale Tiefe aufwiesen, die im ganzen überschwemmten Gebiet wohl dokumentiert ist. Cataclysms on the Columbia sagt:

Zahllose Skelettteile von Mammuts, die vor 10.000 Jahren ausgestorben sind, wurden im Tal der Willamette gefunden und alle paar Jahre kommen weitere hinzu. Einige wurden beim Pflügen entdeckt oder bei oberflächlichen Grabungen, einige wurden unter meterdicken Schichten Schwemmsand gefunden.

Es steht fest, dass einige der Mammute durch die Missoula-Überflutungen begraben wurden. Die Behauptung der Gesellschaft zu der Frage, wann die Mammuts ausgestorben sind, läuft darauf hinaus, dass diese Mammutskelette während oder vor der Flut abgelagert wurden. Aber die Umstände zeigen, dass es sich um ein lokal begrenztes Phänomen gehandelt hat. Die Mammutskelette wurden auch in Ablagerungen gefunden, die man eindeutig mit den Missoula-Überflutungen in Zusammenhang bringen konnte. Demnach müssen sie, wenn die Gesellschaft recht hat, bereits vor der Flut begraben worden sein. Aber das bedeutet, dass die Missoula-Überflutungen auch vor der Sintflut gewesen sein müssen, und da die Missoula-Überflutungen Gletscher benötigen, um die beobachteten geologischen Phänomene zu erklären, muss es vor der Flut bereits Gletscher gegeben haben. Gemäß der Gesellschaft herrschte damals auf der Erde aber ein tropisches Klima. Es ist offensichtlich, dass die Erklärung der Gesellschaft in sich widersprüchlich ist und den beobachtbaren physikalischen Fakten widerspricht.

Eine gute Zusammenfassung der Eigenschaften von ungewöhnlich großen Überflutungen findet man in dem Buch Cataclysms on the Columbia. 169

Abnormal große Überflutungen hinterlassen sowohl durch die Erosion als auch durch die Erdablagerungen klare und lange erkennbare Beweise für ihre Passage. Zwölf einzigartige Landformen und Eigenarten von Sedimenten, die die Bretz-Fluten übriggelassen haben, können überall auf einer Fläche von 32.000 Quadratkilometern im Nordwesten [der USA] beobachtet werden.
1. Die relative Seltenheit von Erdboden oder weichen Sedimenten unterhalb des Levels der höchsten Hochwassermarke entlang der Wege, die die Flut nahm ....
2. Prominente Hochwassermarken und Ufereigenarten, die in den Erdboden oder das Gestein eingeschliffen sind oder durch Wellen oder Strömungen auf einer Höhe von Hunderten von Metern über dem gegenwärtigen Flussniveau abgelagert wurden.
3. Eine 'Scabland' [Schwemmlandkanal] -Topographie (Mesas and dazwischen liegende trockene Kanäle), die aus dem Abscheuern und unregelmäßigen Absprengen von Felsbrocken resultiert.
4. Ein wie geflochten aussehendes .... Muster der zahlreichen trockenen Kanäle sowie an solchen Stellen ein Überlauf über die Wasserscheiden, wo das Flutwasser ihr Kanalbett überflutete und in andere Kanäle oder andere Täler überlief, wobei es .... Senken produzierte, die keinen Ablauf in den Kanalböden hatten.
5. Verbreiterung und Vertiefung der Haupttäler, wobei steilere Wände und Klippen (Steilhänge), facettierte Abbrüche, (wo einem talabwärts abfallenden Rücken das untere Ende weggeschwemmt wurde) und hängende Täler (wo das untere Ende weggeschwemmt wurde und sich ein Wasserfall gebildet hatte) an den Mündungen der Nebenflüsse entstehen.
6. Erdrutsche oder potentiell erdrutschgefährtete Gegenden, durch Unterspülen der Talwände oder als Ergebnis der Aufweichung des darunterliegenden weichen Sedimente durch das einströmende Wasser.
7. Die Anwesenheit von Findlingen, die durch das Eis (und durch Treibholz) angetrieben wurden und von kleineren Gesteinsfragmenten, die an ihrem Fundort nicht in die natürlichen Gesteinsformationen passen.
8. Die Anwesenheit ursprünglich abgerundeter Kiesel, die in kantige Formen zerbrochen sind, gespalten durch die Wucht des Aufpralls in hochenergetischen Strömungen.
9. Längliche, durch Wasserstrudel hervorgerufene Bänke, die hoch in den Abhängen der von der Flut verwüsteten Täler thronen. Diese befinden sich unterhalb (flussabwärts) der Vorgebirge oder in Einbuchtungen (Nischen oder Seitentäler). Anhängende Bänke sind ebenfalls häufig; sie erstrecken sich stromabwärts hinter den schützenden Felseninseln oder einem anderen Hindernis, das den Weg der Wassermassen blockiert. Expansionsbänke bilden sich dort, wo sich das Wasser, nachdem es durch Engstellen geflossen ist, ausbreiten und einen Teil seiner Ladung ablagern kann.
10. Gigantische Rippelmarken mit einer Höhe bis zu 15 Metern und bis zu 150 Meter voneinander entfernt, auf der Oberfläche sowohl der Expansionsbänke als auch der länglichen Bänke am Grunde der Engstellen. Voraussetzungen für diese gigantischen Rippelmarken sind Strömungen bis zu 80 Kilometer pro Stunde und eine Wasserhöhe bis zu 150 m!
11. Vorschüttungssedimente in Kiesbänken .... Diese Vorschüttungssedimente werden entlang der Seiten der Canyonzuflüsse in den Hauptfluss gefunden, und sie fallen in entgegengesetzter Richtung zur sonst normalen Hauptströmung des Nebenflusses ab, was ein klares Anzeichen dafür ist, dass das Flutwasser diese Nebenflüsse hochschoss und dabei einen Teil seiner Ladung ablud.
12. Abfolgen von Rhythmit in Nebenflüssen, die sich aus vielen Schichten zusammensetzen, von denen wiederum jede an der Basis aus Kies oder Sand besteht, worauf Schwemmsand und dann als oberste Schicht Ton folgt. Jede Rhythmit-Schicht repräsentiert eine eigene Überflutung des Nebenflusses. Innerhalb einiger der Rhythmit-Schichten befinden sich Jahresschichten, die man Warven nennt. Diese bestehen aus wesentlich feinkörnigerem Material aus feinem Schwemmsand und Ton, das sich in einem zeitweiligen See innerhalb des Seitentales abgelagert hatte. Indem man die Anzahl der Warven zwischen den größeren und gröberen Ablagerungen der Flut auszählt, kann man die Anzahl der Jahre zwischen den aufeinander folgenden Fluten abschätzen.

Die vorangegangenen Informationen zählen einige der geologischen Eigentümlichkeiten auf, die man in Gebieten mit umfangreicher Überflutungen finden sollte. Wir wollen Cataclysms on the Columbia die bisherigen Ergebnisse zusammenfassen lassen:

Kiesbänke, Findlinge und die Bildung von Kanälen: für sich allein genommen sind dies alles keine ungewöhnlichen Eigenheiten. Alle drei sind Ausprägungen, die normale Flüsse wohl in kleinem bis mäßigem Umfang hervorrufen können. Die Bretzschen Findlinge waren jedoch riesig, seine Kanäle suchen seinesgleichen auf der Erde und seine Kiesbänke hatten die Größe ansehnlicher Hügel.
Die Schlussfolgerung aus all dem sollte offensichtlich sein. Etwas Plötzliches und Ungeheuerliches hatte diese Scabland-Kanäle eingefräst; Etwas hatte diese Schotterhügel aufgehäuft. Und was konnte dieses Etwas anderes sein als eine riesige .... Wassermenge, die über das Columbia-Plateau geflossen ist und nahezu 6.000 Quadratkilometer vernarbter und entblößter Erde hinterlassen hat. 170

Der Leser, der glaubt, dass die biblische Sintflut einem historischen Ereignis entspricht, wird wahrscheinlich behaupten, dass alle die beschriebenen Dinge Auswirkungen dieser Sintflut sind. Falls es die Sintflut tatsächlich gegeben haben sollte, müsste das gesamte Festland der Erde ähnlich wie die Schwemmlandkanäle im Staate Washington aussehen. Die vielen großen Canyons der Erde werden oftmals als Hinweise auf eine Sintflut gedeutet, aber diese Canyons besitzen keines der Charakteristika der Schwemmlandkanäle Washingtons. Sie weisen keine großen Rippelmarken auf, keine riesigen Kiesbänke, keinen Erdboden, der bis zu einer klar definierten Höhe, aber nicht darüber weggeschwemmt wurde, keine facettierten Abbrüche, keine hängenden Täler, keine ineinander verflochtenen und einander überkreuzenden Kanäle und keine allgemein zerfurchte Topographie. Die Canyons weisen im Gegenteil Erosionsmarken auf, die charakteristisch für Erosion durch normales fließendes Wasser über lange Zeiträume hinweg ist. Genauso zeigen Gebiete, die überflutet gewesen sein sollten, dafür keine Hinweise, wie zum Beispiel durch Eis herbeigetragene Findlinge und Charakeristika von Schwemmlandkanälen. Gegenden, von denen Geologen sagen, sie seien vergletschert gewesen, besitzen eine Topographie, die sich sehr von der der Schwemmlandkanäle unterscheidet. Sie weisen lediglich Hinweise auf lokale Überflutungen auf, die mit dem Überlaufen großer eiszeitlicher Seen in Verbindung gebracht werden können, aber keine Beweise für eine erdenweite Überflutung.


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Fußnoten:

141  John Eliot Allen, Marjorie Burns, and Sam C. Sargent, Cataclysms on the Columbia, Timber Press, Portland, Oregon, 1986. [zurück]
142  ibid, S. 3-4. [zurück]
143  ibid, S. 31-32. [zurück]
144  ibid, S. 33-34. [zurück]
145  ibid, S. 27. [zurück]
146  ibid, S. 37-39. [zurück]
147  ibid, S. 92. [zurück]
148  ibid, S. 27-29. [zurück]
149  ibid, S. 93. [zurück]
150  ibid, S. 180. [zurück]
151  ibid, S. 174. [zurück]
152  ibid, S. 182. [zurück]
153  ibid, S. 36, 126, 127, 136, 137, 149, 181, 183. [zurück]
154  ibid, S. 104. [zurück]
155  ibid, S. 57. [zurück]
156  Walter Sullivan, Landprints, S. 165, Times Books, New York, NY, 1984. [zurück]
157  ibid, S. 168. [zurück]
158  John Eliot Allen, et al, op cit, S. 124. [zurück]
159  ibid, S. 108, 110, 111, 125, 126, 162. [zurück]
160  Walter Sullivan, op cit, S. 169. [zurück]
161  John Eliot Allen, et al, op cit, S. 63-65. [zurück]
162  ibid, S. 38, 65, 143, 152. [zurück]
163  Walter Sullivan, op cit, S. 168. [zurück]
164  ibid, S. 164. [zurück]
165  John Eliot Allen, et al, op cit, S. 77-79. [zurück]
166  Walter Sullivan, op cit, S. 160-163. [zurück]
167  ibid, S. 161-168. [zurück]
168  John Eliot Allen, et al, op cit, S. 113, 119, 151. [zurück]
169  ibid, S. 98-99. [zurück]
170  ibid, S. 40-41. [zurück]

 


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